Nockenwelle
Quelle: ZF

Nockenwelle

[14.07.2016]

Was tut man nun, damit die Ventile sich im richtigen Augenblick öffnen und schließen? Die Arbeit der Ventile ist von der jeweiligen Motordrehzahl abhängig und sie wird von der Nockenwelle gesteuert. Auf ihr befinden sich die Nocken (kleine Buckel), deren Anzahl der, der Ventile entspricht, die die Ventile entweder direkt oder über so genannte Kipphebel nach unten drücken.
Die Form der Nocken ist so konstruiert, dass sie die Ventile im richtigen Augenblick öffnen. Das Schließen der Ventile besorgen die Ventilfedern, welche beim Ablauf der Nockenwelle die Ventile wieder fest in ihren Ventilsitz zurückdrücken.
So wird erreicht, dass das Kraftstoffgemisch in einem genau bestimmten Augenblick in den Zylinder eintritt und dass später die verbrannten Gase unmittelbar nach dem Arbeitstakt in den Auspuff krümmer gedrückt werden, der jedem Auslassventil nachgeordnet ist.
Die Nockenwelle wird entweder durch eine Kette, einen Zahnriemen oder direkt über Zahnräder (Ritzel) angetrieben. Ihr Übersetzungsverhältnis zur Kurbelwelle ist 1 : 2. Wenn dieses Verhältnis an sich immer gleich bleiben muss, wird bei modernen Motoren aber eine "Verschiebung" der Steuerzeiten - der Zeitpunkt in Winkelgrad gemessen, in dem sich das Ventil öffnet und wieder schließt - durch eine Verschiebung der direkten Verbindung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle hergestellt. Denn: bei niedrigen Drehzahlen wird bei einer anderen Steuerzeit als bei hohen Drehzahlen ein Maximum an Leistung - zur entsprechenden Drehzahl - erzeugt. Die Motorenelektronik steuert diese "Verschiebung" entsprechend der jeweiligen Situation. Bei besonders leistungsstarken Motoren mit sportlicher Auslegung und Mehrventiltechnik sorgen zwei obenliegende Nockenwellen, eine auf der Einlass-, die andere auf der Auslassseite für die Ventilsteuerung.