Edelflitzer unter Strom: Der BMW i8

BMW i8: Elektro-Sportwagen de Luxe

[22.08.2013] Auto-News | al

Nachdem Hersteller wie Audi oder Jaguar bereits vor einiger Zeit einen Premium Elektrosportwagen präsentieren, betritt mit dem BMW i8 nun ein neues Vorzeigeobjekt die E-Sportwagen-Bühne. Die Autohersteller aus Bayern bauen ihr ambitioniertes E-Mobility-Konzept rund um die i-Serie konsequent weiter aus und präsentieren auf der kommenden IAA den visionären Plug-in-Hybrid Sportwagen i8. Nach dem kürzlich vorgestellten Kompaktmodell BMW i3, bietet der i8 einen Ausblick auf das Sportwagensegment der Zukunft. Grundlegend für die Entwicklung des Elektroflitzers war BMW's Konzept-Studie Vision Efficient Dynamics, die 2009 ebenfalls auf der IAA vorgestellt wurde.

BMW i8 Spyder
Der BMW i8 basiert maßgeblich auf der Konzept-Studie Vision Efficient Dynamics, Foto: BMW

Der 4,69 Meter lange und 1,94 Meter breite BMW i8 bietet mit seiner langen Fronthaube, der gestreckten Dachlinie und seinen kurzen Überhängen das Karosseriedesign eines echten Sportlers. Besonders prägnant sind die großen Flügeltüren des nur 1,30 Meter hohen 2+2 Sitzers, der derzeit noch als Prototyp unterwegs ist, aber schon jetzt neue Maßstäbe für BMW setzt. Bei Materialwahl für die Karosserie wurde neben einem Aluminiumrahmen primär auf kohlefaserverstärkten Kunststoff (CFK) gesetzt, was den i8 mit einem Gewicht von 1.490 Kilogramm zu einem echten Leichtgewicht macht.

Elektrisierender Sprinter mit ordentlich Pferdestärken

Neben der leichten, aerodynamischen Außenhaut des BMW i8, bildet der integrierte Allradantrieb das Kernstück des Elektro-Sportlers. Hier sorgen eine 1,5 Liter-Dreizyliner-Turbo Maschine mit 231 PS für ordentlich Dampf auf der Hinterachse, während die E-Maschine mit rund 131 PS die beiden Vorderräder antreibt. Die so insgesamt aufgebrachten 362 PS bringen den BMW i8 mit seinem 6-Gang-Automatikgetriebe in 4,5 Sekunden aus dem Stand von 0 auf 100 km/h. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ist schnell erreicht. Beide Antriebe entwickeln zusammen ein maximales Drehmoment von 570 Newtonmetern.

Während die Gesamtreichweite etwa 500 Kilometer beträgt, lassen sich allein mit dem Elektromotor und voll aufgeladenen Lithium-Ionen-Akkus etwa 35 Kilometer zurücklegen - und das bei einer maximalen Geschwindigkeit von immerhin 120 km/h. Der Normverbrauch soll laut Hersteller bei voll aufgeladenen Akkus bei nur 2,5 l/100 km liegen. Anders als beim Serienkollegen BMW i3, hat der ansonsten baugleiche Elektromotor beim i8 zwei Gangstufen. Während die erste Stufe für das rein elektrische Fahren vorgesehen ist, agiert die zweite mit punktuellen Boost-Einsätzen als Unterstützung für die Benzin-Maschine und sorgt zudem für einen Ausgleich bei Zugkraftunterbrechungen.

BMW i8
Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt wird der BMW i8 erstmals vollständig präsentiert, Foto: BMW

Verschiedene Fahrtmodi für optimierten Fahrtkomfort

Wie in Klasse üblich, bietet BMW verschiedene Fahrtmodi für den i8. Im Comfort-Modus übernimmt die Elektronik des Systems den Großteil der Arbeit und treibt das Fahrzeug per Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h an. Ab da springt der Dreizylinder ein, der fortan vom Elektromotor mit der Boostfunktion unterstützt wird. Wer auf Sparsamkeit und weitere Distanzen Wert legt, schaltet auf den Eco-Pro-Modus, der auf Reichweitenoptimierung ausgelegt ist. So reagiert zum Beispiel das Gaspedal des Autos etwas träger. Zudem wird die Klimaanlage gedrosselt. Ergänzende Energiesparparameter wie die Spitzengeschwindigkeit oder die Heizleistung, können direkt vom Fahrer definiert werden.

Ist man gern sportlich unterwegs, bietet sich der Sport-Modus des Hybridfahrzeugs an, bei dem die Elektro-Maschine und der Benzin-Motor dauerhaft zusammen arbeiten. Hier reagiert das Gaspedal direkter, die Schaltgeschwindigkeiten sind deutlich höher und die Batterie wird stetig geladen. Beim Ladevorgang wird die Drehzahl unmerklich erhöht und dem idealen Betriebspunkt des Aggregates angepasst, sobald sich der Motor im Teillastbereich befindet.

BMW i8 wusste bei ersten Testfahrten zu begeistern

Egal welcher Fahrtmodus gewählt wird: bei ersten Testfahrten überzeugte der BMW i8 mit guten Fahreigenschaften und agiler Sportlichkeit. Vor allem der tiefe Schwerpunkt, bedingt durch die im Unterboden montierten Akkus, und die ausgeglichene Achslastverteilung, sorgen für eine optimale Straßenlage - dank elektronischer Abstimmung der beiden Antriebsachsen, auch auf kurvigen Straßen. Der Allradantrieb und das sogenannte "Torque-Vectoring" unterstützen Fahrdynamik und Bodenhaftung zusätzlich und pressen den E-Sportwagen förmlich auf den Asphalt.

Muss der BMW i8 an die Steckdose, so soll er innerhalb von 3 Stunden an einer herkömmlichen 220 Volt-Steckdose voll aufgeladen werden können. Eine Stunde schneller geht es über eine spezielle Ladestation von BMW.

Bis zu seiner Markteinführung im Frühjahr 2014 wird es sicherlich noch einige Optimierungen geben, aber die Aussichten sind vielversprechend und machen Lust auf weitere Modelle aus der BMWi-Reihe. Preise für den BMW i8 stehen noch nicht fest. Experten rechnen aber mit einem Kaufpreis von etwa 125.000 Euro.