Elektroautohersteller Tesla gibt seine Patente frei

Open Source Elektroauto: Tesla Patente werden freigegeben

[16.06.2014] Auto-News | gl

Der amerikanische Elektrowagenhersteller Tesla gab am vergangenen Donnerstag überraschend bekannt, seine Patente offenlegen zu wollen. Damit werden die hochgelobten Tesla-Technologien zukünftig auch Konkurrenten zur Verfügung stehen. Tesla gilt als einer der Pioniere im Geschäft mit stromgetriebenen Autos und möchte diese mittelfristig auch für den Durchschnittskonsumenten verfügbar machen. Mit den ersten Modellen wie dem Tesla Roadster oder dem Modell S setzte Tesla vor allem Maßstäbe in den Bereichen Beschleunigung und Reichweite.

Tesla Model S
Das Tesla Model S wurde 2009 erstmals vorgestellt, Foto: Tesla

Im Sinne des Open Source Gedanken Elektromobilität fördern

Ganz im Sinne des Open Source Gedanken, gab der der Firmengründer von Tesla, Elon Musk, vergangene Woche die Freigabe sämtlicher Tesla Patente bekannt. In einem Blog-Eintrag auf der Firmenwebsite gab er an, dass er mit der Aufgabe der Patentrechte die allgemeine Verbreitung von Elektroautotechnologie beschleunigen wolle. Tesla würde demnach in Zukunft keine Patentrechtsklagen einreichen, wenn andere Firmen die vom US-Konzern entwickelten Technologien verwendeten.

„Der Wahre Konkurrent sind Autos mit Verbrennungsmotor“

Musk erklärte weiter, dass der bisherige Patentschutz ursprünglich zum Selbstschutz vor großen Autokonzernen beantragt worden war. Die Hauptsorge lag demnach darin, dass die Technologien des jungen Unternehmens kopiert werden könnten, um Tesla im großen Stil durch großflächige Produktionen, Verkauf und Marketing vom Markt zu fegen. Inzwischen sehe der Firmengründer die wahre Konkurrenz allerdings in der Flut der Wagen mit Verbrennungsmotor und dagegen müsse mit neuen Ideen und Weiterentwicklungen in der Elektromobilität angegangen werden. Tesla erhofft sich mit der Patentfreigabe in erster Linie einen Aufschwung der Branche und einen Schub für die eigene Firmenentwicklung.

Tesla kooperiert mit Nissan und BMW

Neben der Freigabe der Patente überraschte Tesla mit einer weiteren Neuigkeit. Wie die Financial Times berichtet, will die Firma mit Nissan und BMW kooperieren, um einheitliche Standards für das Aufladen von Fahrzeugen mit Elektromotor zu schaffen. Bislang gilt der Einsatz unterschiedlicher Ladesysteme und Spannungs-Standards als eines der grössten Hindernisse für den Kauf von Elektrofahrzeugen.

Tesla Verkäufe im letzten Jahr auf neuem Rekordniveau

Nach einer schwierigen Anfangszeit schaffte es Tesla im letzten Jahr, die geplante Marke von 20.000 verkauften Einheiten des Tesla Model S mit 22.477 Stück zu knacken. Für 2014 erwartet der Konzern Verkaufszahlen von mehr als 35.000 Fahrzeugen der Baureihe. Für 2015 ist zudem der erste Crossover von Tesla geplant. Das Modell X soll die Vorzüge eines Vans mit den Fähigkeiten eines SUVs (Sports Utility Vehicle) miteinander verbinden und mit einer enormen Motorenleistung Punkten. Laut Konzernangaben soll der Tesla Modell X den Sprint von 0 auf 100 in knapp fünf Sekunden schaffen und zudem auch mit einer großen Reichweite überzeugen.