Günstiger City-Flitzer: der neue Opel Karl

Opel Karl - ganz schön groß, der Kleine

[18.06.2015] Auto-News | gl

Bereits im letzten Jahr kündigte Opel einen neuen Stadtwagen für das Kleinstwagen-Segment an. Das Ziel war ein kleiner Kompagnon für den bereits gut laufenden Opel Adam. Jedoch sollte der Neue einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinem Kollegen haben: den Preis. Denn der stylische Adam ist nicht unbedingt günstig. Vor allem für jüngere Interessenten ist der Preis aber häufig das ausschlaggebende Kaufargument. Und wer sich in jungen Jahren für eine Marke entscheidet, der bleibt dieser nicht selten treu. Ein Grund mehr also, in diesem Bereich nachzulegen.

Opel Karl
Den neuen Opel Karl gibt

Opel Karl - Das neue Einstiegsmodell von Opel

Das neue Einstiegsmodell kommt am 20. Juni 2015 in den Handel und hört auf den Namen Karl. Der Opel-Neuling ist eine Hommage an den erstgeborenen Sohn des Firmengründers Adam Opel, der seinerseits dem Opel Adam dessen Namen verlieh. Der Sohn des Adam tritt nun also gegen Konkurrenten wie dem Kia Picanto, Hyundai i10 oder dem VW Up an und punktet schon im Vorfeld mit seinem günstigen Kaufpreis von unter 10.000 Euro. Nach Angaben von Opel kostet der wendige City-Flitzer in der Basisversion nur 9.500 Euro und bietet hier bereits Ausstattungen wie ABS, ESP, Traktionskontrolle sowie einen Berganfahrassistenten. Selbst die höherwertigen Ausstattungslinien sind mit 10.650 beziehungsweise 12.900 Euro nicht sonderlich teuer und bieten zusätzlich einen Spurhalteassistenten. Das Topmodell liegt schließlich bei 15.395 Euro und hat mit Features wie Lederlenkrad inkl. Fernbedienung, Klimaautomatik, Parkpilot, elektrische Fensterheber für alle vier Türen, beheizbaren Außenspiegel oder Nebelscheinwerfern mit integriertem Abbiegelicht sowie 16-Zoll Aluräder wirklich alles an Bord, was die Aufpreisliste in petto hat.

WLAN Hotspot auf vier Rädern

Im Cockpit findet sich erstmals der sogenannte „Opel OnStar“ Dienst, der den kleinen Karl optional zum Wlan-Hotspot auf vier Rädern umfunktioniert. Der neue Online- und Service-Assistent bietet den Passagieren zum Beispiel diverse Navigationsdienste, einen automatischen Unfall- und Pannenservice sowie eine selektive Fahrzeugdiagnose. Zudem können bis zu sieben Endgeräte mit 4G oder sogar LTE-Geschwindigkeit im Internet surfen. Das ist in dieser Fahrzeugklasse von der Konkurrenz nur schwer zu schlagen.

Mehr Ausstattung für weniger Motorisierung

Um im Preiskampf bestehen und mehr Ausstattung als die Konkurrenz bieten zu können, wurden im Gegenzug die Variationsmöglichkeiten bei Motor und Getriebe reduziert. So bietet der Karl vorerst nur den eigens entwickelten Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 75 PS, einem maximalen Drehmoment von 95 Newtonmetern und einem manuellen Fünfganggetriebe. Dafür leistet der Antrieb aber mehr als so manche Einstiegsvariante der Konkurrenz und bringt den 3,68 Meter langen und knapp 940 Kilo schweren Wagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Dies bedarf allerdings etwas Geduld und „Knurren“ des Motors. Da es sich hier aber um einen reinen Stadtwagen handelt, ist das Leistungsspektrum ausreichend. Beim Verbrauch gibt Opel einen durchschnittlichen Wert von 4,5 Litern auf 100 Kilometer an. Auch bei realen Testfahrten lag der Verbrauch nicht sonderlich höher, nämlich bei 5 bis maximal 6 Litern. Bei den CO2 Emissionen zeigt der Opel Karl ebenfalls gute Werte, nämlich 104 g/km in der normalen Ausstattung und 99 g/km mit dem optionalen Eco-Paket.

Opel Karl
Opel Karl in der Rückansicht , Foto: Opel

Karosseriedesign im aktuellen Opel-Stil

Den kleinen Opel Karl schmückt ein freundliches Gesicht im aktuellen Opel Stil, das durch seine kurze Schnauze mit leichtem Überhang, der typischen Chromspange und den großen Scheinwerfern betont wird. Die flache Windschutzscheibe, das hohe Dach und die Reduzierung des Überhangs hinten, geben dem Modell eine dezente Van-Optik, die in diesem Segment derzeit sehr beliebt ist. Prägnante Sicken an der Seite und am kräftigen Heck geben dem Karl in Kombination mit den leicht umlaufenden Heckleuchten, zudem eine sportive Note. Alles in allem macht dies aus dem Kleinen kein modernes Lifestyle-Gefährt, aber ein ansehnliches, preiswertes und praktisches Stadtahrzeug.

Ausreichend Platz und gute Verarbeitung im Innenraum

Der Innenraum zeigt sich funktional und eher von der praktischen Seite. Auf unnötigen Schnickschnack wurde zu Gunsten der besseren Ausstattung verzichtet. Die Verarbeitung der Materialien ist jedoch gut, auch wenn man natürlich nicht die selben Materialien wie beim teureren Adam oder Opel Corsa erwarten darf. Dementsprechend kommt viel Hartplastik zum Einsatz, das aber mit einem schönen Innendesign gekonnt in Szene gesetzt wird. Soll heißen: das Cockpit kommt nicht billig rüber, sondern wirkt durch seine durchgehenden, fließenden Linien und sanft gebogenen Flächen harmonisch. Zusätzliche Chromelemente wie etwa um die Ringe der großen und gut lesbaren Rundinstrumente, unterstreichen den typischen Opel-Look ebenso wie die Zierteile in Klavierlack-Optik.

Obwohl der Karl etwa einen Zentimeter kürzer ist als sein Vater, bietet er mehr Platz im Innenraum. Auch die Kopf- und Beinfreiheit ist absolut ausreichend, was bei dieser Fahrzeugklasse nicht gerade selbstverständlich ist. Und auch wenn der Kofferraum mit seinen knapp 195 Litern Ladevolumen etwas knapp geraten ist, bieten umklappbare Sitze sowie zahlreiche praktische Ablagen genügend Stauraum für den nächsten Tagesausflug von der Stadt aufs Land.