Hyundai Genesis
Quelle: Hyundai

Hyundai Genesis will Oberklasse aufmischen

Hyundai's neues Flagschiff: der Hyundai Genesis

[20.06.2014] Auto-News | gl

Hyundai wagt sich in neue Gewässer: Nachdem die Koreaner lange Zeit keine luxuriösen Sportlimousinen mehr nach Europa gebracht haben, soll nun mit wehenden Fahnen Angriff auf die etablierte Konkurrenz aus Mercedes E-Klasse & Co gemacht werden. Auf der Auto Mobil International (AMI) in Leipzig feierte der Hyundai Genesis seine Deutschlandpremiere. Der sportlich elegante Luxusliner will mit rassigem Fahrwerk und luxuriöser Ausstattung überzeugen.

Sportlimousine statt Kleinwagen

Die Koreaner haben sich lange Jahre aus dem Segment der gehobenen Limousinen herausgehalten. Zu groß war die alteingesessene Konkurrenz aus Deutschland, vornehmlich von Mercedes-Benz, Audi und BMW. So konzentrierte man sich bei Hyundai vor allem auf günstige Kleinwagen, die jedoch im Laufe der Zeit das Image der Marke nach unten zogen. Schließlich verpflichtete man die deutschen Erfolgsdesigner Peter Schreyer und Thomas Bürkle, die die allgemeine Wahrnehmung der Marke aufpolieren sollten. Inzwischen fühlt man sich bei Hyundai wieder mutig genug es noch mal mit einer edlen Sportlimousine in Europa zu probieren. In den Vereinigten Staaten ist der Genesis schon seit ein paar Jahren zu haben. Dafür wurde das Fahrzeug für den anspruchsvollen europäischen Markt komplett überarbeitet.

315 Pferdestärken unter der Haube

Der Genesis lässt die Muskeln spielen: Unter der Haube lauert ein 315 PS starker 3,8 Liter V6 Motor. Lässt man diesen von der Leine, katapultiert er den Wagen innerhalb von 6,8 Sekunden auf 100 km/h und immer weiter bis zur Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h. Dann ist Schluss, hier wurde elektronisch abgeriegelt. Die Kraftübertragung findet über eine hauseigene Acht-Stufen-Automatik statt. Dabei bringt der kurzhubig angelegte Vierventiler ein Drehmomentmaximum von 397 Nm bei 5000 U/min auf die Straße. Der Norm-Gesamtverbrauch wird von Hyundai mit 11,6 Liter auf 100 km angegeben. Die CO2-Emissionen liegen bei 270 Gramm pro Kilometer. Damit ist das Hyundai-Flaggschiff alles andere als sparsam.

Flügel statt Hyundai Logo: Purer Luxus auf knapp 5 Metern

Die Front des Genesis erinnert stellenweise an Mercedes, insbesondere Grill und Scheinwerfer wirken ein vom aktuellen Gesicht der Marke mit dem Stern inspiriert. Auffällig ist, dass Hyundai auf ein klassisches Logo verzichtet. Stattdessen prangt über dem Grill ein geflügeltes „Genesis-Logo“. Das unterstreicht den Anspruch, es mit E-Klasse, Audi A6 und 5er BMW aufnehmen zu wollen. Von der Seite wirkt der Genesis eigenständiger: Eine lange Haube und eine nach hinten gezogene Fahrgastzelle münden in einem kurzen Heck.

Hyundai Genesis
Der Hyundai Genesis ist ab August 2014 in Deutschland erhältlich, Foto: Hyundai

Im Innenraum erwarten den solventen Käufer hochwertige Materialien wie helles Nappaleder und Echtholz aus Walnuss oder Esche. Tachometer und Drehzahlmesser sind als analoge Rundinstrumente verbaut und wirken neben den sonstigen digitalen Anzeigen edel. In der Mitte der Konsole thront ein 9,2 Zoll großes Display, über das sich Infotainment wie Multimedia, Klimaanlage oder Rückfahrkamera steuern lassen. Die Sitze sind beheizbar, können aber auch gekühlt werden. Per einer Memoryfunktion können beliebige Sitzeinstellungen konfiguriert werden. Ein großzügiges Panorama-Glasdach und edle 19-Zoll-Felgen aus Leichtmetall komplettieren die gehobene Ausstattung.

Auch bei der Auswahl der Assistenzsysteme wurde geklotzt und nicht gekleckert: Spurhalte- und Fernlichtassistent sind ebenso an Bord wie ein Cross-Traffic-Assistent, der beim rückwärts einparken vor Querverkehr warnt. Zudem beeindruckt der einzigartige CO2-Warner im Innenraum: Wenn der Kohlendioxidgehalt in der Fahrgastzelle zu hoch wird, warnt er den Fahrer und beugt somit Übermüdung am Steuer vor.

Preise ab 65.000 Euro

Der Hyundai Genesis wird in Europa für rund 65.000 Euro zu haben sein. Zum Marktstart soll jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Fahrzeugen verfügbar sein. Diese liegt im hohen zweistelligen Bereich. Die ersten Fahrzeuge rollen im August 2014 zu den Händlern.