Renault Captur - die Mischung macht's!

Crossover par Excellence: der neue Renault Captur

[19.06.2013] Auto-News | al

Die aktuellen Trends auf dem europäischen Automobilmarkt sind relativ klar. SUV (Sport Utility Vehicle) sind derzeit eine der beliebtesten Fahrzeugtypen, die neben Vans auch immer öfter als Familienauto genutzt werden. Doch für ganz unentschlossene Fahrer bietet der französische Automobilhersteller Renault nun eine Crossover-Variante, die auch die Vorteile eines Kleinwagens mit sich bringt. Geht nicht? Geht wohl! Und zwar mit dem neuen Renault Captur.

Renault Captur
Crossover par Excellence: der neue Renault Captur, Foto: Renault

Schon beim inoffiziellen Vorgänger, dem Modell Modus, kombinierten die Franzosen die Vorzüge eines günstigen Kleinwagens mit den praktischen Vorteilen eines Vans. Im Rahmen des gegenwärtigen SUV Trends, entstand nun der Captur der auf der Produktionsplattform des Renault Clio basiert und alle drei Typen kombinieren soll. Der überschaubare Einstiegspreis von 15.290 Euro macht das neue Modell besonders interessant.

Mehr Van als SUV und jede Menge Individualisierungsmöglichkeiten

Von außen ist der Captur ganz klar SUV und bietet, durch seine relativ hohe Bodenfreiheit von 17 Zentimetern, den großen Rädern, seinen ausgeprägten Schutzleisten und den durchaus markanten Radlaufverbreiterungen eine klare Geländewagenattitüde mit sich, ohne dabei an Sportlichkeit zu verlieren. Diese verdankt der Wagen der neuen Formsprache Renaults, die von Designchef Laurens van den Acker gestaltet wurde und Parallelen zum neuen Clio aufzeigt.

Das schon fast bullige Auftreten des 4,12 Meter langen und 1,78 Meter breiten Fünftürers täuscht allerdings ein klein wenig. Denn trotz des robust wirkenden Gelände-Looks, verfügt der Steilheck-Crossover über keinen Allradantrieb. Im Gegenzug belohnt der Captur mit diversen angesagten Individualisierungsmöglichkeiten, wie zweifarbigen Lackierungen, bunten Zierblenden an den Leuchten, dem prägnanten Kühlergrill oder an der Kofferraumklappe. Durch Aufkleber für das Fahrzeugdach oder farbige 17-Zoll-Felgen kann der individuelle Look komplettiert werden. Öffnet man allerdings die Türen des Fahrzeugs, wird schnell klar, dass der Renault Captur mehr ein Van mit urbaner SUV Attitüde ist als umgekehrt.

Viel Platz im Innenraum und die ein oder andere Überraschung

Renault Captur
Der Renault Captur bietet zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten, Foto: Renault

Im Innenraum sitzt vor allem der Fahrer angenehm hoch und bequem. Die große Armaturentafelfreiheit ist vantypisch herausgezogen und unterstützt den großzügigen Innenraum des Franzosen. Optional kann auch der Innenraum durch auf die Wagenfarbe abgestimmte Kontrastelemente, wie etwa den Kunststoffrahmen um die Lüftungsdüsen oder um die Bedienkonsole des Infotainment-Systems aufgewertet werden. In der höchsten Ausstattungsvariante ist dies alles schon serienmäßig an Bord, ebenso wie die in der Basisversion fehlenden Klimaanlage oder das Autoradio. Nicht alltäglich ist auch die generelle Möglichkeit, die Sitzbezüge abziehen zu können um diese zu Waschen oder durch neue auszutauschen. Eins der Innenraumhighlights ist eine herausziehbare Schublade anstelle des üblichen Handschuhfachs ersetzt. Hier findet man bei elf Liter Volumen genug übersichtlichen Stauraum für allerhand Klein- und Kleinstgepäck, das durchaus auch etwas schwerer sein darf (z.B. Wasserflaschen). Denn laut Hersteller soll das Captur-Schubfach einem Druck von bis zu 30 Kilogramm problemlos standhalten.

Interessant ist auch die um 16 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare Rückbank, die für ausreichend Variabilität in Bezug auf die Beinfreiheit der Passagiere und das Kofferraumvolumen sorgt. So schwankt die Ladefläche je nach Position der Rückbank zwischen 377 und 455 Liter. Legt man auch noch die Rückenlehnen um, sind bis zu 1.235 Liter Stauraum möglich. Ab der zweiten Ausstattungsstufe des Renault Captur bietet der Wagen zudem einen praktischen Wende-Gepäckraumboden, der neben der Teppich-Variante auch eine Seite mit abwaschbarer Gummibeschichtung bietet – für den Fall, dass es im Kofferraum mal etwas dreckiger zugeht.

Drei Motorisierungen für den Captur

Zum Verkaufsstart Anfang Juni kommt der Captur in drei Motorisierungsvarianten. Das Einstiegsmodell des 1.255 Kilogramm schweren Franzosen, ist mit einem 0,9 Liter großen Dreizylinder ausgestattet, der 90 PS Leistung bietet. Der Turbo begnügt sich mit seinem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und dem ausgewogenen Triebwerk mit durchschnittlich fünf Litern auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 115 Gramm je Kilometer entspricht. Mit einem Verbrauch von 5,4 Litern Super liegt der, von Renault neu eingeführte 1,2-Liter-Direkteinspritzer mit 120 PS nur knapp darüber. Damit schafft der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 192 km/h. Durch das komfortable Fahrwerk kommt man so flott von A nach B. Einziger Diesel im aktuellen Angebot ist der bereits bekannte 1,5-Liter-Motor mit 90 PS ab 17.090 Euro, der für 100 Kilometer laut Hersteller rund 3,6 Liter Kraftstoff verbraucht und an ein Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt ist. Für den Spätsommer ist von Renault zudem noch ein DSG Getriebe für die Dieselvariante angekündigt, die dann allerdings mit mindestens 19.300 Euro zu Buche schlägt.

Mit dem gelungenen Karosserie-Design, dem geräumigen Innenraum sowie den pfiffigen Extras, wird der Renault Captur sicherlich seine Fans finden. In wie fern er die Käufer allerdings mit seiner recht überschaubaren Basisausstattung und fehlenden Assistenzsystemen überzeugen kann und ob er sich gegen Konkurrenten wie Opel Mokka, Peugeot 2008 oder Nissan Juke durchsetzen kann, wird sich zeigen.