Seat Leon SC - Mit dem Golf auf Augenhöhe

Seat Leon SC FR - ein spanischer Sportler trumpft auf

[25.06.2013] Auto-News | al

Seit Jahren tut sich die spanische Volkswagen-Tochter Seat etwas schwer, ihren Platz im Portfolio des Mutterkonzerns zu finden und aus dem Schatten von VW herauszutreten. Mit neu fokussierter Ausrichtung und einem neuen Markengesicht soll dies nun anders werden. Schon mit dem Start der dritten Generation des Leon Ende 2012, setzte Seat mit dem frischen und kantigen Design des Fünftürers ein Ausrufezeichen. Bevor Ende des Jahres die Kombivariante des Leon auf den Markt kommt, ist nun die dreitürige SC Variante erhältlich, die vor allem der hauseigenen Konkurrenz den ein oder anderen Käufer abgraben könnte.

Seat Leon SC FR
Die marante Front des Seat Leon SC FR, Foto: Seat

Schon auf den ersten Blick überzeugt das kleine Sportcoupé mit seinem aufgefrischten Karosseriedesign. Im Vergleich zum seinem rundlich-pummelig anmutenden Vorgänger, präsentiert sich der neue Leon CS kantig, dynamisch und sportlich durchdefiniert. Die Karosserie des 4,23 Meter langen Modells wirkt deutlich frischer und moderner und setzt dadurch den Konzernbruder VW Golf unter Druck. Unterstützt wird der sportliche Look durch die spitzwinkligen Frontscheinwerfer im Dreieckslook. Sie sind gegen Aufpreis auch als Voll-LED Variante erhältlich, was derzeit kein anderer Hersteller im Kompaktklasse-Segment anbietet. Die Heckleuchten sind ebenfalls dynamisch gehalten und erinnern merklich an einen Audi, ohne dabei die eigene Note zu verlieren. Die spitzen Kanten und Führungslinien der Karosserie werden auch im Design der Rückspiegel aufgegriffen, die allerdings etwas zu klein geraten sind und den toten Winkel unnötig vergrößern.

Geräumiger Innenraum und aufgeräumte Armaturen in zeitlosem Look

Obwohl der kompakte Spanier im Vergleich zur fünftürigen Variante in Länge und Radstand um 3,5 Zentimeter geschrumpft ist, ändert sich am Platzangebot im Innenraum nichts, so dass auch die Rücksitze mehr als nur Coupé-typische Notsitze sind. Auch der Kofferraum bleibt mit 380 Litern Volumen unverändert. Mit umgeklappten Rückbänken erhöht sich Ladekapazität auf bis zu 1.150 Liter. Der Innenraum des Seat Leon CS ist einfach und zeitlos gehalten. Trotz einfacher Materialien mit einem Mix aus grauem Kunststoff und lackierten Elementen, ist die Verarbeitung hochwertig. Die Sportsitze sind gegen einen Aufpreis von rund 500 Euro auch mit einem Alcantara / Glattleder Bezug erhältlich.

Besonders ins Auge fallen die Sonderausstattungen der Sport-Variante Seat Leon SC FR (das FR steht für Formula Racing). Hier erinnern nicht nur die rote Kontrastnähte an den Innenraum des Golf GTI. Tatsächlich ist der Seat Leon dank gleicher Produktionsplattform in vielen Teilen baugleich mit dem VW Golf. Die Armaturen wirken sehr aufgeräumt und präsentieren sich in einem zeitlosen Look. Die wesentlichen Funktionen des Fahrzeugs lassen sich intuitiv über das Lenkrad bedienen. Eine kleine Besonderheit ist dabei das Mini Display zwischen dem Tacho und Drehzahlmesser, welches anzeigt, in welchem Menü sich der Fahrer gerade befindet, welcher Radiosender gespielt wird oder auf welcher Straße man gerade unterwegs ist. Alles Weitere lässt sich über den 5,8 Zoll-Touchscreen steuern.

Bei den Assistenzsystemen ist vor allem die Ultraschall-Einparkhilfe auffällig, die sich deutlich effizienter zeigt, als Systeme mit verbauten Kameras. Die Wahloptionen zwischen den Fahrtmodi Sport, Eco, Normal oder Individuell in Kombination mit Ambiente LEDs unterstreichen den positiven Eindruck zusätzlich. Wechselt der Fahrer in den Sportmodus, leuchten die LEDs im Cockpit in rot und die Beschleunigung wird flotter und die Lenkung straffer. Auch Spurhalteassistent, Tempomat und die Start-Stopp-Automatik können sich im neuen Leon sehen lassen. Einziger Wehrmutstropfen im Angebot ist das optionale Navigationssystem, das weder in Sachen Zuverlässigkeit, noch bei der Benutzerfreundlichkeit überzeugen kann.

Seat Leon SC FR
Die Seitenansicht des Seat Leon SC FR, Foto: Seat

Breite Motorenpalette für garantierten Fahrspaß

Durch die gemeinschaftliche VW-Produktionsplattform bietet Seat auch eine entsprechend breite Motorenpalette für den Leon SC an. So sind fünf Benzinmotoren zwischen 86 und 180 PS und vier Dieselmotoren zwischen 90 und 184 PS erhältlich. Durch die Verkürzung des Wagens wurden auch rund 110 Kilogramm eingespart, was zusätzlich die Sparsamkeit und Dynamik jeder Motorvariante erhöht.

Bei den Benzinern steht die 1.2 TSI Variante in zwei Versionen mit 86 PS und 105 PS zur Wahl. Bei beiden Motoren liegt der Verbrauch laut Hersteller bei 5,2 Litern pro 100 km, entsprechend 119 Gramm CO2 pro km. Mit Start-Stop- und Rekuperationssystem begnügt sich der 86-PS-Motor mit nur 4,9 Litern auf 100 Kilometer was einer CO2 Emission von etwa 114g/km entspricht. Der sparsamste Diesel für den Leon SC ist der 1.6 TDI mit 105 PS. Mit Start-Stop- und Rekuperationssystem verbraucht er im NEFZ-Zyklus nur 3,8 Liter Diesel pro 100 km, entsprechend 99 Gramm CO2 pro km.

Das sportliche Highlight ist natürlich der Seat Leon SC FR mit Sieben-Gang-DSG, 180 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern im weiten Bereich von 1250 bis 5000 Umdrehungen pro Minute. Mit diesen Daten rückt der sportliche Spanier in Sachen Fahrverhalten und Motorleistung dem Golf GTI ganz nah auf die Pelle. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der Leon SC FR schlanke 7,2 Sekunden und ist damit nur 0,7 Sekunden langsamer als sein Wolfburger Bruder. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in der Spitze bis zu 224 km/h, womit er auch in diesem Bereich knapp hinter der Spitzenleistung des Golf GTI liegt. Ob diese verhältnismäßig geringen Leistungsunterschiede einen Preisunterschied von rund 5.000 Euro rechtfertigen, muss der Käufer entscheiden.

Der größte Unterschied zur Konkurrenz: der Preis

Beim Preis kann der Seat Leon CS im Vergleich zu Konkurrenten wie dem VW Golf oder dem Audi A3 mit seinem Schnäppchencharakter punkten. Die Topversion Seat Leon CS FR mit 180 PS als Benziner ist zum Beispiel schon für 25.540 Euro zu haben. Damit ist das sportliche Modell mindestens 5.000 Euro günstiger als ein Golf GTI – und deutlich preiswerter als ein vergleichbarer Audi A3. Wer auf die sportliche Ausstattung der FR Linie samt Extras verzichten möchte, bekommt den Leon SC in der Basisausstattung mit 86 PS bereits ab 14.890 Euro.