Tomczyks nicht enden wollendes Rennen

Kunststück im Jahreswagen

[02.10.2011] DTM

Martin Tomczyk musste so lange auf seine ersten DTM-Titel warten, wie kein anderer Fahrer zuvor. Erst im elften Jahr und ausgerechnet nach seiner Rückversetzung in ein altes Auto schaffte der Rosenheimer den Durchbruch. Mit drei Siegen und drei weiteren Podestplätzen in neun Rennen machte er die Sache schon vor dem Finale in Hockenheim klar.

"Im Moment ist es schwer, die richtigen Worte zu finden", sagte Tomczyk im Anschluss an das wohl wichtigste Rennen seiner langen DTM-Karriere. "Zu Saisonbeginn hat wohl niemand daran geglaubt." Gerade nach dem ständigen Auf und Ab in den letzten Jahren sei es einfach unglaublich, dass es nun geklappt hat.

Im Rennen selbst, wo er mit einer Aufholjagd von Platz zehn auf drei erneut eine brillante Vorstellung ablieferte, konnte Tomczyk den Zieleinlauf abwarten. "Die letzten 19 Runden haben sich angefühlt wie zwei ganze Rennen. Ich habe schon gedacht, dass es nie aufhören wird", so Tomczyk, der zwischenzeitlich sogar Probleme mit seiner Helmbelüftung hatte, sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Rennauto für das eigene Museum?

Bereits am Anfang der Saison überzeugte der Audi-Pilot mit starken Leistungen und erarbeitete sich so einen Vorsprung auf die interne Konkurrenz aus dem eigenen Lager. "Nach zwei Siegen hatte ich keinen Zweifel mehr daran, dass wir um den Titel kämpfen würden. In welchem Auto ist das letztlich geschafft habe, interessiert mich nicht."

Natürlich ist Tomczyk der bisher erste Fahrer, der es mit einem Jahreswagen bis zur Meisterschaft schaffte. "So ein tolles Auto kommt sicher in ein Museum. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn es mein eigenes Museum wäre", flachste der Wahl-Schweizer direkt nach der Zieldurchfahrt. Und sein Kunststück wird so schnell wohl niemand wiederholen können: In der kommenden Saison treten Audi, Mercedes und Neueinsteiger BMW bekanntlich mit brandneuen Boliden an.

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Foto: Sutton