Force India stellt VJM05 vor

Alles neu

[08.02.2011] Formel 1

Als letztes der zwölf Formel-1-Teams präsentierte am Dienstagnachmittag Force India den neuen Boliden für die Saison 2011. Das neue Auto ist das erste unter der Führung des neuen Technischen Direktors Andrew Green, der bereits vor 20 Jahren am ersten Jordan-Boliden mitarbeitete und Mitte 2010 zum Team zurückkehrte.

Die Ansprüche des Rennstalls sind in diesem Jahr weiter gestiegen. 2010 holte Force India 68 WM-Punkte und belegte Platz 7 in der Konstrukteurswertung. "In diesem Jahr bin ich noch optimistischer", sagt Teamchef Vijay Mallya. "Unsere drei Fahrer sind hungrig, um den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen, egal ob nun Punkte Podestplätze oder Siege."

Adrian Sutil spricht zumindest davon, seinen elften Platz in der Fahrer-Wertung zu verbessern. "Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr in die Top-10 gelange!", sagt Sutil. "Die Fortschritte des Teams in den letzten zwei Jahren waren sehr beeindruckend und was ich bislang in der Fabrik und im Windkanal gesehen habe, verspricht, dass diese Entwicklung so weitergehen wird."

Alles neu beim VJM04

F1-Neuling Paul di Resta backt erst einmal kleinere Brötchen. "Ich möchte keine genauen Ziele benennen, denn dabei spielen so viele Faktoren eine Rolle, aber ich möchte ins Ziel kommen, konstant fahren und zur Gesamtleistung des Teams beitragen", so der DTM-Champion von 2010. "Wir haben uns hohe Ziele gesetzt, möchten mindestens Sechster in der Konstrukteurs-WM werden, und dazu möchte ich meinen Teil beitragen."

Damit dies gelingt, hat das Team den VJM04 komplett überarbeitet. "Alles ist anders, auch wenn es äußerlich nicht zu sehen ist", sagt Green. Die auffälligste Neuerung ist die neue Form der Motorhaube und des Überrollbügels. "Dadurch erhalten wir einen kleinen Vorteil beim Packaging im Vergleich zum konventionellen Design." Weitere Veränderungen gibt es unter der Haube des Autos, die man nicht sehen könne.

Bereits bei den nächsten Tests und sicher beim ersten Rennen wird es neue Teile am Force India Boliden geben. Dabei arbeitet das Team auch an einer neuen Auspufflösung - ganz auf der Spuren von Renault. "Der Auspuff wird in diesem Jahr ein sehr wichtiger Bereich sein", betont Green. "Wir werden für das erste Rennen ein Upgrade haben, einige Veränderungen werden wir schon beim Bahrain-Test ausprobieren." Für die ersten Europarennen sind weitere große Updates geplant.

Besser bei High-Downforce

Schon jetzt kann Green sagen, dass das Team so viel Downforce wie möglich zurückgewonnen hat, der durch das Verbot des Doppeldiffusors verloren gegangen ist. "Noch haben wir etwas Arbeit vor uns, aber wir sind auf dem Weg, denn das dauert eine Weile." Vor allem da Force India sich gegen Saisonende 2010 etwas bei der Entwicklung vergaloppierte, gerade im Bereich des angeblasenen Diffusors, bei dem die Neuerungen nicht wie gewünscht einschlugen.

"Theoretisch verbesserten wir die Performance des Autos, aber das zeigte sich nicht auf der Strecke", gesteht Green. "Wir haben nicht das Meiste aus dem angeblasenen Diffusor herausgeholt." Deshalb veränderte das Team im Winter seine Philosophie auf diesem Gebiet, um den Performanceabfall in diesem Jahr zu vermeiden. Überhaupt setzt Force India alles daran, in der zweiten Saisonhälfte eher zuzulegen - immerhin wartet dann das erste Heimrennen in Indien auf das Team.

"Wir haben einige große Entwicklungen in der Pipeline, wahrscheinlich größer als viele, die wir in letzter Zeit gemacht haben", erklärt Green. "Unser Saisonfinish sollte viel stärker sein. Wir wollen das Auto im Laufe des Jahres stetig verbessern und nach vorne kommen." Als Grundlage arbeitete Force India daran, das Auto auf Strecken mit viel Downforce zu verbessern. "Darauf waren unsere Autos meistens sehr rutschig", erinnert Green. "Wir haben dieses Problem identifiziert und behoben."

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Foto: Sutton