Horner hofft weiter auf Vertrag mit Webber

Silverstone sollte nichts ändern

[11.07.2011] Formel 1

Mark Webber war am Sonntag in Silverstone nicht begeistert davon, als ihm in den letzten Runden gesagt wurde, er solle seinen Abstand zu Sebastian Vettel vor ihm halten, nachdem er stark auf den Deutschen aufgeholt hatte. Er entschloss sich, nicht auf die Funksprüche zu hören und anzugreifen, wobei er einerseits nicht erfolgreich war, andererseits aber auch keine Kollision verursachte. Denn genau das war die Angst von Teamchef Christian Horner gewesen, der nach dem Rennen meinte, er werde mit Webber privat darüber reden, was vor sich gegangen war.

Dass sich die Ereignisse von Silverstone auf die Vertragsverhandlungen zwischen Webber und Red Bull Racing auswirken könnten, glaubte Horner nicht. Team und Fahrer waren vor dem Wochenende anscheinend auf bestem Weg, einen neuen Einjahres-Vertrag für 2012 zu unterzeichnen, abgeschlossen waren die Gespräche aber noch nicht. Horner meinte zu der Frage, ob Silverstone etwas geändert habe: "Ich hoffe ganz ehrlich nicht. Letztendlich geht es um das Team. Ich kann verstehen, dass ein Fahrer manchmal von einer Anweisung frustriert ist, aber es liegt in meiner Verantwortung, sicherzustellen, dass das Team seine Ergebnisse optimiert."

Kritik bleibt nicht aus

Er musste noch einmal betonen, dass nichts gewonnen worden wäre, wenn beide Autos auf einem Abschleppwagen an die Box zurückgekehrt wären, so wie das beinahe Lewis Hamilton und Felipe Massa auf der letzten Runde passierte. Kritik an den Anweisungen von Red Bull gab es allerdings zu Hauf, vor allem deswegen, weil Horner voriges Jahr mit Ferrari hart in die Kritik ging, als Fernando Alonso auf dem Hockenheimring an Massa vorbeigelotst wurde. 2010 hatte auch Teambesitzer Dietrich Mateschitz immer betont, dass es seine Philosophie sei, beide Fahrer frei fahren zu lassen.

Dass sein Boss ihm jetzt böse sein könnte, befürchtete Horner aber nicht. "Mr. Mateschitz wäre uns nicht dankbar dafür, wenn beide Autos in der letzten Runde im Zaun hingen, wenn wir uns in so gute Position gebracht haben, um viele Punkte mitzunehmen. Wenn man es betrachtet, so gaben wir Mark bei den ersten beiden Stopps den Vorteil. Wir haben sie beim Start nicht davon abgehalten, gegeneinander zu fahren. Aber es kommt ein Punkt im Rennen, wenn noch zwei oder drei Runden zu fahren sind und man viele Punkte und beide Autos auf dem Podest hat, an dem es absolut dumm wäre, sie weiter kämpfen zu lassen. Wir sahen, es wurde sehr, sehr eng zwischen den Beiden. Und wir hätten ziemlich dumm ausgesehen, wenn sie im Zaun gelandet wären."

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