Autogas-Antrieb - die günstige Alternative zu Benzin?

Umrüstung von Benzin auf Autogas

[14.03.2013] Ratgeber

Die Umrüstung eines Autos von Benzin auf Autogas (LPG) stellt für viele Autofahrer eine interessante Alternative dar, verspricht sie doch enorme Einsparungen an der Tankstelle und zudem steuerliche Vorteile. Verschiedene Unwägbarkeiten lassen Interessenten jedoch häufig vor einem Umbau zurückschrecken. Ist das eigene Fahrzeug für eine solche Umrüstung geeignet? Geht man damit ein Risiko ein? Was für Kosten kommen auf mich zu und lohnt sich eine solche Investition im Nachhinein tatsächlich? Im Folgenden wollen wir Antworten auf diese Fragen geben.

Welche Autos sind für eine Umrüstung auf Autogas geeignet?

Autogas-Antrieb
Die Umrüstung auf Autogas ist eine interessante Alternative zum normalen Benzin-Antrieb, Foto: © picturemaker01 - Fotolia.com

Die meisten Autos mit herkömmlichen Ottomotoren sind für eine solche Umrüstung geeignet. Aufwendige Veränderungen am Motor sind nicht nötig, da sich die Verbrennungseigenschaften von Autogas und Benzin sehr ähnlich sind. In erster Linie muss der neue Tank verbaut werden, was je nach Größe des Tanks und Beschaffenheit des Fahrzeugs zu Platzproblemen führen kann. Ein häufig gewählter Platz für den Tank ist z.B. die Reserveradmulde. In jedem Fall ist der Gang zu einer Fachwerkstatt ratsam, da zahlreiche Sicherheitskriterien zu beachten sind. Die Umrüstung von Diesel-Motoren auf Autogas ist hingegen mit erheblich höherem Aufwand verbunden, so dass je nach Fahrzeug eine Wirtschaftlichkeitsrechnung ratsam ist.

Die technischen Fakten

Bei einer solchen Umrüstung wird zwischen drei verschiedenen Anlagen unterschieden: Eine Venturianlage stellt die älteste und günstigste Möglichkeit dar, ist allerdings nur bis zur Abgasnorm Euro 2 empfehlenswert. Eine teilsequenzielle oder vollsequenzielle Anlage besitzt ein elektronisch gesteuertes Dosierventil, das die Gasverteilung regelt und für Fahrzeuge ab Baujahr 1998 empfohlen wird. Eine Anlage mit Flüssig-Einspritzung, auch LPI-Anlage genannt, stellt die modernste Generation der Autogassysteme dar. Sie sind vor allem für Fahrzeugen mit Benzin-Direkteinspritzung konzipiert.

Bei den beiden erstgenannten Anlagen sind ein Verdampfer und ein Druckregler für die Zufuhr des Gases in den Motor verantwortlich. Der Verdampfer wird dabei mit Kühlwasser beheizt. Der Betrieb mit Autogas ist mit solchen Anlagen erst ab einer Kühlwassertemperatur von 30° Celsius möglich. Man spricht daher bei der Venturianlage und der sequentiellen Anlage auch von Verdampferanlagen. Eine LPI-Anlage arbeitet hingegen mit sequenzieller Gaseinspritzung in flüssiger Form.

Vorteile von Autogas

Die Verwendung von Autogas als Kraftstoff ist im Vergleich zu Benzin deutlich umweltfreundlicher. Die erzeugten Emissionen sind um bis zu 80 Prozent niedriger als bei fossilen Treibstoffen. Desweiteren spart man bei jeder Tankladung bares Geld: der Gaspreis liegt zurzeit bei ungefähr 0,75 Euro pro Liter. Im Vergleich zum Preis für übliches Super Benzin rentiert sich eine Umrüstung somit schon nach einer überschaubaren Zeitspanne. Zudem erhöht sich die Reichweite Ihres Autos, je nach Fahrzeugtyp, mit Gasbetrieb mitunter erheblich.

Sicherheit mit Autogas

Der Betrieb einer Autogasanlage ist nicht gefährlicher als die eines herkömmlichen Benzin-Antriebs. Viele Autofahrer haben die Sorge, dass vor allem der Gastank ein Risiko darstellt. Dem ist jedoch nicht so. Ein solcher Tank unterliegt strengsten Sicherheitsvorschriften und ist so konstruiert, dass er sowohl schwersten Unfällen als auch großer Hitze standhält.

Kosten, die auf einen Fahrzeughalter zukommen

Generell kostet die Umrüstung von einem Benzin- auf einen Autogas-Antrieb zwischen 1.800 und 3.000 Euro. Diese Summe hängt aber in der Regel vom gewählten System der Autogasanlage und dem umzurüstenden Fahrzeug an sich ab.