Darauf sollte beim ersten eigenen Auto geachtet werden

Sicherheit vor Optik: darauf kommt es beim Anfängerauto an

[31.10.2013] Ratgeber | sk

Die wenigsten Fahranfänger können sich mit ihren meist begrenzten finanziellen Mitteln einen Neuwagen leisten. Und sofern man nicht gerade ein Auto von den Eltern oder der gutbetuchten Oma geschenkt bekommt, führt der Weg nach langem Sparen wohl zuerst zum Gebrauchtwagenhändler. Worauf Führerschein-Neulinge beim Gebrauchtwagenkauf achten sollten, haben wir hier zusammengefasst.

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Beim Kauf des ersten eigenen Autos greifen die meisten fahranfänger auf einen gebruachtwagen zurück, Foto: Foto: © Gerhard Seybert

Für viele Fahranfänger soll das erste eigene Auto vor allem gut aussehen. Gegen eine ansprechende Optik ist auch nichts einzuwenden, allerdings gibt es weitaus wichtigere Argumente, die für eine Kaufentscheidung relevant sein sollten. Denn sicherlich läuft das Fahrzeug Gefahr, in den ersten Jahren nach dem Kauf einige Dellen und Schrammen hinnehmen zu müssen. Diese Schäden sollten einkalkuliert und als Lehrgeld verbucht werden.

Welche Sicherheitssysteme sollten vorhanden sein

Das erste Auto sollte vor allem sicher sein. Denn Fahranfänger sind laut Statistischem Bundesamt besonders häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. ABS, ESP und Airbags sollten mindestens an Board sein, um den Fahranfänger und seine Mitfahrer zu schützen. ADAC-Experte Andreas Ratzek rät: „Vor allem Frontairbags sollten vorhanden sein, weil die häufigste Unfallart der Front-Crash ist“. Seitenairbags als zusätzlichen Schutz sind zwar wünschenswert, doch noch längst nicht in allen Gebrauchtwagen verbaut.

Das Antiblockiersystem ABS dient der Verbesserung der Fahrsicherheit und einer Verschleißminderung der Räder. Heutzutage ist ABS fast überall Serienstandard und nur wenige Gebrauchtwagen bieten dieses Sicherheitsfeature nicht, dennoch sollten darauf geachtet werden, das ABS im Wunschfahrzeug vorhanden ist. Ab 1. November 2014 werden übrigens keine Neuwagen mehr ohne die Fahrdynamikregelung ESP verkauft. Dieses elektronische Stabilitätsprogramm ist auch heute schon in vielen Fahrzeugen verbaut und sollte beim Autokauf ebenfalls berücksichtigt werden.

Generell sollten Fahranfänger keine Gebrauchtautos kaufen, die vor dem Jahr 2000 produziert wurden, da diese laut ADAC bei Crashtests wesentlich schlechter abschneiden. Auch der Spritverbrauch ist bei diesen Fahrzeugen zu hoch. Weitere Tipps und Erfahrungen zum Gebrauchtwagenkauf können auf Portalen wie gutefrage.net ausgetauscht werden, um sich vor weiteren Stolperfallen wie Tachomanipulationen oder mangelhaft reparierten Schäden zu schützen.

Worauf Fahranfänger bei der Autosuche noch achten müssen

Auf keinen Fall unterschätzen, sollten Fahranfänger die laufenden Kosten eines Autos. Diese bestehen nämlich nicht nur aus den Benzinkosten und der Kfz-Versicherung. Hinzu kommt die Kfz-Steuer, Kosten für Verschleißteile und Reparaturkosten. Je nach Alter und Fahrzeugtyp kann da schnell ein hübsches Sümmchen zusammenkommen – auch wenn der Wagen optisch einen guten Eindruck macht.

Pannenanfälligkeit des Modells prüfen und Preise recherchieren

Es gibt sie allerdings, die Gebrauchtwagen die bezahlbar sind, gute Testergebnisse und eine ordentliche Sicherheitsausstattung mitbringen. In jedem Fall lohnt sich ein Blick in die aktuelle Pannenstatistik des ADAC um sich über die Pannenanfälligkeit des Wunschfahrzeugs zu informieren. Im Anschluss lohnt eine umfangreiche Fahrzeugsuche über das Internet, um sich über die marktüblichen Preise für in Frage kommende Modelle schlau zu machen.

Generell ist der Autokauf bei einem Händler ratsamer als bei einer Privatperson, da ein Händler von Gesetzeswegen für mindestens ein Jahr für Mängel des Fahrzeuges einstehen muss, sodass ein erhöhter Reparaturaufwand vom Käufer abgewendet wird. Ein gutes Zeichen ist in jedem Fall eine aktuelle TÜV-Plakette. Ist diese vorhanden, kann davon ausgegangen werden, dass Karosserie, Elektronik, Bremsen, Achsgelenke, Lenkung und Beleuchtung gecheckt wurden und ordnungsgemäß funktionieren. Um ganz sicher zu gehen, ist eine erneute Prüfung bei einem neutralen Kfz-Sachverständigen oder anerkannten Institutionen wie der DEKRA oder dem TÜV sinnvoll.