Darauf sollten Autofahrer bei Erkältung oder Grippe achten

Vorsicht bei Medikamenten im Straßenverkehr

[19.11.2015] Ratgeber | sk

Im Herbst und Winter sind der lästige Schnupfen oder eine langwierige Erkältung häufig ungebetene Begleiter im Alltag. Doch wie verhält es sich, wenn man mit einer Grippe oder einer fiebrigen Erkältung Auto fahren möchte? Wir sagen Ihnen worauf Sie dann achten sollten.

Medikamente im Stra?enverkehr
Während der Einnahme von Medikamenten sollten Sie das Auto liebe stehen lassen, Foto: GTÜ

Verminderte Wahrnehmung, eingeschränktes Reaktionsvermögen

Grundsätzlich sollten Sie das Auto bei einer fiebrigen Erkrankung oder eine Grippe lieber stehen lassen. Auch wenn Sie damit nur kurz zu einem Arzt fahren wollen, empfiehlt es sich eher auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen. Denn Fieber und andere Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen können die Fahrtüchtigkeit stark einschränken, wodurch die Gefahr eines Unfalls erheblich steigt. Auch wenn Sie entsprechende Mittel zur Linderung der Erkältungssymptome einnehmen und sich dementsprechend fit fühlen, sollten Sie sich nicht unbedingt hinter das Steuer setzen. Denn auch rezeptfreie Medikamente gegen Husten, Schnupfen oder Mittel zur Schmerzlinderung können die Wahrnehmung und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Vor allem bei der Kombination von verschiedenen Arzneimittel oder mit Alkohol kann es zu unberechenbaren Wechselwirkungen kommen.

Lassen Sie sich ausführlich informieren

Nach Schätzungen von Verkehrsexperten sind Medikamente direkt oder indirekt bei jedem vierten Verkehrsunfall im Spiel. Daher sollten Sie sich ausführlich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen und den Beipackzettel genau durchlesen, bevor Sie sich unter Medikamenteneinfluss im Straßenverkehr bewegen. Informieren Sie sich über mögliche Nebenwirkungen des Medikaments und prüfen Sie es auch auf Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Zwar schreibt das Gesetz nicht explizit vor, dass Autofahrer bestimmte Arzneimittel nicht einnehmen dürfen, jedoch ist jeder Autofahrer in der Verantwortung, sich nur dann ans Steuer zu setzen, wenn er sicher fahren kann. Sofern es krankheitsbedingt oder aufgrund von Medikamenteneinfluss zu einem Unfall kommt, kann sich dies zudem nachteilig auf den Versicherungsschutz auswirken. Bei Nachweis von Medikamenten als Unfallursache erlischt etwa der Kaskoschutz der Kfz-Versicherung. Zudem drohen Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot. In besonders schwerwiegenden Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe drohen.

Welche Medikamente sind unbedenklich?

In der typischen Erkältungszeit verschafft das Nasenspray bei vielen Menschen Linderung. Die Inhaltstoffe wirken lokal auf die Nasenschleimhaut und beeinflussen die Fahrtüchtigkeit in der Regel nicht. Jedoch kann es auch bei Nasentropfen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder sogar Krämpfen kommen. Sofern es sich also um ein Präparat handelt, dass Sie zum ersten Mal verwenden, sollten Sie bei der Autofahrt besonders vorsichtig sein. Andere rezeptfreie Grippe- und Schnupfenmittel wie Antihistaminika enthalten zudem häufig Wirkstoffe, die je nach körperlicher Verfassung oder Empfindlichkeit zu unterschiedlichen Ermüdungsformen führen können. Noch aggressiver wirken sich Schmerzmittel aus, die direkt das Zentralnervensystem beeinflussen können. Die dadurch eintretende Beruhigung kann zur Fahruntüchtigkeit führen. Auch verschiedene Hustenmittel mit Codein, Dehydrocodein oder auf Basis von Tranquilizern können Schwindel und Müdigkeit auslösen.