Hitze im Auto: So bewahren Sie einen kühlen Kopf

Tipps die das Autofahren bei sengender Hitze erträglich machen

[16.07.2014] Ratgeber | al

Hohe Temperaturen sind nicht nur für den Autofahrer unangenehm. Auch das Fahrzeug leidet unter der Hitze. So kommt zum Beispiel die Elektronik moderner Autos bei extremen Temperaturen schnell an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Im schlimmsten Fall ist dann die Reise zu Ende. Mit unseren Tipps kommen Sie auch bei Temperaturen jenseits der 30 Grad mit kühlem Kopf an Ihr Reiseziel.

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Machen Sie bei einer Autofahrt in großer Hitze regelmäßig Pausen und trinken Sie viel, Foto: Sunny studio

Pannenursache Nummer Eins

Laut dem ADAC ist der Hauptgrund für eine Autopanne der Ausfall der Autobatterie. Doch schon auf den folgenden Plätzen werden Reifenpannen und defekte Kühlsysteme gelistet. Dies liegt wohl auch daran, dass in moderne Autos viel Elektronik verbaut ist, die mitunter fehleranfällig ist. Wenn z.B. ein Fahrsicherheitssystem ausfällt, streikt ggf. direkt das gesamte Fahrzeug und eine Werkstatt muss aufgesucht werden. Darum gilt bei Temperaturen über 35 Grad: Achten Sie nicht nur auf Ihr eigenes Befinden, sondern auch auf Ihr Fahrzeug! Denn bei solchen Temperaturen kann die Hitze unter der Motorhaube schnell auf bis zu 100 Grad Celsius ansteigen und Halbleiter und andere elektrische Bauteile können schneller versagen.

Einfachstes Mittel um den Motor zu entlasten ist eine voll aufgedrehte Innenraumheizung. Klingt paradox, aber die Heizung entzieht dem Motorblock Hitze und leitet diese in die Fahrgastzelle. Damit die Fahrzeuginsassen nicht unter der unfreiwilligen Beheizung leiden, empfiehlt sich eine kurze Pause. Lassen Sie die Heizung bei geparktem Fahrzeug einige Minuten laufen. Das geht zwar auf den Spritverbrauch schont aber den Motor. Weiterer Tipp: Tanken Sie im Sommer nie bis zum letzten Tropfen auf! Der Brennstoff dehnt sich bei hohen Temperaturen im geparkten Fahrzeug aus und so können aus 50 Litern schnell 51 Liter warmer Kraftstoff werden.

Korrektes Parken, Folien und Co. helfen viel

Wer sein Fahrzeug bei hochsommerlicher Sonneneinstrahlung für längere Zeit abstellen muss, sollte sich definitiv um einen Schattenparkplatz bemühen. Für diesen sollte notfalls auch mal ein längerer Fußweg in Kauf genommen werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Sonne wandert. Daher sollte das Auto z.B. so geparkt werden, dass es kurz vor Arbeitsende im Schatten steht. So kann es sich ein wenig abkühlen und Sie haben beim Einsteigen eine angenehmere Temperatur im Innenraum. Auch die Klimaanlage hat nicht so große Mühe die Temperatur zu mildern. Bei der Einstellung der Klimaanlage sollten Sie sich übrigens stets an den Außentemperaturen orientieren und den Temperaturunterschied nicht größer einstellen als maximal 6 Grad! Andernfalls droht ein Hitzekollaps beim Verlassen des Fahrzeugs.

Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Frontscheibe beim Parken nicht nach Süden zeigt, damit sich Lenkrad und Armaturen nicht unerträglich aufheizen. Sofern dies nicht möglich ist hilft eine Schutzfolie aus dem Autofachhandel (Kostenpunkt: ca. 2 Euro). Diese lässt sich ohne großen Aufwand auf die Frontscheibe legen und an den Außenspiegeln befestigen. Alternativ können Sie auch ein großes, helles Badetuch auf die Armaturen zu legen. Das Weiß strahlt die Hitze ab und die Armaturen bleiben kühl. Während der Fahrt kann man das Handtuch auf den Sitz legen, um Schweiß aufzunehmen.

Durchlüften und helle Kleidung machen das Fahren spürbar angenehmer

Vor Fahrtantritt sollten Sie den Innenraum gut durchlüften. So kann die größte Hitze entweichen und frische Luft in den Fahrgastraum eindringen. Das schützt zusätzlich vor hitzebedingter Übermüdung. Auf kurzen Strecken sollte das Kühlen ohnehin durch Lüften und nicht durch die Klimaanlage erfolgen. Bei längeren Wegen mit dem Auto unterstützt das frühe Lüften das spätere Kühlen durch die Klimaanlage.

Trinken Sie viel und regelmäßig

Beim Autofahren in der Hitze verliert der Körper große Mengen Flüssigkeit. Um diese dem Körper wieder zuzuführen, sollten täglich 2-3 Liter getrunken werden. Hier empfehlen sich Wasser, Saftschorlen und Tee. Diese enthalten viele Elektrolyte, welche gut für den Körper sind. Vom Verzehr eisgekühlter Getränken ist abzuraten. Diese muss der Körper erst auf die körpereigene Temperatur bringen, was Energie kostet und Sie zusätzlich ins Schwitzen bringt.