Hund und Katze sicher im Auto transportieren

Autofahren mit Haustieren – so gehen sie auf Nummer sicher

[16.10.2013] Ratgeber | al

Haustiere im Auto zu transportieren ist immer ein Thema für sich. Vor allem bei Katzen und Hunden, stellt sich für den Autofahrer die Frage, wie der Vierbeiner am sichersten transportiert werden kann. Gerade bei längeren Fahrten soll das Tier bequem untergebracht sein, darf dabei jedoch den Fahrer nicht behindern oder selbst zum Sicherheitsrisiko werden. Kommt es etwa zu einer Vollbremsung oder einem Unfall, kann ein ungesichertes Tier z.B. durch die Windschutzscheibe katapultiert werden und Passagiere gefährden.

Tierbox zum Transport von Hund und Katze im Auto
Für den ordnungsgemäßen Transport von Haustieren eignen sich zum Beispiel solche Tierboxen, Foto: Monika Wisniewska

Haustiere gelten rechtlich als "Ladung" und müssen gesichert werden

Im rechtlichen Sinne gelten Tiere als Ladung und müssen daher laut § 22 und § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) so gesichert werden, dass sie bei plötzlichen Ausweichmanövern oder Vollbremsungen nicht unkontrolliert herumgeschleudert werden können. Denn schon bei einem Aufprall mit 50 km/h wird ein ungesicherter Hund mit 20 Kilogramm Gewicht zu einem regelrechten Geschoss, das eine Durchschlagskraft von rund 600 Kilo hat. Dementsprechend ist der Fahrer beim richtigen Beladen seines Fahrzeugs dafür verantwortlich, dass auch die Ladung mit vier Pfoten vorschriftsmäßig gesichert ist und die Verkehrssicherheit nicht eingeschränkt wird. Dies klingt zwar einfach und pragmatisch, ist in der Realität aber nicht immer leicht umzusetzen, weil der Gesetzgeber keine detaillierten Angaben für eine einheitliche Sicherung definiert hat.

Bei Missachtung drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg

Wer die Absicherung seines Tieres ignoriert, begeht im Sinne des § 49 der StVO eine Ordnungswidrigkeit. Folgenloses Mitführen von ungesicherten Hunden kann zum Beispiel mit einem Bußgeld von 35 Euro geahndet werden, während bei einer Gefährdung der Sicherheit schon 50 Euro und 3 Strafpunkte im Verkehrszentralregister in Flensburg fällig werden. In diesem Sinne sollte jeder Autofahrer für eine optimale Sicherung seines Tieres im Auto sorgen. Entsprechende Sicherungseinrichtungen sollten allerdings nur nach fachlicher Beratung angeschafft werden. Diese erhält man in einschlägigen Tiergeschäften oder Zoohandlungen oder auch bei Automobilclubs.

Hundegitter bieten Sicherheit für Mensch und Tier

Für Kombis, Transporter oder Autos mit großem Kofferraum bieten sich sogenannte Hundegitter an, die die Verletzungsgefahr der Insassen im Falle einer Vollbremsung oder eines Unfalls erheblich verringern. Diese stabile Einrichtung schützt im Notfall auch das Rettungspersonal vor angstbedingten Schutzreaktionen des Tieres, wenn die restlichen Insassen geborgen und versorgt werden. Der ADAC rät bei der Anschaffung auf genormte Laderaumgitter nach DIN (75410-2) zurückzugreifen. Diese sind zwar etwas teurer, bieten mit ihrer Robustheit aber erhöhte Sicherheit für Mensch und Tier. Die Abtrennung sollte beim Einbau fest justiert werden und optimaler Weise vom Ladeboden bis zum Fahrzeugdach reichen. Einige Automobilhersteller bieten solche Laderaumtrennungen bereits ab Werk an, so dass beim Kauf eines Neuwagens ein pasendes Gitter direkt mitbestellt werden kann.

Tiertransport in der Tierbox

Eine weitere Möglichkeit für das Mitführen eines Haustieres im Auto bieten Eine weitere Möglichkeit für das Mitführen eines Haustieres im Auto bieten Transportboxen. Diese sind in diversen Größen und Materialien wie Metall, Holz oder Kunststoff erhältlich und eignen sich daher sowohl für Hunde und Katzen, als auch für kleinere Haustiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen. Welche Größe und welches Material sich am besten für das Tier eignet, sollte mit Experten besprochen werden.

Die Tierbox darf weder zu groß noch zu klein sein, um die genaue Schnittstelle aus Komfort und Sicherheit zu bieten. Im Gegensatz zu großen Boxen, die in den hinteren Laderaum gehören, können kleinere Boxen entweder quer zur Fahrtrichtung auf dem Rücksitz fixiert oder im Fußraum des Wagens abgestellt werden. Bei letzterer Variante sollte die Box direkt hinter dem Vordersitz platziert werden. Dies bietet nicht nur sicherheitsrelevante Vorteile, sondern schirmt das Tier auch vor den diversen Einflüssen des Straßenverkehrs ab. So hat das Tier mehr Ruhe und reist mit weniger Nervosität. Bei sehr ängstlichen Tieren sollte der Vierbeiner vorab an die Transportbox gewöhnt werden. Dies funktioniert besonders gut zu Hause in gewohnter Umgebung. Mit „Leckerlies“, Spielzeug und einer alten Tierdecke kann das Tier langsam an die Box herangeführt werden. Im Anschluss sollten einige kurze Fahrten unternommen werden, um das Tier in der Box langsam an die neue Situation zu gewöhnen.

Hund anschnallen mit dem Hundegurt

Wer sein Tier lieber im Blick hat, kann auch auf spezielle Tiergurte zurückgreifen und den Hund auf die Rückbank setzen. In der Regel bestehen diese Gurte aus einem Geschirr, das über den Kopf und Brustkorb des Vierbeiners gestülpt wird und dann am Gurtschloss oder an Befestigungspunkten für Kindersitze, wie dem gängigen Isofix-System fixiert wird. Von allzu preiswerten Autogeschirren mit Plastikschnallen sollte verzichtet werden, da diese bei meinem Aufprall zerbrechen können und dann keine Fixierung mehr gewährleistet ist. Besser sind hochwertige Schnallen aus Metall. Um den Tragekomfort für den Vierbeiner zu maximieren und gleichzeitig den Brustbereich zu entlasten, sollte ein breites Gurtmodell mit Polsterung gewählt werden.

So bleibt trotz Tier im Auto alles sauber

Wird das mitgeführte Tier im Auto angegurtet, sollte zusätzlich für den passenden Untergrund auf dem Rücksitz gesorgt werden. Gerade bei schlechtem Wetter verdrecken die Sitzpolster sonst schnell durch dreckige Pfoten und nasses Fell. Neben dem Schmutz nutzt sich zudem das Polstermaterial des Sitzes durch die Krallen des Tieres schnell ab, was zu einem erhöhten Wertverlust des Wagens führt. Abhilfe schaffen Schonbezüge oder Schutzdecken, die mit Klettverschlüssen oder Saugnäpfen an den Fenstern befestigt werden können. Natürlich eignen sich hierfür auch alte Decken oder Teppichboden. Allerdings nehmen diese schneller schlechte Tiergerüche auf und müssen so öfters ersetzt werden.