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Quelle: XiXinXing

Kfz-Steuer sparen - so rüsten Sie einen Kaltlaufregler nach

Durch Nachrüstung eines Kaltlaufreglers Kfz-Steuer deutlich senken

[18.10.2013] Ratgeber | sk

Bei älteren Fahrzeugen kann die Kfz-Steuer mitunter sehr üppig ausfallen. Die Nachrüstung eines Kaltlaufreglers erlaubt es, von der Abgasnorm Euro 1 auf Euro 2 aufzusteigen und somit die Steuerbelastung ungefähr zu halbieren. Nach etwa zwei Jahren hat sich die Nachrüstung bei den meisten Fahrzeugen bezahlt gemacht.

Kfz-Steuer bei älteren Fahrzeuge häufig teurer als erwartet

Alte Fahrzeuge müssen nicht automatisch schlecht oder gar unbeliebt sein. Genau betrachtet gibt es sogar immer mehr Kraftfahrer, die sich für ältere Pkws begeistern können. Vor allem aus praktischen Gründen gelten solche Fahrzeuge als gefragt. Sie verfügen nämlich über eine solide Technik und nicht selten gefällt den Leuten sogar das Design besser. Außerdem wissen die Autos beim Preis zu überzeugen, der im Regelfall nicht sehr hoch liegt.

Der große Kostenschreck tritt häufig erst ein, wenn Post vom Finanzamt kommt. Aufgrund der Abgaswerte bzw. der daraus abzuleitenden Abgasnorm ergeben sich schlechte Einstufungen bei der Kfz-Steuer, die zu hohen Unterhaltskosten führen. Zahlreiche Fahrzeuge älteren Baujahrs fallen in die Abgasnorm Euro 1, sodass sie mit 15,13 Euro je 100 ccm besteuert werden. Sofern das Fahrzeug noch kein Oldtimer ist und durch das H-Kennzeichen pauschal besteuert wird, kann für die Kfz-Steuer ein ordentliches Sümmchen anfallen.

Steuerersparnis durch Kaltlaufregler

Bei vielen dieser Fahrzeuge besteht jedoch die Möglichkeit, eine Einstufung in die Abgasnorm Euro 2 zu erhalten, die aus finanzieller Sicht sehr attraktiv ist – hier liegt die Steuerbelastung fast nur halb so hoch. Erreichen lässt sich dieses Ziel, indem der Pkw nachträglich mit einem so genannten Kaltlaufregler ausgestattet wird. Kaltlaufregler gibt es schon seit vielen Jahren, sie werden als Nachrüstsätze angeboten. Je nach Hersteller ist es möglich, zwischen 300 und 500 verschiedene Pkw-Modelle damit auszustatten und somit die bessere Abgasnorm zu erreichen. Voraussetzungen gibt es im Wesentlichen nur zwei: Ein Pkw muss mit einem Ottomotor sowie dem G-Kat ausgestattet sein.

So funktioniert ein Kaltlaufregler

Der eigentliche Regler arbeitet nach einem simplen Prinzip. Direkt ab dem Start erhöht er die Zufuhr an Sauerstoff, um somit die Verbrennung zu optimieren. Auf diese Weise ist es möglich, eine bessere Verbrennung des Kraftstoffs zu erreichen, wodurch weniger schädliche Abgase entstehen. Zugleich kommt der gesamte Motor einschließlich Katalysator schneller auf Betriebstemperatur, sodass der Katalysator früher arbeiten kann und die Schadstoffwerte zusätzlich verbessert werden.

Ablauf von Einbau bis Steuerermäßigung

Zunächst gilt es zu prüfen, ob ein Kaltlaufregler für den eigenen Pkw verfügbar ist. Wer sich noch auf Gebrauchtwagensuche befindet, sollte schon vorher prüfen, wie es um diese Möglichkeit bestellt ist. So lässt sich vermeiden, dass schlussendlich ein Auto gekauft wird, bei welchem keine Möglichkeit der Nachrüstung gegeben ist. Welche Fahrzeugmodelle nachgerüstet werden können, finden Interessenten direkt über die Hersteller der Kaltlaufregler oder auch über Kfz-Werkstätten heraus. Übrigens kann zu diesem Zeitpunkt auch schon per Kfz-Steuer-Rechner (Steuertipps.de bietet hier einen KFZ-Steuer-Rechner an) geprüft werden, welche Steuerersparnis lockt.

Im nächsten Schritt folgt der eigentliche Einbau. Dieser muss in einem Fachbetrieb zu erfolgen, weil zwingend eine schriftliche Einbaubestätigung benötigt wird. Liegt diese schriftliche Einbaubestätigung vor, müssen die Abgaswerte überprüft werden. Hierfür wird eine Prüfstelle wie Dekra oder TÜV aufgesucht. Eine explizite Abnahme des Reglers ist nicht erforderlich, lediglich die verbesserten Abgaswerte müssen schriftlich nachgewiesen werden.

Sobald das schriftliche Ergebnis der Abgasuntersuchung vorliegt, kann man bei der Zulassungsstelle vorstellig werden. Dort müssen Einbaubestätigung, AU-Ergebnis und ABE (liegt dem Nachrüstsatz bei) vorgelegt werden, damit sich die Behörde mit dem Finanzamt in Verbindung setzt. Dieses nimmt anschließend eine Neueinstufung des Fahrzeugs vor, woraus letztlich die niedrigere Besteuerung resultiert.

Kosten und Amortisation

Die Nachrüstung eines Kaltlaufreglers ist an Gesamtkosten gekoppelt, die sich aus dem Preis für den Regler sowie den Einbaukosten zusammensetzen. Für den Regler sollten Koste in Höhe von gut 150 Euro angesetzt werden, hinzukommen weitere 100 bis 150 Euro für den Einbau, sodass mit Gesamtkosten von ca. 250 bis 300 Euro zu rechnen ist.

Wie schnell sich die Nachrüstung rechnet, hängt vom Hubraum des Fahrzeugs ab. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Hubraum, desto früher hat sich die Nachrüstung amortisiert. Bei einem Pkw mit 2-Litern Hubraum würden bei Abgasnorm Euro 1 jährliche Kfz-Steuern in Höhe etwa 300 Euro entstehen. Folglich würde es knapp zwei Jahre dauern, bis sich die Maßnahme bezahlt macht. Auf der Webseite des TÜV Nord kann man exemplarisch das Einsparpotential anhand eines umgerüsteten Audi 80 nachvollziehen.