Rutschfreies Fahren: So kommen sie sicher durch den Winter

Mit unseren Tipps vermeiden Sie gefährliche Schlitterpartien auf der Straße

[20.01.2014] Ratgeber | sk

Der Winter beeinflusst Fahrzeug, Fahrer und die Straße wie keine andere Jahreszeit. Eine glatte oder verschneite Fahrbahn verändert unter anderem Bodenhaftung, Bremsweg und Kurvenverhalten nicht unerheblich. So kann es passieren, dass ein unachtsamer Fahrer schnell die Kontrolle verliert. Um auch in der kalten Jahreszeit sicher ans Ziel zu kommen, haben wir die wichtigsten Winter-Irrtümer aufgelistet und praktische Tipps für Sie erarbeitet.

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Trotz Winterreifen ist bei verschneiten Straßen Vorsicht geboten, Foto: © trendobjects

Essentieller Wintertip: Langsamer ist besser

Es gilt der Grundsatz: Ist die Fahrbahn uneben, glatt oder verschneit, runter vom Gas. Denn langsameres Fahren verringert sämtliche Gefahrenpotentiale. Passen Sie ihren Fahrstil der Situation an. Manchmal reicht es aus, nur ein wenig vom Gas zu gehen, manchmal ist auch Schritttempo von Nöten. Seien Sie aufmerksam! Wenn ein Fahrzeug bei glatter Fahrbahn plötzlich ausschert, ist die Gefahr hoch, dass sie nicht wie sonst reagieren können. Zudem sollten Sie keine unvorhersehbaren Fahrmanöver durchführen. Achten Sie besonders in Kurven auf Ihre Fahrweise. Gehen Sie rechtzeitig vom Gas und Bremsen Sie rechtzeitig ab wenn der Verkehr es zulässt. Um den Grip der Reifen auf dem ungewohnten Untergrund zu prüfen, können Sie das Bremspedal kurz antippen um das Verhalten des Autos zu beobachten. Allerdings nur, wenn der Verkehr dies zulässt. Außerdem gilt: Wer nichts sieht sollte nicht fahren! Wie Sie ihr Fenster effektiv von Eis befreien lesen Sie in unserem Ratgeber.

Hier lauert die Glätte: Wo Sie besonders aufpassen müssen

Der Straßenzustand wird durch verschiedene äußere Faktoren beeinflusst. Wind, naheliegende Gewässer, Vegetation oder die Intensität der Straßennutzung sind nur einige Einflussfaktoren, die sich auf die Beschaffenheit des winterlichen Untergrunds auswirken können. Bei Schneefall bilden sich z.B. an Kreuzungen und Einmündungen leicht Eisflächen. Diese können den Bremsweg erheblich beeinflussen. Eine Situation, in der man im Sommer nur kurz die Bremse betätigen müsste, kann unter diesen Bedingungen leicht zum Crash führen. Probleme können auch beim Abbiegen oder Anfahren auftreten. Sollte auf einer mehrspurigen Straße nur eine Spur geräumt sein, so wählen Sie diese. Auch wenn diese voller ist und die „ungeräumte“ ein schnelleres Vorankommen verspricht.

Achten Sie bei geräumten Straßen zudem darauf, dass die Reifen vom geräumten Asphalt unbeabsichtigt auf einen ungeräumten Bereich kommen können. In diesem Fall geht der Grip verloren und das Fahrzeug kann in Schleudern geraten. Diese sogenannte „Reibwert-Falle“ ist ein bekanntes Phänomen: Die Reifen auf der einen Seite des Fahrzeugs finden auf einer geräumten und gestreuten Fahrbahn halt. Die Reifen der anderen Seite jedoch schlittern über Eis und Schnee. Wer jetzt bremst erlebt eine böse Überraschung: Der Wagen schert aus. In einem solchen Fall kann jedoch moderne Technik Abhilfe schaffen: Der Schleuderverhinderer ESP stabilisiert das Fahrzeug, damit es kontrolliert abgebremst werden kann.

Eis ist gefährlicher als Schnee!

Während Winterreifen eine verhältnismäßig sichere Fahrt auf Schnee ermöglichen, hat ein Fahrer auf Eis keinerlei Kontrolle über sein Fahrzeug. Die Reifen finden keinerlei Grip und der Bremsweg kann sich unter schlechten Umständen vervielfachen. Wer nicht unbedingt auf sein Fahrzeug angewiesen ist, sollte es bei entsprechenden Witterungsbedingungen stehen lassen. Ansonsten gilt: Fahren nur mit Schrittgeschwindigkeit. Sollten Sie einem Räumfahrzeug begegnen, vermeiden Sie das Überholen, passen Sie sich dem Tempo an und bleiben Sie hinter dem Koloss. Ein unachtsames Überholmanöver bringt nicht nur Sie sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Falls Ihnen ein Räumfahrzeug entgegen kommt, bleiben Sie ruhig und verlangsamen Sie die Fahrt. Der Schneepflug kann Ihnen kurzzeitig die Sicht nehmen. In diesem Fall sollten Sie ruhig agieren, nicht abrupt bremsen oder das Lenkrad herumreißen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Damit können Sie sich vorbereiten

Informieren Sie sich vor Fahrtantritt über die aktuelle und zu erwartende Wetterlage. Vor Glätte und Schneefall wird in den Verkehrsinfos im Radio oder Internet besonders gewarnt. Eine kleine Checkliste von Gegenständen, die Sie im Fahrzeug mit sich führen sollten, schützt zudem vor bösen Überraschungen: Enteiser, Eiskratzer, Schneebesen, Handschuhe, Scheibenreiniger, Schneeketten (mit Arbeitshandschuhen, Taschenlampe und Decke), eine Decke sowie eventuell Granulat als Anfahrhilfe sollten mit an Board sein. Wir wünschen eine sichere Fahrt im Winter.