Verstärkt Scheckbetrug bei Internet-Inseraten

Gefahr für Gebrauchtwagenverkäufer

[10.05.2007] Ratgeber

Die "Nigeria-Connection" ist wieder verstärkt in Deutschland aktiv. Diesmal sind Anbieter von Gebrauchtwagen im Visier der Betrüger, sowohl Händler als auch Privatleute, die ihre Autos verkaufen.

Die Masche der Betrüger: Weniger gefragte Autos (z.B. weiße Farbe, hohe Laufleistung, Fahrzeuge ohne Image) in der Preisklasse zwischen 10.000,- und 20.000,- Euro werden in Internet-Börsen angeboten. Auf diese Inserate melden sich die Betrüger als vermeintliche Handelsagentur (meistens mit Sitz in England, obwohl die Drahtzieher des Betrugs meistens aus Nigeria stammen), die für wichtige Kunden in Übersee ein Fahrzeug besorgen sollen.

Diese Korrespondenz läuft meistens in englischer Sprache, nur selten in Deutsch. Der Scheck, den die Betrüger schnell per Post zuschicken, lautet auf einen höheren Betrag als den Kaufpreis und wird ohne Probleme zunächst bei der Bank gebucht. Danach kommt ein Kurier, der das Fahrzeug abholt und sich den zuviel bezahlten Betrag in bar auszahlen lässt. Dies wird damit erklärt, dass man eigentlich ein teureres Auto für den Kunden besorgt habe, dieses Geschäft allerdings kurzfristig geplatzt sei. Erst ein paar Tage später bemerkt die Bank, dass der Scheck ebenfalls geplatzt ist. Auto und Täter sind dann längst verschwunden.

Keine Schecks akzeptieren

Nach Informationen des Bundesverbands freier Kfz-Händler (BVfK) sind schon zahlreiche Autohändler auf diese Masche hereingefallen. Dies liegt besonders an der Tatsache, dass zahlreiche Banken die in England, Kanada oder den USA ausgestellten Schecks zunächst akzeptieren und gutschreiben, später allerdings diese Gutschrift stornieren, wenn der Scheck geplatzt ist.

Der Automobilclub von Deutschland -AvD- warnt besonders private Verkäufer von Gebrauchtwagen, keine Schecks zu akzeptieren. Die Betrüger haben bereits private Autoverkäufer kontaktiert, da viele Autohändler inzwischen vorsichtig geworden sind. Dies ist eine neue Qualität des Betrugs, vor dem sich jeder Anbieter eines Gebrauchtwagens schützen muss. AvD und BVfK raten daher, bei Zweifeln an einem Angebot sofort die Polizei zu benachrichtigen.