Wohnmobil und Caravan richtig beladen

Richtig beladen: So kommen Sie mit Camper und Caravan nicht ins Straucheln

[09.07.2014] Ratgeber | gl

Wohnmobile und Caravans verfügen über viel Stauraum. Doch auch diesen kann man überladen oder falsch nutzen. Dadurch kann das Fahrzeug in seinen Fahreigenschaften beeinträchtigt werden und ins Straucheln kommen, was sowohl Insassen als auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Mit unseren Beladungs-Tipps können Sie dieses Risiko minimieren und kommen Sie sicher an Ihr Urlaubsziel.

Wohnmobil
Achten Sie stets aus eine korrekte Beladung Ihres Wohnmobils, Foto: Caravan Salon, Messe Düsseldorf GmbH

Ein niedriger Schwerpunkt hilft beim Kurvenverhalten

Wie auch bei der Beladung eines PKW, sollten bei Wohnmobilen und Caravans schwere Gegenstände möglichst weit unten, also in Bodennähe, verstaut werden. Dadurch liegt der Schwerpunkt des Fahrzeugs niedrig, was sich positiv auf die Straßenlage auswirkt. Zudem sollte das Gewicht gleichmäßig verteilt werden. Wenn schwere Gegenstände z.B. nur auf die rechte Fahrzeugseite verfrachtet werden, gerät das Fahrzeug leicht in eine gefährliche Schräglage und kann im schlimmsten Fall sogar umkippen, wenn Kurven zu schnell gefahren werden. Des Weiteren sollte das Heck nicht überladen werden, da dadurch bei frontbetriebenen Fahrzeugen die Vorderachse so angehoben werden könnte, dass die Traktion der Räder auf der Straße verringert und der Antrieb beeinflusst wird. Achten Sie also darauf, schwere Gegenstände möglichst zentral zu platzieren. Sofern Sie zusätzlich einen Dachgepäckträger nutzen, beachten Sie, dass sich dieser auf die Höhe des Fahrzeuges auswirkt und dadurch der Schwerpunkt verlagert wird.

Damit das Gepäck sich bei der Fahrt nicht verselbstständigt und durch das Mobil rutscht oder unkontrolliert umher fliegt, ist eine Fixierung der Gepäckstücke unabdingbar. Hier empfehlen sich Sicherungsgurte sowie rutschfeste Matten aus dem Fachhandel. Auch leichtes Gepäck sollte nicht lose im Fahrzeug liegen. Besser untergebracht ist es in den Wohnmobilschränken, die sicher verschlossen werden sollten. Bei schnelleren Lenk- und Bremsmanövern droht sonst die Gefahr, dass solche Gegenstände zu gefährlichen Geschossen werden und Fahrzeuginsassen verletzen. Achten Sie also darauf, dass auch Tische und sonstige Ablageflächen vor der Abfahrt abgeräumt werden.

Überladen Sie das Fahrzeug nicht!

So verlockend so viel Stauraum auch sein kann: beachten Sie immer das zulässige Maximalgewicht. Denn ist dies überschritten, drohen bei einer Polizeikontrolle oder bei einem Unfall im In- und Ausland saftige Geldstrafen. Genaue Angaben zur Beladungsgrenze finden Sie in den Fahrzeugunterlagen. Dort gibt der Fahrzeughersteller das maximal zulässige Gesamtgewicht an. Entscheidend sind hier die Summe aus Leergewicht und Zuladung. Zudem enthalten die Dokumente Angaben über die zulässige Achslast, welche definiert, wie das Gewicht verteilt werden sollte und wie viel Belastung Vorder- und Hinterachse höchstens aushalten können. Diese Werte sind oft auch am Fahrzeug selbst vermerkt. Im Zweifelsfall sollten Sie das Fahrzeug auf einer Fahrzeug-Waage wiegen lassen. Solche Waagen können zum Beispiel bei TÜV und DEKRA in Anspruch genommen werden.

Auch für erfahrene Fahrer eine Herausforderung

Ist das Wohnmobil korrekt beladen kann die Reise losgehen. Allerdings ist die Fahrt mit einem Camper oder Wohnmobil für ungeübte Fahrer eine echte Herausforderung. Die großen Lasten wirken sich stark auf das Beschleunigungs-, Brems- und Kurvenverhalten des Fahrzeugs aus. Zudem unterscheiden sich die Ausmaße deutlich von einem normalen Pkw. Nehmen Sie sich daher Zeit für den Umstieg auf ein voll beladenes Wohnmobil und testen Sie die Fahreigenschaften des Fahrzeugs nach Möglichkeit auf einer ruhigen Straße oder einem großen Parkplatz. So können Sie sich mit den Eigenheiten des Vehikels vertraut machen, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Verkehrsexperten raten grundsätzlich zu einer disziplinierten Fahrweise: Aufgrund des verlängerten Bremswegs sollte der Abstand zum Vordermann vergrößert werden und Kurven grundsätzlich langsamer durchfahren werden, als mit dem Auto. Beachten Sie auch, dass Reisemobile über 3,5 Tonnen außerorts auf Tempo 80 und auf Autobahnen auf Tempo 100 beschränkt sind.