Autodiebstahl
Quelle: Dmitry Kalinovsky

Alarmanlagen und Diebstahlsperren zum Nachrüsten

Nachrüstbare Sicherheit: Wie man sein Auto am besten sichert

[16.01.2015] Ratgeber | jp

Diebstähle treffen nicht nur teure und luxuriöse Fahrzeuge. Auch Besitzer von Klein- und Mittelklasse-Modellen sind von solchen Delikten betroffen. Um die Gefahr durch Diebstähle zu reduzieren bieten viele Hersteller mittlerweile optionale Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen oder eingebaute GPS-Tracker ab Werk an. Alternativ kann man solche Systeme aber auch nachrüsten. Wir erklären Ihnen, mit welchen mechanischen und elektronischen Sicherungen Sie ihr Auto sichern können.

Mechanische Sicherung

Mechanischen Sicherheitssysteme wie Gangschaltungssperre, Felgenschloss oder Parkkralle können meist selbst montiert werden und haben zudem einen weiteren Vorteil: sie sind verhältnismäßig günstig in der Anschaffung. Während die Sicherheitspakete vieler Hersteller bis zu mehreren tausend Euro kosten können, liegen die Kosten für Nachrüstungen meist deutlich darunter. Beispiele für einen mechanischen Diebstahlschutz sind z.B.

Auto Diebstahl
Am beste schützen Sie Ihr Auto durch eine Kombination aus mechanischer und elektronischer Sicherung vor Dieben, Foto: RioPatuca Images

Lenkrad- und Parkkralle

Besonders effektiv und vom Preisleistungsverhältnis wirklich unschlagbar günstig, ist die Sicherung des Autos mit einer Lenkrad- und Parkkralle. Dabei entspricht das Prinzip in etwa dem eines Fahrradschlosses, das nur mit dem dazugehörigen Schlüssel geöffnet werden kann. Die Lenkradkralle ist eine längliche Strebe, die am Steuerrad befestigt wird und so eine Lenkung verhindert. Die Parkkralle wird an einem der Reifen befestigt und unterbindet die Bewegung des Fahrzeugs. Diese Lösungen sind mit einem Preis ab 20 bis 30 Euro besonders günstig. Da diese Art der Sicherung gut sichtbar montiert wird, kann sie auf Diebe zudem abschreckend wirken. Nachteil dieser Lösung ist jedoch die Unhandlichkeit und das Gewicht der Sicherungen. Denn wer auf Nummer sicher gehen will, muss die Apparaturen bei jedem Parken aus dem Kofferraum wuchten. Als Alternative empfehlen sich Schaltsperren für die Schalthebel, die verhindern das Gänge eingelegt werden können. Diese Lösung greift auch für Automatikwählhebel.

Scheibenschutzfolie

Eine Möglichkeit Einbrüche zu erschweren ist eine Schutzfolie für Seiten- und Heckscheiben. Diese wird von Innen aufgeklebt und erschwert das Einschlagen der Fenster. Gegen einen Diebstahl des Fahrzeugs hilft das freilich nicht. Es kann aber begünstigen, dass Diebe schnell wieder vom Auto ablassen, da die folierten Fenster das Eindringen in das Auto deutlich erschweren. Die Preise für solche Folien beginnen bei 20 Euro.

Zusatzschlösser

Um Türen oder den Kofferraum vor Langfingern zu schützen, lassen sich zusätzliche Schlösser montieren. Diese verhindern durch besonders lange und stabile Bolzen einen schnellen Aufbruch. Und Diebe die zwei Schlösser knacken müssen, brauchen mehr Zeit und fallen schneller auf. Die Schlösser gibt es auch mit einer elektronischen Regelung. Ein Einbau in Eigenregie ist jedoch nicht zu empfehlen. Suchen Sie dafür besser eine Fachwerkstatt auf.

Felgenschloss

Neben Navigationssystemen und Autoradios zählen Felgen und Reifen zur bevorzugten Beute der Langfinger. Den Diebstahl der Räder und Radkappen können Sie mit der Montage von sogenannten Felgenschlössern verhindern, die das Abmontieren erschweren. Man sollte aber darauf achten den richtigen Schlüssel für den Fall von Reifenpannen immer dabei zu haben. Sonst lassen sich die kaputten Räder nicht wechseln.

Elektronische Sicherungen

Im Gegensatz zu mechanischen Lösungen ist ein elektronischer Diebstahlschutz meist fest im Fahrzeug verbaut und dadurch nicht sichtbar. Dafür bietet er aber auch umfassendere Sicherheit, kostet zeitgleich aber auch deutlich mehr.

Alarmanlagen

Zu den Klassikern der Diebstahlsicherung zählt die Alarmanlage. Sie meldet entweder durch ein lautes Warnsignal oder per stillem Alarm, dass das Fahrzeug unrechtmäßig geöffnet wird. Falls nicht direkt vom Hersteller, können fest installierte Anlagen vom Fachhändlern bezogen werden. Einfache Alarmanlagen werden durch Erschütterungen ausgelöst. Wer mehr investiert, bekommt eine Anlagen, die per Ultraschall Veränderungen im Innenraum registriert und das Aufbrechen von Schlössen registriert. Preislich kann dies eine der teuersten Optionen darstellen. Je nach Modell und Funktionsfähigkeit können solche Anlagen zwischen 50 Euro und 1.000 Euro kosten.

GPS-Überwachung

Manche Hersteller bieten auch eine Kombination von Alarmanlagen und GPS-Überwachung an. Das verursacht ggf. monatliche Gebühren ab etwa neun Euro. Dafür können Sie ihr Fahrzeug jederzeit orten lassen und feststellen ob und wohin es bewegt wurde. Solch eine Option lässt sich mittlerweile auch günstig per Smartphone nachrüsten. Allerdings muss dafür das Handy an versteckter Stelle im Fahrzeug platziert werden. Wird ein festgelegter Parameter (zum Beispiel Beschleunigung) überschritten, sendet das Gerät eine SMS mit den Koordinaten an eine festgelegte Nummer. Daten können natürlich im Gegensatz zu fest installierten Systemen nur bei vollem Akku gesendet werden. Als kurzfristige Zwischenlösung ist es aber durchaus hilfreich. Die Kriminalpolizei rät aufgrund der Akkuproblematik und der Genauigkeit allerdings zu fest verbauten Überwachungslösungen.

Stromunterbrechung

Eine besonders clevere Lösung ist ein Gerät, das zwischen Autobatterie und Batteriekabel montiert wird. Per Fernbedienung oder auch gekoppelt mit einer Alarmanlage, lässt sich so die Stromversorgung des Fahrzeugs unterbrechen. Das Tool wird per Sicherheitsschraube am Pluspol der Autobatterie verschraubt und lässt sich nach Herstellerangaben ohne Gewalteinwirkung und Schäden an der Batterie nicht mehr demontieren. Ab 99 Euro ist dieser unter der Motorhaube versteckte Schutz zu haben.

Am besten gesichert ist Ihr Fahrzeug natürlich durch die Kombination verschiedener Sicherheitssysteme. Grundsätzlich sollten Sie aber erst garkeinen Grund für einen Einbruch liefern und Gegenstände wie Autoradio, Navigationsgerät oder Mobiltelefon aus dem Innenraum entfernen. Stellen Sie Ihr Fahrzeug zudem auf einem möglichst bewachten Parkplatz ab oder nutzen Sie eine Garage oder zumindest einen beleuchteten Parkplatz.