Scheinwerfer
Quelle: tookapic

Tipps für den Wechsel defekter Birnen am Scheinwerfer

Autoscheinwerfer: Leuchtmittel selber wechseln

[24.11.2014] Ratgeber | gl

Gerade im Herbst, wenn die Sonne sich seltener blicken lässt und es früher dunkel wird, sollten Sie den Scheinwerfern Ihres Fahrzeuges etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Prüfen Sie regemäßig die Funktionstüchtigkeit, denn wer mit defekten Leuchten unterwegs ist, riskiert nicht nur eine Geldstrafe und Punkte in Flensburg, sondern stellt auch ein Risiko für sich und andere Verkehrsteilnehmer dar. Daher sollten leistungsschwache oder defekte Lampen umgehend ausgetauscht werden. Doch wie findet man eigentlich die passenden Leuchtmittel und wann muss das Auto in die Werkstatt?

Leuchtmittel wechseln - Je nach Baujahr wird’s kompliziert

Sofern die Leuchtmittel an den Frontscheinwerfern ausgetauscht werden müssen, kann es je nach Modell kompliziert oder teuer werden, denn nicht immer können Sie diese Arbeit selbst durchführen. Ältere Autos mit Baujahren vor 2006 sind teilweise so verbaut, dass man ohne fachliche Kenntnisse kaum an die Lampen der Frontscheinwerfer heran kommt. Teilweise müssen Bauteile der Front, wie der innen liegende Teil des Kotflügels, Luftfilter oder sogar der Stoßfänger ausgebaut werden. Bei neueren Fahrzeugen, die nach 2006 auf den Markt kamen, sieht das meist anders aus. Seither müssen Hersteller den Wechsel der Birnen ohne zusätzliches Werkzeug ermöglichen. Daher reicht es im Regelfall aus, ein paar Kunststoffklammern zu lösen. Abhängig von den verbauten Leuchtmitteln kann man also auch als Hobbyschrauber oder Laie eine defekte Birne ohne größeren Aufwand tauschen. Bei neueren Fahrzeugen kann also nur die verbaute Technik eine eigene Reparatur verhindern.

Bilux oder Halogenscheinwerfer?

Werfen Sie zuerst einen Blick in Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Hier lässt sich prüfen, mit welcher Lichttechnik die Scheinwerfer ausgestattet sind und ob sich defekte Bauteile überhaupt selbstständig ersetzen lassen. Wenn man die vor allem bei älteren Autos verbauten Bilux-Leuchten vorfindet, ist eine Reparatur meist schnell zu erledigen und deutlich günstiger als eine Fahrt in die Werkstatt. Ähnlich verhält es sich mit den üblichen Halogenscheinwerfern, die in einer Fassung H4 oder H7 befestigt sind.

So tauschen Sie eine H7 Birne aus

Bevor Sie mit dem Austausch der defekten Birne loslegen, sollte überprüft werden, ob das Fahrzeug sicher steht und die Handbremse angezogen ist. Je nach Modell kann es notwendig sein, Bauteile wie Luftfilter zu entfernen, um freien Zugang zu der Rückseite der Schweinwerfer zu haben. Dort sind Halterungsklammern oder ein Schraubverschluss zu entfernen, um die Leuchtmittel für Ablendlicht und Aufblendlicht zu erreichen. Für beide Lichtfunktionen können zwei Birnen verbaut sein, es gibt aber auch Leuchtmittel, die sowohl Ablend- als auch Aufblendlicht in einer Birne vereinen.

Um eine Birne aus einer handelsüblichen H7 Halterung zu entfernen, muss meist noch ein Sicherungsbügel aus Metall entfernt werden, der die Birne in der Halterung sichert. Im Anschluss kann die Birne vorsichtig aus der Fassung gedreht werden. Beachten Sie zuvor jedoch, wie die alte Birne platziert war. Ggf. ist eine spezielle Ausrichtung notwendig, damit das Leuchtmittel korrekt mit Strom versorgt werden kann. Im Anschluss kann die neue Birne eingesetzt werden.

Da Fett oder Schmutz für Schäden und Probleme am gesamten Scheinwerfer sorgen können, dürfen die Glasteile des Ersatzteils nicht berührt werden. Daher gilt: sauber arbeiten und am besten Handschuhe tragen. Auch eine Schutzbrille ist ratsam, weil die Lampen unter starker Spannung stehen und ältere, abgenutzte Birnen durchaus explodieren können. Nachdem die Birne justiert und wieder gesichert wurde, kann die Abdeckung wieder platziert werden. In jedem Fall sollten Sie mit wenig Kraftaufwand arbeiten, um den Schweinwerfer oder die Halterungsklammern nicht zu beschädigen.

LED und Xenon – Nichts für Selbstschrauber

LED Scheinwerfer
Bei Problemen mit LED Scheinwerfer sollten Sie sich an eine Fachwerkstatt wenden, Foto: Daimler

Bei LED Leuchten ist die Fahrt in eine Werkstatt ratsam, da bei einem Versagen einer einzelnen Diode oder einer ganzen Leuchtgruppe schon der gesamte Scheinwerfer getauscht werden muss. Auch dann, wenn andere Reihen noch leuchten. Der Gesetzgeber verbietet eine selbst durchgeführte Reparatur an LED Leuchten, da sich die Leuchtzellen auch farbig manipulieren lassen, was gegen die StVO verstoßen würde. Hier ist ein Werkstattbesuch also unvermeidlich.

Ähnlich sieht es bei Frontscheinwerfern mit Xenon-Licht aus. Die Gaslampen haben zwar eine deutlich längere Lebenszeit als Halogenstrahler, sind dafür aber sehr komplex aufgebaut. Dies und die verbauten Komponenten, wie das hochgiftige Quecksilber, verhindern eine selbst durchgeführte Reparatur und zwingen zum Werkstattbesuch. Hinzu kommt außerdem, dass Xenon-Scheinwerfer unter hoher Spannung stehen. Dies kann zu gefährlichen Stromschlägen und Schäden durch zerspringendes Glas führen.

Weitere Tipps für den Leuchtmittel-Wechsel bei Autos

Beim selbstständigen Wechsel der Leuchtmittel sollten Sie unbedingt die fahrzeugspezifischen Angaben in der Betriebsanleitungbeachten, um Beschädigungen am Fahrzeug zu vermeiden. Das Ausschalten von Zündung und Licht ist unabdingbar, um Kurzschlüsse zu verhindern, welche die Elektronik beschädigen. Die Autobatterie muss in modernen Fahrzeugen in der Regel aber nicht abgeklemmt werden. Bei älteren Fahrzeugen, bei denen möglicherweise Teile der Verkleidung entfernt werden müssen, kann dies jedoch aus Sicherheitsgründen sinnvoll sein.

Um Unterschiede in der Lichtfarbe und der Leuchtintensität zu vermeiden, ist es angebracht bei einer defekten Lampe direkt beide Frontleuchten zu ersetzen. Dabei sollte man darauf achten, stets qualitativ hochwertige Birnen zu verwenden. Der TÜV Süd empfiehlt Lampen mit der Bezeichnung „Long Life“. Diese halten doppelt bis dreifach länger als Standardprodukte. Preislich beginnen die langlebigen Strahler schon bei 5 Euro pro Birne.

Nach dem Leuchtmittel-Wechsel ist es sinnvoll, den Scheinwerfer von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Dieser stellt durch einen sogenannten Lichttest fest, ob die Lichthöhe des Scheinwerfers richtig eingestellt ist und ob der Lichtkegel der Norm entspricht. Ist dies nicht der Fall, kann nachjustiert werden. So kann verhindern Sie, dass der Gegenverkehr durch zu hoch eingestellte Scheinwerfer geblendet wird, oder Sie durch zu niedrig eingestellte Leuchten zu wenig von der Fahrbahn sehen.