Vulkanisieren
Quelle: ZF

Vulkanisieren

[14.07.2016]

Hier wird zwischen Vulkanisation und dem Reifen-Vulkanisieren unterschieden. Die Vulkanisation ist ein chemisch-technischer Prozess, den jeder Reifen in seiner Produktion durchlaufen muss. Das von James Goodyear erfundene Verfahren macht den Autoreifen elastischer und resistenter. Bei dem Vorgang wird der steife Naturkautschuk, durch den Zusatz von Schwefel und anderen Füllstoffen, zu weichem Gummi verarbeitet und alle Bauteile bei einer Temperatur von 170 bis 220 Grad Celsius und einem Druck von bis zu 22 Bar unlösbar miteinander verbunden. Reifen-Vulkanisieren bezeichnet hingegen einen Arbeitsschritt bei der professionellen Reifenreparatur. Bei einem Loch oder Riss im Autoreifen reicht es nicht aus, den beschädigten Bereich zu flicken um den Reifen wieder dauerhaft nutzbar zu machen. Daher wird an der Flickstelle Stelle zusätzlich ein Vulkanisationsmittel zugegeben, das wie beim industriellen Vulkanisieren erhitzt wird. Auf diese Weise verklebt sich der Flicken oder Gummistopfen mit dem restlichen Gummi und der Reifen wird wieder voll fahrtüchtig. Allerdings kann nicht jeder Reifen vulkanisiert werden. Ist der Riss oder das Loch zum Beispiel zu groß oder sind durch den Luftverlust Schäden an der Karkasse (die im Gummi eingebettete Gewebeschicht, die als Festigkeitsträger für den Reifen fungiert) entstanden, ist eine solche Reparatur nicht möglich. Auch nach der Vorbehandlung mit einem sogenannten Pannenset, kann die Vulkanisierung durch bestimmte Substanzen im Dichtungsmittel unter Umständen nicht mehr funktionieren. Aber auch bei bestimmten Spezialreifen, wird generell von einer Vulkanisierung im Rahmen einer Reifenreparatur abgesehen Bei Hochgeschwindigkeitsreifen ist das Schadensrisiko zum Beispiel so hoch, dass sicherheitshalber komplett neue Reifen empfohlen werden.