VW XL1 als Serienversion
Volkswagen präsentiert mit dem XL1 ein serienreifes 1-Liter-Auto
Das die weltweiten Rohstoffressourcen sich stetig dem Ende zuneigen ist nichts neues, die Entwicklung umweltschonender Fahrzeuge auch nicht. Und auch wenn es die Automobilkonzerne nicht eilig haben ihre Modellpaletten komplett mit alternativen Antrieben auszustatten, so sind Elektro- und Hybridantriebe in den letzten Jahre wieder immer stärker im Gespräch. Auch die Wolfsburger Autobauer von Volkswagen sind in diesem Bereich nicht untätig und verfolgen nun schon seit elf Jahren ihr „Ein-Liter-Auto“ Projekt.
Immer wieder wurden der Öffentlichkeit neue Konzeptstudien präsentiert, die mit der Zeit immer serientauglicher wurden. Was 2002 mit dem „1L“ Konzept begann und Anfang 2011 mit der Modellversion „XL 1“ vorerst seinen Höhepunkt fand, wird nun mit einem weiteren Schritt in Richtung Zukunft fortgesetzt. Auf dem aktuell stattfindenden Genfer Auto Salon präsentiert Volkswagen die Serienversion des lang erwarteten Ein-Liter-Autos. Bislang ist zwar nur von einer manufakturähnlich produzierten Kleinserie von 50 Fahrzeugen die Rede, die im VW-Werk in Osnabrück hergestellt wird, jedoch sprechen die VW-Manager schon vollmundig vom effizientesten aller Serienautos.
Der 3,88 Meter lange VW XL1 bildet mit seinem Design eine gekonnte Kombination aus Gewichtseinsparung, optimaler Aerodynamik und einem sehr niedrigen Schwerpunkt. So ähnelt der gerade mal 1,15 Meter hohe Zweisitzer eher einem Sportwagen als einem handelsüblichen PKW – selbst ein aktueller Porsche Boxster ist noch 129 Millimeter höher. Durch die angewandte Hightech-Leichtbauweise mit einer Verbindung aus carbonverstärktem Kunststoff und lediglich 23% Stahl und Eisen, wiegt der XL1 zudem nur 795 Kilogramm.
Ein Plug-In Hybridantrieb, bestehend aus einem 2-Zylinder-TDI-Motor mit 48 PS in Kombination mit einem 27 PS Elektromotor, einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und einer Lithium-Ionen-Batterie, treibt das zukunftsweisende Fahrzeug an. Laut VW verbraucht dieser Antrieb bei vollaufgeladenem Akku gerade mal 0,9 Liter auf 100 Kilometer – aufgerundet! Der CO2 Ausstoß soll bei nur 21 g/km liegen. Zudem sollen ganze 50 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden können.
Durch das geringe Gewicht und einem Strömungswiderstand von nur 0,189 Cw, schafft es der XL 1 in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 und kommt auf ein Spitzentempo von bis zu 160 km/h. Ob bei dieser Geschwindigkeit der Verbrauch von 0,9 Litern gehalten werden kann, ist allerdings fraglich. Was die Reichweite angeht, so gibt Volkswagen im Zusammenspiel von Diesel- und Elektromotor respektable 500 Kilometer an.
Anders als bei vorangegangenen Konzeptstudien, sitzen die beiden Passagiere im XL 1 nun doch wie gewohnt neben- und nicht hintereinander. Besonders auffallend sind die vollverkleideten hinteren Räder, die durch ihr Design Luftverwirbelungen minimieren sollen. Die großzügigen Flügeltüren, die sich von der Studie bis zur Serienreife gehalten haben, sowie die breite, sportcoupéartige Front des Autos, die sich nach hinten hin verjüngt, unterstreichen den futuristischen Look des Spritsparwunders. Auf Außenspiegel wurden aus aerodynamischen Gründen gänzlich verzichtet. Diese werden durch kleine Kameras in den Flügeltüren ersetzt, die das Bild auf zwei Displays im Innenraum übertragen.
Preise für den VW XL 1 wurden noch nicht genannt, allerdings wird in Branchenkreisen derzeit mit Beträgen um 40.000 Euro für das Kleinserienfahrzeug spekuliert. Damit wäre der Wagen zwar immer noch mehr ein Prestige-Objekt als ein wirklich massentaugliches Auto, aber dennoch ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.