Für Autofahrer ist der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs nicht nur ökologisch interessant, vor allem aus finanzieller Sicht werden sparsame Modelle bevorzugt. Daher bemüht sich die Autoindustrie um immer effizientere Motoren und leichtere Karosserien, um den Kraftstoffbedarf zu senken. Und das mit Erfolg: Lag der durchschnittliche Verbrauch von Autos in Deutschland in den Siebzigerjahren noch deutlich bei über 10 Liter auf 100 Kilometern, gibt es heute Fahrzeuge, die mit unter 3 Litern auskommen. Doch wie kann man durch das eigene Fahrverhalten den Spritverbrauch senken?
Durch zusätzliches Gewicht erhöht sich der Spritverbrauch. Daher sollte das Auto regelmäßig von unnötigem Ballast befreit werden, Foto: BerndSold
- Autofahrer sollten grundsätzlich auf das Warmlaufen des Motors verzichten und beim Motorstsart das Gaspedal nicht betätigen.
- Schalten Sie frühzeitig hoch und fahren Sie grundsätzlich in einem möglichst hohen Gang. Dies sorgt dafür, dass die Drehzahl niedrig bleibt und der Motor weniger Kraft aufwenden muss. Erst wenn der Motor zu „stottern“ droht, ist ein Herunterschalten ratsam.
- Lassen Sie den Wagen rechtzeitig ausrollen wenn ein Hindernis wie Stau, Ampel, Bahnübergang, Kreuzung oder dergleichen sichtbar wird. Vollgas und Vollbremsung sind zu vermeiden.
- Bei Standzeiten sollte der Motor ausgeschaltet werden. Moderne Fahrzeuge tun dies bereits automatisch durch sogenannte Start-Stopp-Systeme. Bereits ab einer Standzeit von 10 Sekunden kann dadurch Kraftstoff eingespart.
- Der Motor sollte auf Autobahnen nicht dauerhaft zu Höchstleistungen getrieben werden, da der Spritverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten deutlich zunimmt. Die in Deutschland empfohlene Richtgeschwindigkeit von 130 km/h sollte möglichst eingehalten werden.
- Schalten Sie die Klimaanlage aus wenn diese nicht unbedingt benötigt wird. Auch andere Stromfresser wie Scheiben-, Sitz-, Lenkradheizung oder der HiFi-Verstärker sollten nicht länger betrieben werden als nötig.
- Befreien Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig von unnötigem Ballast. Der Motor muss ansonsten mehr Kraft und somit Sprit aufwenden, um das zusätzliche Gewicht zu befördern.
- Prüfen Sie regelmäßig den Reifendruck. Dieser wirkt sich auf den Rollwiderstand der Reifen aus, der wiederum eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf den Spritverbrauch hat. Nach Informationen des ADAC sorgt bereits ein Minderdruck von 0,2 bar für einen um 1% erhöhten Kraftstoffverbrauch.
- Dachgepäckträger und Dachboxen sind echte Spritfresser, weil der Luftwiderstand durch sie deutlich zunimmt. Tests haben ergeben, dass ein Dachgepäckträger den Spritverbrauch um bis zu 18% (5% ohne Fahrrad) steigern kann. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, einen solchen Aufbau abzumontieren, wenn er nicht benötigt wird.
Grundsätzlich ist es also einfach möglich, den Kraftstoffverbrauch durch eine angepasste Fahrweise erheblich zu senken. Natürlich lassen sich je nach Einzelfall nicht immer alle Vorschläge komplett umsetzen, aber auch eine Annäherung sorgt für einen geringeren Verbrauch und damit für ein Plus im Geldbeutel. Ergänzend werden von verschiedenen Automobilklubs und anderen Institutionen Kurse und Seminare zum Sprit sparen angeboten.
Technische Möglichkeiten zur Verbrauchsminimierung
Auch durch technische Veränderungen am Fahrzeug kann der Spritverbrauch dauerhaft gesenkt werden. Eine Möglichkeit ist das sogenannte Chiptuning, das ursprünglich eher mit einer Leistungssteigerung des Motors in Verbindung gebracht wird. Durch entsprechende Innovationen in diesem Bereich ist es heute aber auch möglich, den Kraftstoffverbrauch durch intelligente Hardware zu optimieren. So lässt sich laut Racechip.de durch Chiptuning und entsprechende Fahrweise bis zu 1 Liter Kraftstoff pro Kilometer einsparen. Eine weitere Möglichkeit stellen Optimierungen an Luftfilter und Ansaugmechanik dar, durch die der eingesetzte Kraftstoff effizienter genutzt werden kann. Diese und ähnliche technischen Möglichkeiten zur Verbrauchsminimierung sind zwar mit entsprechenden Investitionen verbunden, bringen aber auch dauerhafte Einsparungen mit sich.