Diesel
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Diesel

Wissenswertes zu Diesel als Kraftstoff

[22.02.2018] | sk

Diesel zählt neben Benzin zu den gängigsten Kraftstoffen für Kraftfahrtzeuge. Er ist an so gut wie jeder Tankstelle in Deutschland erhältlich und auch wenn die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Diesel-Motor in den letzten Jahren rückläufig sind, macht dieser Kraftstoff noch immer einen relevanten Marktanteil aus. Seinen Namen verdankt der Diesel übrigens dem Erfinder des Dieselmotors, Rudolf Diesel, der 1897 den ersten Verbrennungsmotor dieser Art auf den Markt brachte.

Herstellung und Zusammensetzung von Diesel

Der aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen gemischte Dieselkraftsoff, oft auch Dieselöl oder einfach Diesel genannt, ist ein flüssiger Treibstoff, der meist in Erdölraffinerien hergestellt wird. Hier wird er durch eine sogenannte fraktionierende Destillation aus Erdöl gewonnen. Beim Verarbeitungsprozess entsteht durch Destillation, Konversion und Nachbehandlung aus dem ursprünglichen Rohstoff ein großes Spektrum an Mineralölprodukten. Einer davon ist der Dieselkraftstoff.

Hauptbestandteile sind sind Alkane (früher auch Paraffine), Cycloalkane, auch bekannt als Cyclane, und aromatische Kohlenwasserstoffe (Aromaten oder Arenen) mit rund 10 bis 22 Kohlenstoff-Atomen pro Molekül. Zu den gesättigten Kohlenwasserstoffen die den chemischen Begriff Alkane tragen, zählen die Gase Ethan (C2H6), Methan (CH4) und Propan (C3H8).

Eigenschaften von Diesel

Dieselkraftstoff hat einen Siedepunkt zwischen 150 °C und 390 °C. Grund für diesen starken Unterschied in der Temperatur sind viele verschiedene Faktoren, wie beispielsweise der Atmosphärendruck oder die vorherrschende Außentemperatur, die auf den Siedepunkt Einfluss nehmen können. Im Winter kann es daher bei Dieselmotoren zu Problemen kommen, da die enthaltenen Alkane Kristalle bei starken Minustemperaturen eine Filterverstopfung verursachen können. Um diesem Effekt vorzubeugen, werden verschiedene Additive zugesetzt, die die Zündwilligkeit des Kraftstoffs verbessern. Beispiele für diese beigemischten Stoffe sind Tetranitromethan, Amylnitrat oder Acetoperoxid. Ein Haken an chemischen Zusätze dieser Art ist allerdings, dass sie die Giftigkeit des Kraftstoffes erhöhen. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Mindestanforderungen und Regularien bezüglich der Dichte, Viskosität oder Zumischung von Additiven, die vom Deutschen Institut für Normung in der Norm DIN EN 590 definiert. Sie regelt alle erlaubten Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Diesel. Ein Beispiel hierfür ist die bis 2009 schrittweise Reduzierung des Schwefelgehaltes auf 10mg/kg.

Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickoxide - Schadstoffe im Dieslabgas

Bei der Verbrennung von Diesel entstehen verschiedene Schadstoffe, die die Umwelt belasten und die Gesundheit von Mensch schädigen. Die wohl bekanntesten sind Kohlenmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Stickoxide. Weitere enthaltene Abgasgifte sind etwa Schwefeldioxid, Ammoniak oder Lachgas. Besonders kritisch ist auch der Feinstaub zu sehen, der beim Verbrennungsprozess entsteht und über den Auspfuff in die Umgebungsluft abgegeben werden. Die weniger als 10 Mikrometer großen Feinstaubpartikel, sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, stehen jedoch im Verdacht langfristig Schäden im menschlichen Körper anzurichten. Verschiedene Studien belegen diesen Verdacht. Als gesichert gilt, dass mit hoher Feinstaubkonzentration die Zahl tödlich verlaufender Schlaganfälle, Herzleiden und Atemwegserkrankungen steigt.

Zwar betonen Autohersteller immer wieder, dass heutige Dieselmotoren dank moderner Katalysatoren, Partikelfiltern und Stickoxidsystemen effizient und relativ sauber seien, dennoch steht der Dieselkraftstoff wegen zahlreicher Verfehlungen der Autoindustrie (Stichwort Abgasskandal oder Dieselgate) in der Kritik. Wirklich effiziente Nachrüstungen zur Senkung der Schadstoffwerte sind jedoch möglich, wie eine Studie des ADAC bewies.