Wohnwagen
Quelle: Glavo / pixabay

Mit dem Wohnwagen durch Deutschland

Reisen mit Wohnwagen und Caravan

[06.01.2021] Mobilität , Auto-News | jp

Durch Deutschland mit dem Wohnwagen – individueller und flexibler lässt sich eine Reise hierzulande kaum gestalten. Das haben vor allem zu Pandemie-Zeiten viele erkannt und ihren Urlaub entsprechend umgeplant. Die Vorteile des Caravaning liegen auf der Hand: im gut ausgestatteten Wohnwagen findet sich alles, was man für einen autarken Urlaub benötigt: vom Bett über die Küche bis hin zur Nasszelle mit Dusche und Toilette. Somit fährt das Ferienhaus quasi mit, wenn man Deutschland entlang seiner schönsten Routen erkundet.

Absatzrekord bei Caravans und Reisemobilen

Die Caravaning Branche boomt bereits seit geraumer Zeit. Die Zulassungzahlen legen Jahr für Jahr zu und die Corona-Pandemie hat diesen Trend zusätzlich befeuert. Derzeit gibt es rund 1,3 Millionen Caravans und Reisemobile in Deutschland. Das sind nahezu sieben Prozent mehr als im Vorjahr, was einen neuen Rekord darstellt. Etwa 110.000 weitere Fahrzeuge sind als Pkw zugelassen, werden jedoch dank entsprechender Ausbaumaßnahmen auch für touristische Zwecke genutzt.

Diese Zahlen lassen erahnen, wie viel Potential das Caravaning für die hiesige Wirtschaft darstellt. Laut dem Industrie Verband CIVD bescherten Urlauber mit Reisemobil, Caravan oder Zelt der heimischen Wirtschaft im vergangenen Jahr knapp 15 Milliarden Euro Umsatz. Im Vergleich zum Jahr 2017 bedeutet das ein Wachstum um 18 Prozent. Haupttreiber des beachtlichen Wachstums ist der Reisemobiltourismus.

Individualität und Flexibilität auf Reisen

Die Reise mit dem Wohnwagen bringt eine enorme Flexibilität mit sich, wie sie kaum eine andere Urlaubsform bietet. Im Wohnwagen sind Wohnraum und Fahrzeug vereint; beim Reisen kann ein individueller Plan erstellt werden, der sich jederzeit flexibel nach den individuellen Wünschen der Reisenden anpassen lässt. Dabei ist die Bandbreite der zur Auswahl stehenden Modelle enorm groß. Von kompakten Wohnwagen, die vor allem eine Schlaf- und Kochmöglichkeit bieten, bis hin zu Luxusfahrzeugen mit allen denkbaren Annehmlichkeiten, ist alles möglich was das Herz begehrt.

Die einzige Grenze bildet in der Regel das zur Verfügung stehende Budget. Im Schnitt werden hierzulande jedoch knapp 74.000 Euro für ein Reisemobil ausgegeben. Bei Caravans bewegt sich die durchscnittliche Investition für eine Anschaffung bei rund 22.000 Euro.

Caravan Salon Düsseldorf - das Mekka der Caravaning-Branche

Einen optimalen Überblick über die aktuellen Modelle findet man alljährlich auf dem Caravan Salon Düsseldorf, seines Zeichens die weltweit bedeutendste Messe für Caravaning. Mehr als 250.000 Messebesucher strömen an den Messetagen in die Hallen, um sich über die Neuheiten der weit über 600 Aussteller zu informieren. Zudem findet man hier auch praktisches Zubehör rund um den nächsten Camping-Urlaub sowie Informationen zu diversen Reisedestinationen im In- und Ausland.

Zubehör für den Wohnwagen eröffnet neue Möglichkeiten

Wer auf seinen Reisen sperriges Sportgerät wie Fahrräder, Surfbretter oder Skier mitnehmen möchte, kann auf verschiedene Trägersysteme zurückgreifen. Auf einem geeigneten Heckträger können beispielsweise bis zu 4 Fahrräder mitgenommen werden, so dass am Zielort eine Fahrradtour mit der ganzen Familie möglich wird. Empfehlenswert ist zudem ein Vorzelt oder zumindest ein Vordach, unter dem man bei Regen sitzen kann oder bei starker Sonneneinstrahlung ein schattiges Plätzchen findet. Da die zahlreichen Modelle jedoch unterschiedliche Anforderungen an derartiges Zubehör stellen, sollte man sich bei der Auswahl jederzeit fachmännisch beraten lassen.

Darauf sollten Sie bei einer Reise mit dem Wohnmobil achten

Bevor eine Reise mit dem Wohnmobil beginnen kann, gilt es, rechtliche und organisatorische Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählt vor allem die Eignung des Fahrers, über den der Führerschein Auskunft gibt. Wie der ADAC in seinen Tipps für Einsteiger im Reisen mit dem Wohnmobil erklärt, dürfen Personen mit der neuen Klasse B nur Wohnmobile bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren. Personen mit einem Führerschein aus der alten Klasse 3 dürfen Wohnmobile bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren. Im besten Fall ist jedoch nicht nur ein Fahrer in der Lage das Gefährt zu steuern. Vor allem bei längeren Fahrten ist es sinnvoll sich am Steurer abwechseln zu können.

Vom organisatorischen Blickpunkt aus ist frühzeitig zu überprüfen, ob das Reise-Equipment komplett in den Wohnwagen passt. Wer das Mobil erst am Abreisetag belädt, riskiert wertvolle Zeit und vor allem Nerven. Daher ist eine gute Planung und ein frühzeitiges Testpacken emfpehlenswert. Zudem ist es nicht notwendig, jeden Schrank und jedes Ablagefach zu nutzen. Nehmen Sie nur das mit was sie wirklich benötigen. Andernfalls fahren Sie unnötigen Ballast durch die Gegend, was sich unnötig auf den Bezinverbrauch auswirkt.

Um eine entspannte Reise zu ermöglichen, sollte zudem im Vorfeld eine grobe Route geplant und geeignete Stell- und Campingplätze herausgesucht werden. Zumindest für die ersten Tage empfeihlt sich zudem eine Sellplatz-Reservierung, damit am Zielort nicht unnötig nach einem Platz für die Nacht gesucht werden muss. Reservierungen lassen sich im weiteren Verlauf der Reise auch schnell und unompliziert per Telefon oder Email erledigen. Gerade in der Hochsaison eine sinnvolle Sache.

Beliebte Routen in Deutschland

Besonders bei Anfängern beliebte Routen in Deutschland sind mitunter die folgenden:

  • Norddeutschland mit Hamburg, Kiel, Fehmarn, Lübeck und St.-Peter-Ording
  • Deutsche Alpenstraße mit München, Garmisch-Partenkirchen, Bregenz, Ulm und Langwieder See
  • Sächsische Schweiz mit Königstein, Schmilka, Bad Schandau, Pirna und eventuell einem Abstecher in die Tschechische Republik
  • Mecklenburgische Seenplatte mit Plau am See, Müritz, Mirow, Wesenberg und Canow
  • Ostsee Tour von Stralsund über die Insel Poel, Kühlungsborn und Rostock bis zu Deutschlands größter Insel Rügen mit ihren Kreidefelsen