Bruno Spengler holt zweiten Saisonsieg

Rennen vorzeitig abgebrochen

[03.07.2011] DTM

Bruno Spengler hat den Regen von Nürnberg bezwungen. In einem verkürzten Norisring-Rennen holte sich der Kanadier nicht nur den zweiten Saison-Sieg, sondern auch die erneute Tabellenführung. Zehn Minuten vor Ablauf der maximalen Renndauer wurde das Rennen hinter dem Safety-Car abgebrochen, zu diesem Zeitpunkt lagen Jamie Green und Martin Tomczyk ebenfalls auf den Podesträngen.

"Zum Rennende hin war es richtig schwer. Es war wohl eines der schwierigsten Rennen meiner Karriere", erläuterte Spengler im Ziel. "Sogar hinter dem Safety-Car gab es Aquaplaning, die Rennleitung hat die richtige Entscheidung getroffen." Nicht nur bei Mercedes gab es Zuspruch für den Abbruch, selbst bei Audi stimmte man zu. So sagte Tomczyk: "Ich habe zwar auf einen Neustart gehofft, aber es war einfach zu gefährlich. Schade, denn sonst hätte ich die Spitze noch angreifen können, mein Auto war wirklich gut!"

Schon die ersten fünf Runden des Rennens ging es noch gemütlich daher: Die Rennleitung entschied sich aufgrund der Witterungsbedingungen für einen Start hinter dem Safety-Car. Als das Rennen freigegeben wurde, verteidigte Bruno Spengler die Spitze vor Gary Paffett und Jamie Green. Auch dahinter war man sich einig, lediglich David Coulthard verbesserte sich mit einem gewagten Bremsmanöver um einige Positionen.

Frühes Aus für Gary Paffett

Die erste kleine Kollision gab es erst in Runde sieben, als Miguel Molina den Bremspunkt zur ersten Kurve verpasste, danach in den Verkehr einscherte und Markenkollegen Oliver Jarvis umdrehte. Besser machte es Martin Tomczyk, der Maro Engel in der elften Runde in einen kleinen Fehler zwang und sich auf Position sieben verbesserte.

Wenige später rückte der Rosenheimer einen weiteren Platz auf. Paffett, der bis dato rund eine Sekunde hinter Spitzenreiter Spengler unterwegs war, rutschte ausgangs des Schöller-S in die Betonmauer und musste aufgeben. "Das Auto hat nicht wie gewohnt gelenkt", erläuterte Paffett später. Die Bergung der vorne rechts stark beschädigten C-Klasse dauerte ein paar Minuten, für einen zweiten Einsatz des Safety-Cars sah die Rennleitung aber ab.

Im zweiten Renndrittel konnte Dauersieger Green den Rückstand auf Spitzenreiter Spengler minimieren und über sein Teamradio festhalten: "Ich bin schneller als das Auto vor mir!" Im Windschatten des Mercedes-Duos: Audi-Pilot Ekström. Wenige Runden später setzte wieder heftiger Regen ein, Spengler und Scheider absolvierten gleichzeitig ihre ersten Boxenstopps, nur zwei Runden später wechselte Scheider aber wieder zurück auf seine alten Reifen.

Auf der wieder komplett nassen Strecke drückte sich Ekström im Schöller-S vorbei an Green und übernahm die Führung - nur drei Kilometer holte sich Green seinen Platz wieder zurück. Eine gute Strategie erwischte aber einmal mehr Tomczyk: Er stoppte zwei Mal direkt hintereinander und kassierte damit Schumacher, Ekström und Scheider, danach machte er sich auf die Verfolgung des Spitzenduos Spengler und Green.

Erster Punkt für Coulthard

Eine Gefahr für die Mercedes stellte Tomczyk in seinem Jahreswagen aber nicht dar. Die Abstände waren nach allen Boxenstopps sowieso unerheblich: Das Safety-Car kam wieder auf die Strecke, da rund 20 Runden vor dem Ziel wieder zu viel Wasser auf dem Norisring stand. Spenglers Vorsprung auf Green und Tomczyk war also dahin, auch Scheider und Edoardo Mortara, die beide auf einer guten Taktik unterwegs waren, schlossen wieder auf.

Nach 64 von 82 geplanten Runden entschied man sich dann dazu, das Rennen abzubrechen. Zu stark war der Niederschlag, ein Ende des Regens zudem nicht in Sicht. Statt einem furiosen Finale gab es also einen kampflosen Sieg für Mercedes-Mann Spengler, der damit die Tabellenführung zurück eroberte. Für Audi wurde es einmal mehr nichts mit dem Sieg, Tomczyk kam hinter Green auf den dritten Platz. Scheider, Mortara und Schumacher folgten auf den Plätzen, auch Ekström und Coulthard schafften es in die Punkte.

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