Berger

Kimi fehlt Disziplin

[26.12.2011] Formel 1

Ab 2012 wird Kimi Räikkönen wieder in der Formel 1 fahren und möchte natürlich an alte Erfolge – vor allem seinem Weltmeistertitel von 2007 – anknüpfen. Doch während Fans und Lotus-Teammitglieder aus dem Häuschen sind, glaubt der ehemalige Formel-1-Pilot und Teamchef Gerhard Berger eher nicht an einen zweiten Titel für den Finnen. Besonders die Art und Weise, erst aus der Formel 1 auszusteigen, dann Rallye zu fahren und schließlich wieder in der Königsklasse anzuheuern, ist etwas, wovon der Österreicher wenig hält.

"Kimi ist ein guter Typ, ein schräger Vogel, der immer sehr viel Farbe mit sich bringt. Für die Formel 1 ist es gut, dass er zurück ist", erklärte Berger beim ORF. Dennoch sieht er deutliche Schwachstellen beim Iceman. "Mich würde es aber wundern, wenn er die Kraft, die Disziplin und den Ehrgeiz aufbringen würde, um wieder ganz nach vorne zu kommen."

Das bedeutet aber nicht, dass Berger Räikkönen das Talent abspricht. "Man darf ihn nicht unterschätzen - können tut er's, überhaupt keine Frage. Schnell ist der Bursche und gönnen würde ich es ihm auch", verriet Berger, der dem Lotus-Pilot eine 50-prozentige Chance gibt, wieder an der Spitze mitfahren zu können. Dafür ist auch das Leben neben dem Sport entscheidend, wie Berger mit einem Grinsen deutlich machte. "Vielleicht muss er seinen Wodka ein bisschen reduzieren und wieder ein bisschen diszipliniert werden…"

Starke Konkurrenten

Zumal sich seit seinem Abgang Ende 2009 einiges verändert hat. Denn Sebastian Vettel hat sich zum Dominator der Formel 1 entwickelt und muss erst einmal geschlagen werden. Auch Berger ist voll des Lobes für den Heppenheimer. "Er ist in der Zwischenzeit zum besten Rennfahrer in der Formel 1 geworden", sagte der ehemalige Teamchef des Deutschen.

Mittlerweile habe er sogar Fernando Alonso und Lewis Hamilton überholt und sei der Beste. Aus diesem Grund erwartet Berger für die kommende Saison auch keine Überraschung an der Spitze. "Zusammen mit Red Bull wird er nächstes Jahr wieder vorne dabei sein. Red Bull wird auch nächstes Jahr wieder das Maß der Dinge sein."

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Foto: Sutton