LKW im Winter
Quelle: Emilio100

Gefahr beim Autofahren durch Windböen

Bei starkem Wind runter vom Gas

[26.02.2015] Ratgeber | gl

Beim Thema Unwetter denken die meisten Autofahrer unweigerlich an Phänomene wie Glatteis, Schneeverwehungen, Aquaplaning oder Starkregen. Doch das auch starker Wind ein beträchtliches Risiko für den Straßenverkehr darstellt, ist vielen Verkehrsteilnehmern nicht bewusst. Wir sagen Ihnen, worauf sie achten sollten und wie sie sich bei starken Windböen richtig verhalten.

Welche Fahrzeuge sind besonders anfällig

Besonders von starken Windböen betroffen, sind Fahrzeuge mit hohen Aufbauten. Wohnmobile, Busse und LKWs sind bei stürmischen Wetterverhältnissen besonders gefährdet, denn durch ihre große Fläche können Sie durch Seitenwinde leichter aus der Spur gedrückt werden. Doch auch für Vans, SUVs, Kastenwagen oder PKW mit entsprechenden Dachlasten, z.B. Dachboxen oder Fahrräder, verhalten sich bei starkem Wind anders. Windböen können aber auch normale PKW mit Anhängern ins Schlingern bringen.

So verhalten Sie sich bei starkem Wind richtig

Grundsätzlich sollten Sie das Straßenwetter im Blick haben und regelmäßig auf die Wettermeldungen hören. Vor allem Unwetterwarnungen sind zu beachten, um auf entsprechende Wetterkapriolen vorbereitet zu sein. Wird z.B. von der Unwetterzentrale eine Warnung vor starkem Wind oder Sturm ausgegeben, sollten Sie langsamer fahren und Überholvorgänge möglichst vermeiden. Achten Sie zudem verstärkt auf andere Verkehrsteilnehmer, denn diese können durch den Wind beeinflusst werden und schlagartig anders reagieren, als sie es erwarten würden.

Wird das eigene Fahrzeug von einer Böe erfasst, sollten Sie ruhig reagieren an. Hektische Bewegungen sind zu vermeiden. Lenken Sie stattdessen gefühlvoll und kontrolliert gegen und verlangsamen Sie kontrolliert die Geschwindigkeit. Denn je langsamer Sie unterwegs sind, desto leichter fällt es Ihnen, das unter Kontrolle zu behalten. Vor allem auf Brücken, an Waldrändern und an Unterbrechungen bzw. Schneisen in der Bewaldung oder Bebauung, sollten Sie sich auf notwendige Lenkkorrekturen gefasst machen. Vorsicht ist zudem geboten, wenn Fahrzeuge beim Überholen den Windschatten eines Autos oder LKWs verlassen. Je nach Fläche des Kraftfahrzeugs, kann es in solchen Situationen zu einem ungewohnt deutlichen Ausscheren kommen. Halten Sie daher ausreichend Abstand und kalkulieren Sie einen entsprechenden Bremsweg ein.

Haftet die Teilkakso bei Sturmschäden am Fahrzeug?

Doch auch wenn Sie sich vorbildlich verhalten, sind Schäden am Fahrzeug nicht auszuschließen. Umstürzende Bäume, herabfallende Äste oder umherfliegende Gegenstände sind ein zusätzliches Sicherheitsrisiko, auf das Sie gefasst sein sollten. Zwar greift in solchen Fällen in der Regel die Teilkaskoversicherung, jedoch muss der Halter nicht selten Angaben über die Windstärke vom Wetteramt vorlegen. Denn Sturmschäden werden meist erst ab Windstärke 8 anerkannt. Haben Sie hingegen selbst eine Kollision mit einem bereits umgestürzten Baum zu verantworten, kann die Versicherung die Regulierung verweigern. Daher sollten Sie bei einer Sturmwarnung das Fahrzeug besser stehen lassen und, wenn möglich, zum Beispiel in einer Garage sicher unterstellen.