Gefahr durch Wildwechsel – so reagiert man richtig!

Erhöhtes Unfallrisiko für Autofahrer durch Wildwechsel

[18.10.2013] Ratgeber | gl

Im Herbst steigt die Gefahr von Unfällen durch Wildwechsel. Vor allem in den frühen Morgenstunden und der Abenddämmerung kann es durch schlechte Sichtverhältnisse und nasse Straßen vermehrt zu gefährlichen Situationen kommen. Allein im Jahr 2012 wurden über 2.500 Wildunfälle mit Personenschäden auf deutschen Straßen verzeichnet. 3.000 Personen kamen dabei zu Schaden. Die Dunkelziffer dürfte jedoch bedeutend höher sein. Wir erklären worauf bei derartigen Gefahrensituationen zu achten ist.

Wildwechsel
Schilder wie dieses weisen auf eine erhöhte Unfallgefahr durch Wildwechse hin, Foto: DVR

Umsichtig fahren - Unfallrisiko minimieren

Um das Unfallrisiko durch Wildwechsel zu minimieren, ist es ratsam, vor allem in waldreichen Gebieten und eingeschränkter Sicht langsamer zu fahren und den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Autos zu vergrößern. Da Wildtiere in der Regel immer wieder die selben Wege nutzen, können die Gefahrenstellen eingegrenzt werden. Ein spezielles Verkehrszeichen weist an diesen Stellen auf die erhöhte Gefahr durch Wildwechsel hin. Vor allem infolge dieser Beschilderung sollten Autofahrer daher langsam fahren und die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten. Sofern Tiere am Fahrbahnrand zu erkennen sind, sollte umsichtig gebremst werden, das Ablendlicht eingesetzt und die Hupe betätigt werden.

Hohes Risiko bei Zusammenprall mit Wildtieren

Die Gefahren durch Wildwechsel sind nicht zu unterschätzen: Bei einem Unfall mit Tempo 50 km/h beträgt das Aufprallgewicht eines Körpers etwa das 25-Fache des Eigengewichts. So kann der Zusammenstoß mit einem Wildschwein oder Hirsch fatale Folgen haben. Schon bei 60 km/h entwickelt ein Rehbock mit nur etwa 17 Kilogramm ein Aufprallgewicht von rund 800 Kilogramm. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer ausgewachsenen Kuh.

Nicht ausweichen!

Ist eine Kollision unvermeidlich, sollten Sie diese trotzdem in Kauf nehmen. Denn beim Versuch dem Tier auszuweichen, laufen Sie Gefahr in den Gegenverkehr zu geraten oder auf einen Baum zu prallen. Da ist der Zusammenprall mit dem Wildtier das kalkulierbarere Risiko. Nach einem solchen Unfall ist der Fahrzeugführer dazu verpflichtet, die Gefahrenstelle zu sichern und die Kollision umgehend bei der nächsten Polizei- oder Forstdienststelle zu melden. Sofern das Tier den Unfall überlebt hat, sollte es nicht berührt werden um das Risiko zu vermeiden, Opfer einer Schockreaktion durch das Tier zu werden. Muss das Tier dennoch bewegt werden, sollten Schutzanschuhe angezogen werden, um sich vor übertragbaren Krankheiten wie Tollwut oder Fuchsbandwurm zu schützen.