Günstige Kfz-Versicherungen für Fahranfänger

So sparen Sie als Fahranfänger hohe Versicherungskosten

[17.09.2013] Ratgeber | al

Für viele junge Leute ist der Führerschein und das erste Auto nicht nur ein langersehnter Traum, sondern auch oft der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Doch dieser Schritt ist nicht günstig, vor allem wenn man finanziell auf sich alleine gestellt ist. Angefangen bei den Kosten für Fahrstunden und Führerschein, über die späteren Unterhalts- und Spritkosten, bis hin zur Kfz-Versicherung für den ersten eigenen Wagen. Letztere ist durch die anfängliche Schadensfreiheitsklasse SF0 für Fahranfänger übrigens besonders teuer. So verlangen die Kfz-Versicherungen von Fahranfängern bis zu 240 Prozent des normalen Grundtarifs, so dass schnell Kosten von über 1.000 Euro pro Jahr entstehen. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, um diese Versicherungskosten zu minimieren.

Fahrsicherheitstraining und begleitetes Fahren können die Einstufung verbessern

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Kfz-Versicherungen sind für Fahranfänger besonders teuer, Foto: Sergey Nivens

Vor dem regulären Führerschein kann der Fahranfänger mit Fahrsicherheitstrainings oder der Teilnahme am begleitenden Fahren ab 17 nicht nur erste Erfahrungen hinter dem Lenkrad sammeln, sondern später auch die Einstufung bei einigen Versicherungen senken. Erkundigen Sie sich daher vorab über die Möglichkeiten der Versicherer.

Führerschein so bald wie möglich, das eigene Auto später

Es spricht nichts dagegen, den Führerschein möglichst frühzeitig zu machen - selbst wenn man sich noch kein eigenes Auto leisten kann oder benötigt. Sofern man mit dem ersten eigenen Auto noch etwas wartet, kann sich dies positiv auf die Versicherungskosten auswirken. Denn schon ab 3 Jahren Führerscheinbesitz, senkt sich die Einstufung der Versicherung von 240 auf 120 Prozent und das auch, wenn man bis dahin kein Auto gefahren ist.

Anmeldung des Fahranfänger-Autos als Zweitwagen

Sofern die Möglichkeit dazu besteht, kann der erste eigene Wagen über einen Elternteil als Zweitwagen angemeldet werden. Auf diesem Weg wird die Schadensfreiheitsklasse für Anfänger umgangen. Voraussetzung dafür ist, dass der Versicherer keine Fahrer unter 24 Jahren aus der laufenden Versicherung ausschließt. Diese Klausel taucht nämlich immer wieder in Verträgen auf, um genau diesen Verwendungszweck des "Zweitwagens" zu verhindern. Manche Kfz-Versicherungen bieten die Möglichkeit, die Schadensfreiheitsklasse des Erstwagens auch für einen Zweitwagen zu übernehmen. In diesem Fall sollte man allerdings vorab prüfen, ob dabei die Schadensfreiheitsklassen beider Verträge verbunden werden. Dies hätte im Schadensfall eines Wagens zur Folge, dass beide Policen hochgestuft werden. Im Zweifelsfall kann der Zweitwagen aber auch bei einer anderen Versicherungsgesellschaft als Erstwagen versichert werden.

Bei Haushalten mit vielen Fahrzeugen, kann sich eine Familienversicherung lohnen

Eine weitere Versicherungsalternative ist die sogenannte Familienversicherung, die von einigen Versicherern angeboten wird. Gerade bei Haushalten mit mehreren Fahrzeugen, kann sich diese Alternative lohnen, da die Strafzuschläge für Fahranfänger teilweise oder gar komplett entfallen können und so Einstufungen zu 120 oder 100 Prozent ohne Probleme möglich sind. Bei mehreren Fahrzeugen mit guter Einstufung sind z.B. beim ADAC auch Sondereinstufungen von 85 oder 70 Prozent (SF2, SF3) möglich.

Prozente übertragen lassen

Neben diversen Versicherungsoptionen können dem Fahranfänger auch Prozente von einem Verwandten übertragen werden. Da sich allerdings die Einstufung des Verwandten entsprechend verschlechtern würde, lohnt sich dieser Schritt nur, wenn die Person den eigenen Wagen komplett abmeldet. Typisches Beispiel sind hier die Großeltern, die altersbedingt keinen Wagen mehr führen möchten oder können. Einen Haken gibt es allerdings, denn diese Schadensrabattgutschrift ist auf das Alter des Begünstigten limitiert. Sprich, der Fahranfänger kann nur die schadensfreien Jahre gutgeschrieben bekommen, die er vom Abschlussdatum des Führerscheins her bisher auch selbst hätte fahren können. Wurde also der Führerschein mit 18 gemacht und der Fahrer ist bei der Prozentübertragung 20 Jahre alt, können 2 Jahre gutgeschrieben werden. Genaue Konditionen müssen mit der entsprechenden Versicherung ausgehandelt werden.

Versicherungen vorab vergleichen spart kosten

Am Ende steht wie immer der Preisvergleich, denn nicht jede Versicherung bietet die gleichen Konditionen zum gleichen Preis. Gerade online lassen sich die verschiedene Versicherungen leicht miteinander vergleichen um auch als Fahranfänger den besten Preis zu den benötigten Konditionen zu finden (hier geht es zum Vergleich). So können auch bei Fahranfängern schnell mehrere hunder Euro eingespart werden.

Mit einem "Anfängerauto" umsichtig in die eigene Mobilität starten

Autos mit viel PS oder zumindest mit einem sportlichen Image sind in Kombination mit Fahranfängern sehr unbeliebt bei Versicherungen, da rein statistisch mit solchen Fahrzeugen besonders viele Unfälle verursacht werden. Modelle wie etwa ein VW Golf GTI sollten daher in der Anfangszeit gemieden und dafür auf eher auf ein konservativeres Modell zurückgegriffen werden. Besonders günstig wird es bei günstigen Gebrauchtwagen, die auch gerne als "Anfängerauto" betitelt werden. Zusätzliches umsichtiges Fahren und die Vermeidung von selbstverschuldeten Unfällen reduzieren die Kfz-Versicherungsbeiträge gerade in den ersten Jahren extrem.