Reifenpanne
Quelle: GTÜ

Platzsparende Alternative zum Ersatzreifen: das Notrad

Notrad: Vorteile und Nachteile

[28.08.2013] Ratgeber | al

Das klassische Ersatzrad hat in den letzten Jahren Konkurrenz bekommen. Viele Autobesitzer setzen heute auf alternative Produkte, anstatt ein sperriges und schweres Ersatzrad mitzuführen. Denn neben dem zusätzlichen Gewicht und den dadurch erhöhten Kraftstoffverbrauch, verbraucht ein Ersatzrad inkl. Felge viel Platz im Kofferraum. Daher stellt das Notrad neben Pannensets oder Runflat Reifen eine interessante Alternativen dar.

Continental Notrad
Hersteller wie Continental produzieren Noträder in zahlreichen Dimensionen und Ausführungen, Foto: Continental

Vorteile des Notrads

Ein Notrad (auch Sparrad genannt) ist im Vergleich zum Ersatzrad erheblich kleiner und leichter. Es ist schmaler als ein normales Rad und ist auf einer speziellen Felge aufgezogen. Durch seine Beschaffenheit und das geringe Gewicht kann vor allem Platz im Laderaum eingespart werden. Zudem erhöhen sich durch das Mitführen eines Notrads der Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emmisionen nur geringfügig. Es kann bei allen Reifenschäden eingesetzt werden, sofern das Radhaus und die Bremsleitung nicht beschädigt wurden.

Die richtige Montage und Wartung

Wie bei allen Reifenarten, muss auch beim Notrad regelmäßig der Luftdruck geprüft werden. Nur so kann im Fall einer Panne ein sicherer Einsatz gewährleistet werden. Der Luftdruck eines Notrads sollt bei rund 4,2 Bar liegen und damit um einiges höher als bei einem normalen Autoreifen. Im mit einem geringeren Luftdruck sollte ein solches Rad nicht befahren werden. Im Falle einer Reifenpanne ist der Ablauf des Reifenwechsels identisch mit dem Wechsel eines normalen Ersatzrades. Dementsprechend werden auch hier ein Wagenheber sowie ein Schraubenschlüssel beziehungsweise ein Radkreuz benötigt, um die Radmuttern zu lösen und später wieder anzuziehen.

Nachteile des Notrads

Je nachdem welcher Reifen bei einer Panne beschädigt ist, kann der Wechsel des Rades zu einem langwierigen Unterfangen werden. Denn anders als beim gängigen Ersatzreifen, darf das Notrad ausschließlich auf der antriebslosen Achse montiert werden, so dass ggfs. auch noch ein weiterer Reifen abmontiert werden muss, um diesen auf die Antriebsachse zu setzen.

Ist der Reifenwechsel geglückt, darf Notrad nur bis zur nächsten Werkstatt befahren werden. Dabei ist die Weiterfahrt nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h möglich. Auch die Fahrtstrecke hat ihre Grenzen, da unter anderem das Differential des Autos durch die unterschiedlichen Dimensionen zwischen der normalen Bereifung und dem Notrad stärker beansprucht wird. Hersteller empfehlen daher in der Regel nicht mehr als 300 Kilometer mit dieser Notbereifung zu fahren.

FAZIT: ein Notrad bietet durch seine limitierte Mobilität nur eine eingeschränkte Alternative zum klassischen Ersatzreifen. Da es bei einer falschen Montage zudem zu Differentialschäden kommen kann, können Fahrten ins Ausland oder in Gegenden mit eingeschränkter Infrastruktur nicht unproblematisch enden. Daher sollte bei solchen Reisen eher auf einen kompletten Ersatzreifen zurückgegriffen werden, um maximale Sicherheit und volle Unabhängigkeit im Falle einer Reifenpanne gewährleisten zu können. Im Inland bietet ein Notrad in jedem Fall eine sparsame und kostengünstige Alternative zum Ersatzreifen.