Spielend einparken dank Parkassistenzsystemen

Parkassistenzsysteme erleichtern das Manövrieren und Einparken

[07.07.2015] Ratgeber | gl

Einparken sorgt nicht nur bei Fahranfängern und älteren Personen für feuchte Hände. Vor allem im hektischen Großstadtalltag artet dieser Vorgang schnell in erheblichen Stress aus. Zudem ist laut aktueller Studien ist in Deutschland fast jeder zweite Unfall mit Sachschaden auf Rempler beim Ein- oder Ausparken zurückzuführen. Doch zum Glück gibt es heutzutage verschiedene technische Helferlein, sogenannte Parkassistenzsysteme, die das Einparken deutlich erleichtern, Schäden vermeiden und unsere Nerven schonen können.

Park Assist
Präsentation des Parklenkassistenten ?Park Assist? der Volkswagen AG, Foto: Volkswagen

Einparkhilfe erkennt Hindernisse durch Ultraschall

Bei einer klassischen Einparkhilfe erfassen kleine Sensoren an Front und/oder Heck des Fahrzeugs mittels Ultraschall Hindernisse. Dafür sendet dieses Parkassistenzsystem für den Menschen unhörbare Schallwellen aus, die von Gegenständen aller Art reflektiert werden. Dieser Vorgang ist auch aus dem Tierreich von Fledermäusen bekannt. Die Sensoren am Fahrzeug erfassen den reflektierten Schall und die Einparkhilfe des Fahrzeugs errechnet aus der Zeit, die der Schall für Hin- und Rückweg gebraucht hat, den entsprechenden Abstand zum Hindernis. Mittels akustischer oder visueller Signale wird der Fahrer vor Gegenständen gewarnt.

Einparkhilfen lassen sich kostengünstig nachrüsten

Ein großer Vorteil von Einparkhilfen mit Ultraschall ist die kostengünstige Möglichkeit einer Nachrüstung an nahezu jedem Fahrzeug. Die Sensorengehäuse lassen sich ohne Probleme an den Stoßstangen anbringen und können im Anschluss in der Wagenfarbe nachlackiert werden. Nachrüstungen von Einparkhilfen an Heck und Front sind bereits ab etwa 170,- Euro zuzüglich Montage erhältlich. Damit sind die Kosten so günstig, dass sich eine Einparkhilfe in der Regel bereits mit dem ersten vermiedenen Schaden bezahlt gemacht hat.

Der halbautomatische Einparkassistent

Einparkhilfen mit Ultraschall bieten ein zuverlässiges Warnsystem, dennoch muss der Parkvorgang selbst noch vom Fahrer durchgeführt werden. So kann man bei unübersichtlichen Parklücken und hektischem Alltagsverkehr dennoch mehrere Anläufe brauchen, bis man es in die Parklücke hinein oder heraus geschafft hat. Auch dies bleibt ein nicht unerheblicher Stressfaktor. Abhilfe schaffen halbautomatische Einparkassistenten. Auf Wunsch scannen bei diesen Assistenzsystemen seitliche Ultraschallsensoren den Fahrbahnrand bis eine Parklücke in der richtigen Größe gefunden ist. In diesem Fall erhält der Fahrer eine audiovisuelle Meldung. Auf Wunsch übernimmt das System im Anschluss das Kommando. Per Knopfdruck wird durch das Parkassistenzsystem der bestmögliche Weg und die erforderlichen Lenkmanöver berechnet. Der Fahrer des Fahrzeugs kann dann das Lenkrad loslassen und der Wagen wird automatisch und passgenau eingeparkt. Der Einparkvorgang selbst wird dabei lediglich durch behutsames Gas geben und Bremsen kontrolliert.

Der vollautomatische Parkassistent

Das Nonplusultra bei Parkassistenzsystemen sind jedoch vollautomatisierte Parkassistenten, die dem Fahrer den kompletten Vorgang des Ein- und Ausparkens abnehmen. Das entsprechende Manöver kann per Fernbedienung oder inzwischen auch über eine Smartphone App eingeleitet werden. Der Fahrer kann selbst entscheiden, ob er bei diesem automatischen Vorgang im Auto sitzen bleibt oder das Ganze von Außen einleitet. Enge Stellplätze bei denen es auf jeden Zentimeter ankommt und sich zum Beispiel auch die Fahrzeugtüren kaum noch öffnen lassen, stellen somit kein Problem mehr dar. Dies ist nicht nur für den Fahrer komfortabler, sondern kann zudem auch Sachschäden vermeiden. Trotz der autonomen Technik behält der Fahrer jederzeit die volle Kontrolle über das Parkmanöver, welches auf Knopfdruck jederzeit abgebrochen werden kann. Derart komplexe Systeme lassen sich allerdings kaum nachrüsten. Ein Fahrzeug müsste schon ab Werk mit den nötigen technischen Grundlagen ausgestattet sein, damit das System auf die Lenkung und den Antrieb Einfluss nehmen kann.