Was tun bei einem Reifenplatzer?

So reagieren Sie bei einem Reifenplatzer richtig

[01.07.2015] Ratgeber | gl

Wenn es bei voller Fahrt zu einem Reifenplatzer kommt, wird es für die Fahrzeuginsassen gefährlich. Wer in einer solchen Situation falsch reagiert, kann binnen Sekunden die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren. Dann kann das Auto ins Schleudern geraten, von der Fahrbahn abkommen oder sogar eine Kollision verursachen. Wir sagen Ihnen, wie sie sich im Falle eines Reifenplatzers verhalten sollten.

Reifenpanne
Eingefahrene Gegenstände wie Schrauben oder Nägel können einen Reifenplatzer verursachen, Foto: Mike Richter

Wie kommt es zu einem Reifenplatzer?

Grundsätzlich ereignen sich Reifenplatzer nicht von jetzt auf gleich. Häufige Ursachen sind zu stark abgefahrene Reifen (Sommerreifen sollten z.B. spätestens bei einer Profiltiefe von drei Millimetern ausgetauscht werden) oder Gegenstände, über die der Reifen gerollt ist und dabei beschädigt wurde – meist ohne das Sie etwas davon bemerken würden. Meist kündigen sich derartige Schäden jedoch durch entsprechende Warnsignalen an. Sofern Sie also den Eindruck haben, dass die Lenkung ungewohnt schwammig reagiert, Sie ein Rütteln spüren oder die Lenkung ohne Zutun auf eine Seite zieht, sollten Sie das Auto umgehend anhalten und alle Reifen überprüfen.

Bei Reifenplatzer Ruhe bewahren

Versuchen Sie im Falle eines geplatzten Reifens unbedingt die Ruhe zu bewahren. Schalten Sie zuerst die Warnblinkanlage ein, um andere Verkehrsteilnehmer auf Ihre Situation aufmerksam zu machen und zu warnen. Vermeiden Sie in der Folge hektische Lenkbewegungen und starkes Abbremsen. Stattdessen sollten Sie das Auto durch behutsames Gegenlenken auf der Fahrbahn halten. Je nachdem welcher Reifen beschädigt wurde, müssen Sie ggf. unterschiedlich stark gegenlenken. Ist zum Beispiel ein Rad an der Vorderachse betroffen dürfte leichtes Gegenlenken ausreichen. Sofern die Hinterachse betroffen ist, ist etwas mehr Umsicht gefragt. Doch auch mit einem beschädigten Reifen an der Hinterachse lässt sich ein Fahrzeug noch unter Kontrolle halten.

Bremsen Sie das Fahrzeug langsam und kontrolliert ab und bringen Sie es abseits der Fahrbahn zum Stehen. Auf Autobahnen sind dafür die zusätzlichen Seitenstreifen rechts, auch Standstreifen oder Pannenstreifen genannt, nutzbar. Achten Sie beim Spurwechsel aber unbedingt darauf, den Blinker zu setzen (dazu also die Warnblinker kurzzeitig ausschalten) und achten Sie unbedingt auf andere Verkehrsteilnehmer. Lassen Sie sich bei diesem Vorgang Zeit und bringen Sie das Auto ruhig zum Stillstand. Bevor Sie das Fahrzeug verlassen um den Schaden zu begutachten, müssen Sie zuerst eine Warnweste anlegen und anschließend ein Warndreieck in mindestens 100 Metern Entfernung aufzustellen.

Vorsorge statt Nachsorge

Um gar nicht erst in eine solche Notsituation zu geraten, empfiehlt es sich, alle vier Reifen regelmäßig zu überprüfen. Viele Autofahrer neigen dazu, die Pneus lediglich beim saisonalen Reifenwechsel zu begutachten. Besser ist es jedoch, mindestens einmal im Monat nach dem Rechten zu sehen. Prüfen Sie die Räder dabei auf Beschädigungen oder eingefahrene Gegenstände und checken Sie auch den Reifenfülldruck und die Profiltiefe.