Was tun bei einem zugefrorenen Auto?

Die besten Hilfsmittel gegen vereiste Fahrzeuge

[03.12.2014] Ratgeber | al

Wenn im Winter die Temperaturen unter Null sinken und es Eis auf den Straßen gibt, beginnt für Autofahrer ohne Garage meist der Kampf mit ihren zugefrorenen Fahrzeugen. Wir haben für Sie die besten Tipps gegen eingefrorene Schlösser und Scheiben zusammengestellt.

Eiskratzen
Der Gesetzgeber verlangt die komplette Endeisung der Fahrzeugscheiben vor Fahrtantritt, Foto: © Kitty

Vaseline gegen zugefrorene Türen

Um bei Minusgraden das festfrieren der Autotüren zu verhindern, sollten die die Gummidichtungen im Türrahmen mit Vaseline oder Silikonöl eingeschmiert werden. Einfach etwas Öl oder von der fetthaltigen Creme auf ein Küchentuch geben und über den Gummirahmen streichen. So verhindern Sie, dass sich dort Wasser ansammelt, das bei Minusgeraden festfrieren kann. Im Fachhandel sind auch spezielle Fettstifte erhältlich, die den gleichen Zweck erfüllen.

Sollten sie dennoch mal vor einer festgefrorenen Tür stehen, versuchen Sie nicht diese mit aller Macht aufzuziehen. Dadurch können die gefrorenen Gummidichtungen reißen oder anderweitig beschädigt werden. Drücken Sie stattdessen mit gleichmäßigem Druck gegen die Tür. Das kann das Eis im Rahmen lösen. Falls das nicht hilft, gießen Sie vorsichtig heißes Wasser am Türrahmen entlang. Achten Sie darauf das Wasser nicht auf die Scheiben zu gießen, da diese sonst durch den starken Temperaturunterschied springen oder sogar platzen können.

Autoschloss zugefroren – was tun?

Ist das Schloss eingefroren, hilft ein Türschlossenteiser, den Sie in den kalten Monaten stets bei sich haben sollten. Die enthaltene Flüssigkeit baut das vorhandene Eis im Türschloss ab und verhindert neue Eisbildung. Schon wenige Spritzer reichen aus, um das Schloss aufzutauen. Einen solchen Türschlossenteiser bekommen Sie schon ab einem Euro im Baumarkt oder Autofachhandel. Etwas rabiater aber hilfreich ist auch der Gebrauch eines Feuerzeugs. Halten Sie den Schlüssel kurz in die Flamme und stecken Sie ihn dann aufgewärmt ins Schloss. Das lässt die meist dünne Eisschicht schmelzen. Zur Vorbeugung kleben Sie einfach einen Klebestreifen über das Schloss. So wird verhindert, dass Wasser eindringt. Mit einer Zentralverriegelung sind sie auch bei starkem Frost auf der sicheren Seiten.

Mit kaltem Wasser gegen Eis auf den Scheiben

Besonders lästig und zeitraubend ist der Kampf mit dem Eispanzer auf Front- und Heckscheibe. Doch was soll man machen, wenn der Eiskratzer nicht mehr hilft und man die Autoscheiben nicht mehr auf konventionelle Art von Eis und Schnee befreien kann? Auf jeden Fall sollten Sie nicht auf die Idee kommen, Motor und Lüftung vorsorglich einige Zeit vor der Fahrt einzuschalten, um die Eisdecke von innen zu schmelzen. Das ist durch Paragraph 30 der StVO untersagt und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Zudem schädigt es Motor und Umwelt. Auch auf chemische Enteiser sollte man verzichten. Diese sind bei dicken Eisschichten meist wirkungslos und schädigen im schlimmsten Fall sogar das Gummi der Scheibenwischer.

Stattdessen kann man aber auf normal temperiertes Leitungswasser zurückgreifen. Das ist trotz geringerer Temperatur immer noch wärmer als das festgefrorene Eis und bringt es in vorsichtiger Dosierung langsam zum schmelzen. Direkt nachdem Sie das Wasser über die Scheibe gegossen haben, starten Sie mit dem Eiskratzer und wischen das angeschmolzene Eis von der Scheibe. Doch warten Sie nicht zu lange, sonst friert auch das Wasser fest, das Sie zum abtauen nutzen wollten. Auf keinen Fall dürfen Sie heißes Wasser über das Glas gießen. Wie bei den Seitenfenstern auch, kann es dabei zu erheblichen Schäden kommen.

Um das Zufrieren der Scheiben im Vorfeld zu verhindern, können spezielle Folien oder eine Pappe auf der Scheibe platziert werden. Damit derartige „Schutzschichten“ ihre Wirkung optimal entfalten können, müssen diese eng anliegen. Es darf kaum noch Platz zwischen Scheibe und Abdeckung sein. Beim Anlegen ist auf Rollsplit oder kleine Steinchen zu achten, die bei engem Kontakt das Glas zerkratzen können.

Egal ob Scheibe, Tür oder Schloss. Auf die Hilfe eines batteriebetriebenen Föns können Sie sich nicht verlassen. Die Luft kühlt selbst auf kurzem Weg sehr schnell ab und kommt eiskalt an der Stelle an, die sie auftauen wollen. Zeitverschwendung!