Milliardenübernahme bei Autozulieferern

ZF übernimmt US-Konzern TRW für 9,5 Milliarden Euro

[16.09.2014] Wirtschaft | sk

Der Getriebehersteller ZF Friedrichshafen übernimmt für rund 9,5 Milliarden Euro den US Konkurrenten TRW Automotive und schwingt sich damit an die Weltspitze der Automobilzulieferindustrie. Das teilten die Unternehmen am Montag den 15.09.14 mit. Die beiden Unternehmen beschäftigen weltweit 138.000 Mitarbeiter und kommen zusammen auf einen Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro. Durch den Zusammenschluss lässt ZF Konkurrenten wie Bosch und Continental hinter sich und peilt mittelfristig einen Umsatz von 40 Milliarden Euro an.

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ZF Friedrichshafen ist bisher auf Antriebe und Fahrwerke spezialisiert, Foto: ZF

Sinnvolle Erweiterung des Produktportfolios

Während ZF Friedrichshafen als Spezialist für Antriebe und Fahrwerke gilt, bieten die Amerikaner mit ihrer Expertise für Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme (Airbags, Bremssysteme etc.) eine sinnvolle Ergänzung für das Produktportfolio. Durch den Kauf von TRW Automotive wolle man die Zukunftsaussichten des Konzerns verbessern und das Angebot attraktiv und sinnvoll erweitern, so Stefan Sommer Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG.

Finanziert wird das Vorhaben im ersten Schritt von der Deutschen Bank und der Citigroup. Später werden weitere Banken eingebunden. Durch das erwartete Wachstum will ZF seinen Verschuldungsgrad in den kommenden Jahren deutlich senken. Die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen stimmten der Übernahme bereits zu. Nun soll es auch zeitnah grünes Licht von den Kartellbehörden und den Aktionäre geben. Die Transaktion soll in der ersten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen sein. Die Übernahme stellt eine der größten in der Geschichte der Branche dar.