Aufladen eines Elektroautos an einer Station
Quelle: Artūrs Laucis photo/Adobe Stock

Jahr der Elektroautos

2023 kommen zahlreiche neue E-Modelle

[10.01.2023] Auto-News | mm

Das neue Jahr wird spannend für Fans von E-Autos. Wir geben einen Überblick über Innovationen, Trends und Neuheiten des kommenden Jahres. Vom Kleinstwagen über Luxuslimousine bis zum E-SUV.

Zuwachs von 2022 soll sich fortsetzen


Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen der E-Autos, die mit zweistelligen Zuwachszahlen einen gehörigen Aufschwung erlebten. Im Gegensatz dazu war das Jahr für Benzin- oder Diesel-PKW nahezu katastrophal. Die Richtung, in die es in Zukunft geht, scheint also klar zu sein. Ob sich der Elektro-Boom so fortführen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier, da die bislang hohe staatliche Förderung künftig drastisch reduziert werden wird.

Geringere Subventionen aber mehr Auswahl


Auf Seiten der Autohersteller prognostiziert man die Zukunft deutlich optimistischer. Schließlich ist Deutschland nur einer von vielen Märkten, die elektrifiziert werden sollen. Die Entwicklung zeigt zudem, dass unabhängig von staatlichen Subventionen, Elektromobilität bei den Herstellern immer weiter in den Fokus rückt. Über 40 neue Modelle sollen dieses Jahr auf den deutschen Markt kommen. Ein deutlicher Indikator also, vor allem unter Berücksichtigung, dass dieses Jahr auch Modelle aller Klassen mit "moderaten Preisen" erscheinen werden. 2022 glänzte diesbezüglich noch mit hochpreisigen E-Boliden aus dem SUV- und Luxussegment.

Die wichtigsten E-Auto Trends 2023

Die großen Trends für 2023 lassen sich auf zwei Kernaspekte herunter brechen: Der erste ist, dass China gewaltig in den europäischen Markt eindringen wird. Nach einigen zum Teil erfolgreichen Tests in 2022, folgen nun weitere Hersteller mit einem attraktiven Angebot. Der zweite Trend wird das Baukastenprinzip der Hersteller sein. Durch die konzernweiten Baukästen, wird es eine Vielzahl neuer Autos mit der exakt identischen Technik geben. Als Beispiel könnte hier der Mercedes EQE SUV herhalten oder man schaut beim 14 Marken umfassenden Stellantis Konzern (so heißt der französische PSA-Konzern nach dem Zusammenschluss mit Fiat Chrysler Automobiles), bei dem immer mehr Fahrzeugtypen auf gemeinsame E-Technik setzen. 

Stellantis mit Neuwagen-Offensive


Besonders bei Stellantis erwartet man im neuen Jahr etliche Neuvorstellungen. Bevor im gesamten Konzern der Schritt zu den vier STLA-Plattformen gegangen wird, bekam die ältere, aus PSA-Zeiten stammende E-CMP-Plattform noch ein Upgrade. E-CMP2 soll die Technik logischerweise heißen. Da auf dieser enorm viele Kleinwagen sowie kompakte SUV basieren, wird es 2023 ein großes Modell-Reigen im Konzern geben. Denn sowohl Opel, Peugeot, Citroen und sogar Jeep setzen 2023 auf die E-CMP2-Plattform und werden frische E-Modelle auf den Markt werfen. Gerade für Jeep ist dies ein besonderer Moment, mit dem ersten E-Auto der Marke überhaupt an den Start zu gehen. Dieser soll zudem einen Allrad-Antrieb bekommen. Ein Merkmal, welches im gesamten Stellantis-Kosmos noch kein Fahrzeug bieten konnte. 

Kein risikoloses Unterfangen


Das für die Hersteller zugegebenermaßen äußerst praktische Baukastenprinzip birgt allerdings auch Risiken. Schließlich muss man den Kunden logisch vermitteln können, in wie weit sich ein Geländewagen der Marke Jeep oder gar der Jeep Luxus-Sub-Marke DS bei gleicher Technik von einem deutlich günstigeren Opel Corsa-e unterscheiden soll. Schließlich fahren beide E-Autos mit derselben Antriebs- und Akkutechnik vom Hof. Ob dies den Herstellern gelingt, wird sich 2023 definitiv zeigen.

Gewöhnungsbedürftiges neues Smart-Konzept

Die Marke Smart wagt sich 2023 mit einem neuen Konzept auf den Markt. Ob dies aufgeht wird sich jedoch noch beweisen müssen. Bekannt wurde die Marke Smart durch seine ursprünglich winzig kleinen Stadtflitzer, die mit den Jahren ebenfalls elektrifiziert wurden und unter den E-Varianten Fortwo und Forfour auch beachtliche Absätze einbrachten. Nicht zuletzt auch wegen eines durch staatliche Förderung sehr günstigen Preises. Von diesem Konzept verabschiedet sich Smart nun und bringt 2023 mit dem Smart#1 ein 4,3 Meter langes eSUV-Ungetüm auf den Markt. Weder die Ausmaße, noch der Preis, der bei satten 41.4190 € startet, haben etwas mit dem ursprünglichen Konzept der Marke zu tun. Ob die deutschen den Smart#1 mit seinen bescheidenen 428 PS genauso lieben werden, wie seine knuffigen Vorgänger, wird eine der spannenden Fragen des Jahres.

Es wird spannend auf dem E-Auto-Markt


Es kommen dieses Jahr also ziemlich viele neue Autos mit Elektromotor auf den deutschen und europäischen Markt. Zeitgleich wird die Bundesregierung die kräftigen Fördermaßnahmen drastisch reduzieren. Auffällig ist bereits jetzt schon, dass sich das Angebot an E-Autos endlich auch mal in die Breite ausdehnt, nachdem in den letzten Jahren hauptsächlich das Hochpreis-Segment bedient wurde. Richtig preiswert werden die Elektroautos jedoch dennoch nicht. Selbst Smart verabschiedet sich in Regionen jenseits der 40.000 € Grenze und auch chinesische Hersteller rufen selbstbewusste Preise auf.