Autogas (LPG)
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Autogas-Gebrauchtwagen: Darauf sollten man beim Kauf achten

Gebrauchtwagen mit Autogasantrieb

[30.12.2016] Ratgeber | gl

Hohe Spritpreise sind für viele Autofahrer ein gewichtiger Grund, um auf alternative Kraftstoffe umzusteigen. Während die Marktreife von Brennstoffzellen-Autos wohl noch einige Zeit auf sich warten lässt und die Infrastruktur für Elektroautos noch unzureichend ist, werden Fahrzeuge mit Autogas-Antrieb (LPG) interessanter. Mit Autogas können 50 bis 60 Prozent der Spritkosten gesenkt werden. Zudem ist mittlerweile auch das Angebot an gebrauchten Gasautos enorm gestiegen. Wir sagen Ihnen, worauf Käufer achten sollten, um den richtigen Autogas-Gebrauchtwagen zu finden.

Steuerliche Förderung für Autogasantrieb

Der weltweit meistgenutzte Alternativkraftstoff LPG wird immer beliebter. Das liegt mitunter auch daran, dass Autogas-Fahrer noch bis Ende 2018 von Steuervergünstigungen profitieren. Derzeit wird in der Politik sogar diskutiert, diese Förderung bis 2021 auszubauen. Grund genug für viele Autokäufer, sich für einen Gebrauchtwagen mit Autogasantrieb zu interessieren. Denn es muss ja nicht immer ein Neuer sein und Modelle mit Flüssiggas gibt es inzwischen von zahlreichen Herstellern wie Dacia, Ford, Citroen, Fiat, Hyundai, Kia oder Opel. Doch gerade bei älteren Modellen lohnt sich ein genauer Blick.

Einbau Gastank
Einbau Gastank in Ersatzrad-Mulde, Foto: Avalon_Studio/istock.com

Bei umgebauten Autos genau hinschauen

Neben Autogs-Fahrzeugen, die ab Werk mit einem entsprechenden LPG-Aggregat ausgestattet wurden, gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt zahlreiche Fahrzeuge, die nachträglich umgerüstet wurden. Bei solchen sollten sie etwas genauer hinschauen. Zwar lässt sich im Grunde jedes Benziner-Auto auf Gasantrieb umrüsten, allerdings gibt es durchaus Unterschiede bei den einzelnen Modellen. Die höheren Abgastemperaturen im Gasbetrieb wirken sich auf die Auslassventile aus und können so zu Schäden führen. Unter Umständen wurde auch die Anlage falsch justiert. Daher ist es wichtig, dass die Umrüstung der Autos durch einen Fachbetrieb vorgenommen wurde. Lassen Sie sich also die entsprechenden Dokumente vorlegen. Wichtig: die Umrüstung muss auch in der Zulassungsbescheinigung vermerkt sein.

Umrüstung auf Autogas der Versicherung melden

Sollten Sie selbst ein Auto auf Autogas umrüsten, müssen Sie dies Ihrer Versicherungsgesellschaft mitteilen. Viele Anbieter, wie zum Beispiel RV24.de, geben Interessenten die Möglichkeit, die passende Versicherung vorab online zu berechnen. Dadurch können Sie Einsparpotenziale erkennen und bares Geld sparen. Einige Versicherungen gewähren Autogas-Fahrern zudem spezielle Rabatte. Zudem kann die LPG-Anlage häufig ohne Zusatzkosten mitversichert werden. Fragen lohnt sich also.

Wo ist der Autogastank untergebracht?

Ein wichtiger Punkt für Käufer ist die Platzierung des nachgerüsteten Gastanks. Meist ist dieser spezielle Tank in der Reserveradmulde eingebaut, sodass der Ersatzreifen keinen Platz mehr findet. Eine Alternative dazu, ist der Einbau des Gastanks im Kofferraum. Dadurch minimiert sich jedoch das Kofferraumvolumen erheblich. Besser ist eine Montage am Unterboden, was jedoch bei vielen Modellen nicht ohne Weiteres möglich ist. Auch die Größe des Tanks ist relevant, um die Reichweite des Fahrzeugs bestimmen zu können. Prüfen Sie daher die Angaben des Verkäufers.

Autogas und die ganz besondere Pflege

Wie beim Kauf von allen Gebrauchtwagen, ist es wichtig, dass die Fahrzeughistorie stimmig ist und das Auto gut gepflegt wurde. Stutzig sollte sie werden, wenn ein Fahrzeug mit besonders niedrigem Tachostand angeboten wird. Da es nach einer Umrüstung mehrere zehntausend Kilometer braucht, bis sich der Umbau auf Autogas amortisiert hat, könnte ein niedriger Tachostand auf einen Täuschungsversuch hindeuten. Natürlich sollten Sie auch prüfen, ob die üblichen Wartungsintervalle eingehalten und alle notwendigen Inspektionen durchgeführt wurden. Dabei ist das regelmäßige justieren der Ventile und die Überprüfung des Gastanks wichtige Wartungsarbeiten.

Interessenten sollten vor dem Kauf unbedingt auf eine ausgiebige Probefahrt bestehen. Hierbei kann dann auch getestet werden, wie der Wagen beim Umschalten von Benzin auf Gas und umgekehrt reagiert. Sollte es dabei zu Funktionsstörungen kommen, sollten Sie von einem Kauf absehen.