Die heimische Kfz-Werkstatt
Quelle: wavebreakmedia

Eine Kfz-Heimwerkstatt einrichten – Empfehlungen und Tipps

Darauf sollten Sie beim Einrichten einer heimischen Kfz-Werkstatt achten

[07.11.2014] Ratgeber | sk

Ein beliebtes Hobby vieler Autofans ist das Schrauben am eigenen Fahrzeug. Meist will der Besitzer einfach selbst Hand anlegen oder einfach Kosten sparen, indem die gängigen Arbeiten selbst durchgeführt werden. Wer sich dafür zuhause eine kleine Werkstatt einrichten möchte, sollte sich vor dem Kauf von Werkzeugen und Einrichtungsgegenständen über den wirklichen Bedarf im Klaren sein und einige Punkte beachten. Wir geben Ihnen Tipps, worauf Sie beim Einrichten einer Do-It-Yourself-Autowerkstatt achten sollten.

Qualitätswerkzeug und Spezialwerkzeug

Hochwertiges Werkzeug ist in einer Kfz-Heimwerkstatt das A und O. In Baumärkten gibt es häufig günstige Angebote, die ganze Sets der wesentlichsten Tools umfassen. Dabei sollten Sie allerdings nicht direkt beim erstbesten Angebot zuschlagen. Nur mit hochwertigem Qualitätswerkzeug sind dauerhaft zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Ergänzend ist es wichtig, auf markenspezifische Toolkits zurückzugreifen, um bei der Arbeit am Fahrzeug nicht an mangelnder Kompatibilität der Geräte zu scheitern.

BMW ist beispielsweise vor Jahrzehnten mit der Entwicklung des Torx-Schraubenkopfs gegen den zunehmenden Trend der Do-It-Yourself-Lösungen vorgegangen – mit dem Resultat, dass sich diese Imbus-Alternative weltweit durchgesetzt hat und Dritthersteller einen lukrativen Markt für entsprechende Spezialwerkzeuge geschaffen haben. Andere Hersteller wechseln regelmäßig die notwenigen Spezialwerkzeuge, um die Abhängigkeit ihrer Vertragswerkstätten und Niederlassungen zu gewährleisten. Daher sollten Sie sich vor der Werkzeuganschaffung über notwendiges Werkzeug informieren, das für Reparaturen an Ihrem Fahrzeug benötigt wird. Ein Preisvergleich im Internet mit Blick auf eventuelle Rezensionen anderer Käufer kann sich hierbei durchaus lohnen.

Werkzeug für den Radwechsel

Eine typische Arbeit für die heimische Kfz-Werkstatt ist der saisonale Radwechsel. Auch wenn sich ein handelsüblicher Schraubschlüssel für das Lösen und Festziehen der Radmuttern prinzipiell eignet, besteht das Risiko, dass die Radbolzen an denen die Felge samt Reifen angebracht wird, brechen, wenn für das Festziehen kein Drehmomentschlüssel eingesetzt wird. Selbst erfahrene Monteure können nur schwer nach Gefühl bestimmen, wann die Muttern fest genug sitzen und so werden diese meist instinktiv zu fest gezogen.

Bei den Drehmomentschlüsseln ist zu beachten, dass diese nach der Verwendung entspannt werden und etwa alle ein bis zwei Jahre neu geeicht werden sollten. Alternativ kann ein wesentlich schneller arbeitender pneumatischer Drehmomentschrauber in Frage kommen, der jedoch einen höheren Platzbedarf und höhere Anschaffungskosten bedeutet, sowie eine entsprechende Druckluft-Einrichtung erfordert.

Benötigt man eine Hebebühne?

Eine Hebebühne kann zwar äußerst praktisch sein und das Arbeiten am Auto wesentlich erleichtern, ist in der Regel für den Heimgebrauch aber nicht notwendig. Aufgrund der Tatsache das solche Anlagen viel Platz beanspruchen, der Boden eine besonders hohe Tragfestigkeit aufweisen muss und regelmäßig eine technische Überprüfung erfolgen muss, kommen sie im Privatbereich nur äußerst selten zum Einsatz. Eine passende Ausweichmöglichkeit können Auffahrrampen oder eine Werkstattgrube sein, wobei letztere ähnliche Voraussetzungen wie die Hebebühne mit sich bringen.

Üblicherweise kommen im Heimbedarf daher klassische Wagenheber zum Einsatz, die wahlweise als mechanische oder hydraulische Variante zur Auswahl stehen. Bei der Verwendung solcher Wagenheber ist allerdings Vorsicht geboten: Bei unsachgemäßer Anbringung und ohne den zusätzlichen Einsatz von Böcken, befinden sich Personen unter dem Fahrzeug in unmittelbarer Gefahr, falls der Wagen abrutscht oder die maximale Traglast des Hebers überschritten wird. Weitere Tipps und Sicherheitshinweise zur Verwendung von Wagenhebern gibt es in diesem Blog-Artikel auf asphaltblase.de, der sich vor allem mit dem auswärtigen Reifenwechsel befasst.

Diese Flüssigkeiten sollten Sie vorrätig haben

Neben dem passenden Werkzeug sind destilliertes Wasser für das Auffüllen der Batterieflüssigkeit, Ersatzglühbirnen, Bremsenreiniger für das Lösen von Bremsstaub auf den Felgen, passendes Motoröl, sowie Scheibenwisch- und Kühlflüssigkeit für eine vollständige Ausstattung der Heimwerkstatt empfehlenswert. Sinnvolle Ergänzung sind darüber hinaus Fahrzeugwachs für die Pflege nach der Autowäsche, sowie Glasreiniger und Handwaschpaste gegen den hartnäckigen Schmutz.

Garage als Autowerkstatt nutzen

Wer keine eigene Garage besitzt, könnte möglicherweise den Kauf oder den Bau einer solchen in Betracht ziehen. Für die Suche nach geeigneten Abstellräumen oder Garagen bietet sich vor allem das Internet an. Auf Portalen wie z.B. Immoscout24 können passende Angebot mit wenigen Klicks gefunden werden. Ergänzend werden Tipps für den Garagenkauf geben und die verschiedenen Bauweisen und Typen erläutert. Bei der Einrichtung der Garage ist abhängig vom verfügbaren Platzangebot zu entscheiden, ob ein Werkzeug- und Lagerregal bzw. -schrank, eine platzsparende Lochwandvorrichtung mit Aufhängungen oder eher eine rollbare Werkzeugkiste am sinnvollsten ist, um das Werkzeug zu verstauen.

Tutorials und Anleitungen – Machen Sie sich schlau!

Ölwechsel
Bei einem Ölwechsel sind verschiedene Punkte zu beachten, Foto: Jürgen Fälchle

Sofern Sie nicht über die notwendigen Kenntnisse in Sachen Autoreparatur verfügen, können Sie sich das notwendige Know-how für die unterschiedlichsten PKWs heute häufig in Form von Online-Anleitungen und Video-Tutorials aneignen. Teilweise sind entsprechende Anleitungen auch auf den Webseiten der Hersteller erhältlich. Bei kleineren Arbeiten kann auch ein Blick in die bebilderte Betriebsanleitung weiterhelfen. Bleiben Sie bei Ihren Vorhaben aber stets realistisch und holen Sie sich bei sicherheitsrelevanten Maßnahmen unbedingt Rat vom Experten.

Tipps für den heimischen Ölwechsel

Eine der häufigsten Maßnahmen, die Sie in der heimischen Werkstatt durchführen können, ist der Ölwechsel. Dazu benötigen Sie einen neuen Ölfilter, Dichtring, Motoröl und natürlich das passende Werkzeug. Des Weiteren sollten Sie einen Behälter zum Auffangen des Altöls bereitstellen. Beim Ölwechsel sollten Sie dann auf folgendes achten:

  • Das Fahrzeug vor dem Ölwechsel länger bei ausgeschaltetem Motor stehen lassen, damit das Öl sich abkühlen und absetzen kann. Auf diese Weise verringert sich nicht nur die Verbrennungsgefahr, sondern auch der Zeitaufwand des eigentlichen Vorgangs.
  • Achten Sie beim Ablassen des Altöls unbedingt darauf, dass kein Öl auf den Erdboden tropft, da dies das Grundwasser dauerhaft schädigen kann!
  • Nutzen Sie leere Ölkanister für die Entsorgung des Altöls, welches in dieser Form bei den verkaufenden Händlern abgegeben werden kann.
  • Halten Sie immer genügend saugfähiges Papier für das Abreiben von ölverschmierten Stellen im Motorraum und natürlich für die Hände bereit.

Der Wechsel von Glühbirnen

Beim Auswechseln von Glühbirnen ist darauf zu achten, dass diese nicht mit bloßen Händen am Glas, sondern am besten mithilfe eines Papiertuchs angefasst werden, da die Säure des Fett- und Schweißfilms auf der Haut die Haltbarkeit der Birnen verkürzt. Zudem ist es empfehlenswert, regelmäßig einen Lichttest durchzuführen, bei dem alle Bestandteile der Beleuchtung auf ihre Funktion kontrolliert werden.