Haug will nur nach vorne schauen
Titelkampf noch nicht entschieden
Norbert Haug hatte einen fürchterlichen Sonntag zu verdauen. Der Mercedes-Sportchef tat sich schwer, Positives aus dem Wochenende mitzunehmen. "Wenn man auf die Mütze bekommt, muss man stark sein, deshalb möchte ich mich bei den Teams bedanken", gab er sich gefasst.
"Wir müssen untersuchen, was an Spenglers Auto passiert ist", fuhr Haug fort. "Normalerweise sind wir ein Muster an Zuverlässigkeit." Auf die Frage, ob Spengler jetzt extra viel Trost nötig habe, verwies Haug auf die lange Zusammenarbeit: "Bruno und mich verbindet ganz viel. Wir arbeiten seit 2003 zusammen und machen uns gegenseitig Mut. In solchen Momenten muss man ihm auf die Schulter klopfen und seine Akkus wieder aufladen."
Dass Mercedes genügend Speed gehabt hätte, zeige die Tatsache, dass derjenige Mercedes, der von ganz hinten startete [der von Gary Paffett], am Ende bestes Fahrzeug mit einem Stern war. "Wir waren schon die Regenkönige, heute sind wir mal die Loser", fasste Haug den Tag zusammen.
In Valencia zurückschlagen
Nun wird vorausgeschaut: "Wir werden uns auf Valencia konzentrieren und jetzt greifen wir mal richtig an", lautet Norbert Haugs Kampfansage für das Rennen in Spanien. Von einer Vorentscheidung will der 58-jährige nichts wissen: "Wir wollen versuchen, den Titel zu holen und die Möglichkeit ist immer noch gegeben." Er verwies auf Lewis Hamilton 2007, der in der Formel 1 zwei Rennen vor Schluss 17 Punkte Vorsprung hatte und den Titel trotzdem verlor.
"Es bleibt spannend, ich sehe keine Vorentscheidung. Wir haben den Grundspeed und die Zuverlässigkeit. Hier war es vielleicht nicht so, aber die nächsten zwei Rennen können wir gewinnen", stellte er fest. "Es tut für einen Moment weh, aber wir geben weiter Gas und sind stark."