Chaotischer Formel 1 Saisonauftakt in Australien

Weltmeister Hamilton siegt vor Nico Rosberg und Sebastian Vettel

[16.03.2015] Formel 1 | sk

Gestern startete die neue Formel 1 Rennsaison 2015 im australischen Melbourne. Die Zuschauer erlebten ein spannendes und sehr chaotisches erstes Rennen, bei dem sich an der Spitze allerdings nicht viel veränderte. Denn am Ende gewann erneut der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton souverän vor seinem Mercedes Teamkollegen Nico Rosberg. Neben den beiden alten Bekannten gab es allerdings auch ein kleines Comeback, denn Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel meldete sich eindrucksvoll zurück und ergatterte den dritten Platz.

Alte Bekannte unter sich. Nach dem Debakel der letzten Saison erkämpft sich Sebastian Vettel in Melbourne seit langem wieder einen Platz auf dem Podest und wird hinter Hamilton und Rosberg dritter, Foto: Ferrari

Chaotisches Rennen – nur elf Autos erreichen das Ziel

Trotz der bekannten Gesichter auf dem Podest, war das Rennen im Albert Park eine echte Ausnahmevorstellung die ihresgleichen suchte. Denn von den 20 Fahrern des Feldes, schafften es am Ende nur elf ins Ziel. Einen schwarzen Tag erwischte zum Beispiel Max Vertappen, der mit 17 Jahren und 166 Tagen der aktuell jüngste Fahrer aller Zeiten in der Königsklasse ist. Der junge Niederländer kam mit seinem Torro Rosso zwar gut ins Rennen, schaffte es aber aufgrund eines Motordefekts nicht über Runde 34 hinaus. Noch schlimmer erging es McLaren-Pilot Kevin Magnussen, und Daniil Kwjat (Red Bull), deren Wagen aufgrund eines Getriebeschadens bereits in der Aufwärmrunde stehen blieben. Magnussen war für den McLaren Stammpiloten Fernando Alonso eingesprungen, der sich bei den Testfahrten eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Aber auch diese beiden waren nicht die einzigen Ausfälle, denn allein beim Start traten nur 15 Wagen an. Valtteri Bottas (Williams), der letztes Jahr sein Formel 1 Debüt gab und eine eindrucksvolle Saison fuhr, musste auf Anraten seiner Ärzte, aufgrund einer Rückenverletzung, ebenfalls das Rennen absagen. Wenige Meter nach dem Start fielen dann noch 2 weitere Fahrer aus, weil auch die beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado aufgeben mussten. Pastor Maldonado krachte in eine Reifenbarriere und löste die erste Safety-Car-Phase der Saison aus, während sein französischer Kollege seinen Wagen aufgrund eines technischen Defekts in der Box abstellen musste.

Hamilton fährt wie ein Weltmeister

Wesentlich besser lief es dagegen an der Spitze des Feldes. Lewis Hamilton machte seinem WM-Titel alle Ehre und meldete sich mit einer eindrucksvollen Fahrleistung zurück. Der Brite dominierte mit seinem Silberpfeil klar das Feld und verwies seinen Stallrivalen Nico Rosberg wiedermal auf Platz 2. „Er ist wie ein Weltmeister gefahren. 1:0 für ihn“ räumte der junge Deutsche am Ende ein, der sich dennoch sehr zufrieden mit seiner eigenen Leistung zeigte. Glücklich zeigte sich auch Sebastian Vettel, der mit seinem auf „Eva“ getauften Ferrari“, endlich wieder einen Podestplatz ergattern konnte und vor Felipe Massa (Williams) über die Ziellinie fuhr. Nach dem Debakel der letzten Saison war der dritte Platz für Vettel wie ein Befreiungsschlag, der den Heppenheimer nun positiv in die Saison blicken lässt. Dennoch zeigt der Rückstand von 34,5 Sekunden auf Hamilton, dass auch bei der „Forza Ferrari“ noch einiges zu tun ist um die Dominanz der Silberpfeile in diesem Jahr brechen zu können. Erleichtert zeigte sich auch der dritte Deutsche im Bunde Nico Hülkenberg (Force India), der sich nach einer schwierigen Wintervorbereitung den siebten Platz und somit 6 wertvolle WM Punkte sicher konnte.

Gelungener Start für Sauber-Neuling Felipe Nasr

Einen eindrucksvollen Start in die Königsklasse demonstrierte Sauber-Neuling Felipe Nasr. Der junge Brasilianer zeigte starke Nerven und kämpfte sich von Startposition 10 auf den fünften Platz vor. Damit sammelte der ehemalige Williams Testfahrer von 2014 die ersten WM Punkte seiner Karriere und zeigte, dass man ihn für dieses Jahr definitiv auf dem Schirm haben sollte.