Hamilton möchte Fahrstil anpassen

Endlich wieder gute Schlagzeilen machen

[08.09.2011] Formel 1

Der Weltmeister von 2008, Lewis Hamilton, kennt die Rennkommissare besser als jeder andere Fahrer im Feld. Regelmäßig war er nach kontroversen Szenen Gast bei der Rennleitung und musste sich heftige Kritik in den Medien anhören. Nach einigen Rennen, in denen er einen sehr beherrschten Eindruck machte, war Hamilton in Spa gleich wieder in mehrere Kontroversen verwickelt.

Das Überholmanöver gegen Kamui Kobayashi war bereits nahezu vollzogen, als Hamilton die Spur wechselte und mit dem Sauber zusammenstieß. Er entschuldigte sich beim Team und nahm den Fehler auf seine Kappe, will ihn jedoch nicht seinem Fahrstil zuschreiben: "Es war einfach ein Fehler. Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich aggressiv gewesen wäre."

Allerdings gibt er auch zu, dass die Szenen während der Saison nicht spurlos an ihm vorbeigegangen sind: "Es fühlt sich an, als wäre es ein schlechteres Jahr als das vorige. Ich bin ein leichtes Ziel, weil ich immer in Schwierigkeiten stecke", übt Hamilton ungewohnt starke Selbstkritik. Er wolle aber bei seiner Fahrweise bleiben, wenn auch leicht angepasst: "Ich werde so weiterfahren wie ich es tue. Ich werde aufs härteste versuchen, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Ich werde den anderen Fahrern extra, extra viel Raum geben."

2011 die schlechtesten Rennen abgeliefert

Lewis Hamilton war bereits in seinem Weltmeisterjahr 2008 nicht unumstritten und fing sich mehrere Strafen ein. "2008 gab es ein paar Zwischenfälle, aber weil ich die Weltmeisterschaft gewonnen habe hat man sie vergessen", kommentiert der Brite seine WM-Saison. "Ich hatte [diese Saison] zwei Nullrunden, aber ich fühle mich, als hätte ich meine schlechtesten Rennen abgeliefert. Monaco war ein erbärmliches Rennen."

In Monte-Carlo hatte Hamilton Pastor Maldonado aus dem Weg geräumt und echauffierte sich anschließend über die Sportkommissare, was in Rassismus-Vorwürfen gipfelte. Er entschuldigte sich umgehend dafür, geriet in Kanada aber wieder in den Fokus der Öffentlichkeit, als er erst Webber umdrehte und anschließend mit seinem Teamkollegen Button kollidierte, was das Aus für ihn bedeutete. Nach ein paar Rennen ohne Zwischenfälle folgte das Spa-Wochenende mit zwei Zwischenfällen.

Für den Rest der Saison möchte er endlich raus aus den schlechten Schlagzeilen: "Ich denke, es wäre gut, wenn mal was Gutes über mich geschrieben werden könnte." Die Meisterschaft habe er bereits aus seinem Kopf gestrichen. "Ich fühle mich gut, aber ich weiß nicht, was ich dieses Wochenende erwarten soll", tappt Hamilton bezüglich der Konkurrenzfähigkeit von McLaren-Mercedes im Dunkeln.

© adrivo Sportpresse GmbH

Foto: Sutton