Horner

Blatt kann sich schon in Sepang wenden

[19.03.2012] Formel 1

Um Jenson Button zu stoppen, reichte es für Sebastian Vettel beim Saisonauftakt in Melbourne noch nicht. Mit etwas Glück und unter Mithilfe des Safety Cars konnte der Deutsche aber immerhin einen der beiden McLarens abfangen und sich vor Lewis Hamilton den zweiten Platz sichern. Und das, obwohl der Brite von der Pole-Position aus ins Rennen gegangen war, wohingegen Vettel lediglich von P6 aus startete. Mit Mark Webber auf Rang vier, lag auch der zweite Red Bull in Schlagdistanz zur Spitze. Dass McLaren im engen Kampf an der Front die Nase nun immer knapp vorne habe, glaubt man bei Red Bull deshalb nicht.

"Wir haben bereits im letzten Jahr gesehen, dass es Schwankungen gibt und immer hin und her geht - einige Strecken liegen einigen Autos besonders und haben eben andere Charakteristika", wollte Teamchef Christian Horner den kleinen Rückstand auf die Konkurrenz aus Woking ins rechte Licht gerückt wissen. Gerade in Melbourne habe man die angesprochenen Performance-Schwankungen an der Spitze auch schon in der Vergangenheit beobachten können. "McLaren war hier doch schon immer gut - wenn man sich an letztes Jahr erinnert, hat Lewis Sebastian fast das ganze Rennen lang gehetzt", meinte Horner mit Blick auf 2011.

Wettrüsten wie immer

"Ich glaube folglich, dass sich ganz einfach die verschiedenen Kurse auf die Leistung auswirken werden. Zudem denke ich, dass die Teams derzeit sehr eng zusammenliegen." Wie immer ginge nun bis zum Saisonende das große Wettrüsten los. "Wer auch immer in kürzester Zeit die meiste Performance aus dem Auto herausholt, wird davon sehr profitieren", sagte der Brite. Vettel und Webber hätten im Albert Park zudem noch nicht das volle Potenzial des Autos ausschöpfen können - im Umkehrschluss könne man daraus ableiten, dass man sich im Vergleich zu McLaren zukünftig noch steigern könne.

"Wir wussten bereits bei den Wintertestfahrten, dass McLaren konkurrenzfähig sein würde und wir haben das dieses Wochenende hier bestätigt bekommen. Aber unsere Pace im Rennen war ihrer vollkommen ebenbürtig", stellte Horner klar. Dass man am Ende knapp den Kürzeren gezogen habe, hätte an anderen Gründen gelegen. "Keiner unserer beiden Piloten war an diesem Wochenende wirklich gänzlich zufrieden mit seinem Auto. Wir wissen aber, wo wir uns verbessern müssen und haben derzeit noch viel in der Mache", versprach der Red-Bull-Teamboss den Fans. Mit P2 und P4 nehme man daher ganz viele positive Aspekte mit aus Melborune nach Sepang.

Die Strecke in Malaysia fordere bereits kommendes Wochenende zudem ganz andere Stärken des Autos, da ihre Charakteristik so verschieden zum Albert Park sei. Für Red Bull könnte sich das zum Vorteil entwickeln. "Das hoffe ich doch. Ich glaube, in Malaysia gibt es eine andere Aussicht. Hier gibt es kurze Kurven, Bodenwellen und wenig schnelle Passagen. Malaysia bietet da Abwechslung, es wird also interessant sein, das zu sehen", so Horner vor der Abreise aus Australien. "Wir erwarten zwar, dass McLaren in Malaysia auch schnell sein wird - aber hoffentlich sind wir dort im Qualifying in einer besseren Verfassung als wir es hier waren."

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Foto: Sutton