Lauda

Deutliche Zweifel am Rekord-Champion

[10.08.2011] Formel 1

Zahlreiche Kritiker zweifeln an Michael Schumacher. Er sei nicht mehr konkurrenzfähig und habe den Biss vergangener Tage verloren, lauten die Vorwürfe. Mercedes GP hat seine Ziele im Laufe der Saison zurückgeschraubt. Sprach das Team zu Beginn der Saison noch von Siegen und dem Titel, wird ein Platz direkt hinter den Top-3-Teams nun als realistisches Ergebnis eingestuft. Von Schumachers viertem Platz beim Regenrennen in Kanada einmal abgesehen, reichte es 2011 nur selten zu einem guten Resultat.

"Man fährt nicht aus Spaß in der Formel 1" meinte Niki Lauda gegenüber dem Motor Sport-Printmagazin. "Am Ende muss man sich selbst die Frage stellen 'Kann ich es oder nicht', und ehrlich gesagt denke ich nicht, dass es jetzt für Michael funktionieren wird: Wenn man schneller werden will, versuchst du alles - und wenn du alles ausprobiert hast und es immer noch nicht klappt, dann war es das."

Lauda, der stets als Anhänger des Schumacher-Comebacks galt, glaubte zwar, dass Schumacher weiter alles versuchen werde, um wieder Erfolg zu haben. "Aber eines Tages wird er realisieren, dass er es nicht schaffen kann, und dann wird er eine Entscheidung treffen", so der TV-Experte.

Lauda meinte, dass jeder Sportler ehrlich zu sich selbst sein müsse. "Er hat gesagt, dass er mehr Zeit benötigt, blah, blah, blah, und er präsentiert sich als entspannter Typ, der es wirklich genießt - aber innerlich ist er nicht relaxed, weil kein Top-Rennfahrer es genießt, besiegt zu werden", fand Lauda deutliche Worte.

Wenn Schumacher wirklich so entspannt sei, wie er sich nach den Rennen gebe, dann solle Mercedes ihm sagen, dass er aufhören sollte, fügte Lauda hinzu. Seit dem Comeback des 42-Jährigen wartet die F1-Welt gespannt darauf, ob Schumacher an die vergangenen Erfolge anknüpfen kann.

"Im vergangenen Jahr verstanden wird, dass er Zeit benötigte, sich an die unterschiedlichen Autos zu gewöhnen", so Lauda. "Dazu das Handicap nicht testen zu können und alles Andere. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Jahr die letzte Chance war, das Comeback ordentlich zu schaffen - und dieses Jahr ist es das gleiche wie im letzten Jahr."

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Foto: Sutton