Newey

Anblas-Einschränkung trifft uns hart

[06.07.2011] Formel 1

Obwohl er keine Vorhersagen treffen wollte, machte Red Bull Technikchef der Konkurrenz vor dem Silverstone-Wochenende schon einmal Hoffnung, weil er meinte, dass die Einschränkungen beim angeblasenen Diffusor sein Team recht stark treffen werden. Ab Silverstone dürfen die Autos im Schleppbetrieb den Diffusor nicht mehr voll anblasen wie bisher, sondern nur mehr in geringem Maße. "Ich denke, wir werden dadurch stark beeinträchtigt, weil unser Auto um den Auspuff entworfen wurde, da das von Anfang an Teil des Designs war", sagte Newey laut Reuters.

Er glaubte, außer Renault und Red Bull habe jedes Team das Konzept von jemandem kopiert, vorrangig wohl von Red Bull. "Sie haben das Auto, das sie bei den Wintertests hatten, darauf angepasst. Daher könnte es sein, weil unser Auto direkt dafür entworfen wurde, dass es uns mehr trifft, aber es ist schwer, das vorherzusagen." Rätselhaft war für ihn nur, warum die FIA etwas verboten hat, das bislang als legal eingestuft worden war. "Ich bin da wirklich erstaunt, denn es war ewig legal, bis zu diesem Rennen", meinte Newey.

Wie bei der aktiven Radaufhängung

Als Parallelfall dazu sah er die aktive Radaufhängung, die Ende 1993 verboten wurde, ohne dass es eine Regeländerung gab. "Ferrari konnte ihre nicht zum Laufen bekommen und plötzlich war sie nächstes Jahr illegal. Es ist leicht, sich da in machiavellistische Verschwörungstheorien zu verstricken. Ob das nun stimmt oder nicht, das weiß ich nicht und kann ich nicht kommentieren. Ich würde es so lesen, dass von unseren Hauptgegnern, die klar McLaren und Ferrari sind, wohl Ferrari den Auspuff nicht so gut zum Laufen brachte und sie jetzt recht froh sind, dass das vorbei ist", sagte er.

Bei McLaren sah Newey den Fall anders gelagert. Dort wisse man nicht, ob man mehr oder weniger als Red Bull verlieren werde. "Es ist aber wohl so, das ihnen eine kleine Wildcard, die in den Talon geworfen wurde, nicht ungelegen kommt. Sie sind wohl erleichtert, dass es etwas gibt, was anders ist", meinte der Technikchef.

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