USA Grand Prix: Hamilton siegt vor Rosberg und Ricciardo

Lewis Hamilton siegt in Austin und rast dem WM-Titel entgegen

[04.11.2014] Formel 1 | al

Mit seinem Sieg beim Großen Preis der USA, ist Lewis Hamilton nicht nur der erfolgreichste britische Formel Eins Pilot aller Zeiten, sondern sicherte seinem Rennstall Mercedes auch den Fahrertitel für die laufende Saison. Zu groß ist inzwischen der Abstand zu Daniel Ricciardo von Red Bull, der nach seinem dritten Platz in Austin auch weiterhin auf Rang 3 der WM-Tabelle rangiert. Die einzige Konkurrenz ist und bleibt Teamkollege Nico Rosberg, der in Texas zwar ein starkes Rennen fuhr, sich aber durch einen Fahrfehler um den verdienten Sieg brachte. Mit 292 Punkten liegt der junge Deutsche nun 24 Punkte hinter Hamilton. Theoretisch ist der Titel für Rosberg zwar noch greifbar, allerdings dürfte es schwer werden, den in Topform fahrenden Briten noch aufzuhalten. So oder so wird also ein Silberpfeil den WM-Titel einfahren und Mercedes, nach dem Sieg der Konstrukteurswertung, den Doppelsieg bescheren.

Hamilton siegt in Austin
Mit seinem erneuten Sieg rast Lewis Hamilton dem WM-Titel entgegen, Foto: Mercedes Petronas

Rosberg vergibt Sieg trotz Pole-Position

Nach einem äußerst starken Qualifying und einem Start von der Pole-Position, startete Nico Rosberg optimal ins Rennen. Trotz souveräner Führung holte der von Platz zwei gestartete Lewis Hamilton immer weiter auf und fand im Gegensatz zu Rosberg umgehend seinen Rhythmus, der ihn immer schnellere Runden fahren ließ. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 24. Runde, als sich der Brite mit seinem DRS System an Rosberg „heransaugte“ und sich auf der Innenseite einer Haarnadelkurve an seinem Teamkollegen vorbeischob. Der zu weit außen in die Kurve gefahrene Rosberg verzichtete in diesem Moment auf aggressive Fahrmanöver, wohlwissend, dass dies auch eine Kollision wie beim Rennen in Spa bedeuten könnte, die seine Titelambitionen vollständig zunichte gemacht hätte. Er ließ seinen Erzkonkurrenten kampflos vorbeiziehen und schaffte es in der Folgezeit nicht mehr, den Briten einzuholen. Rossberg beendet das Rennen als Zweiter. Die Vergabe des Sieges bedeutet für ihn nun noch größeren Druck, wenn es am kommenden Sonntag in Brasilien in das vorletzte Rennen der Saison geht.

Perez schießt den gut gestarteten Sutil aus dem Rennen

Enttäuschend lief es für Adrian Sutil, der in seinem Sauber ein überraschend starkes Qualifying gefahren und mit Startposition neun gut ins Rennen gestartet war. Die ersten WM-Punkte in greifbarer Nähe, wurde er kurz nach Rennbeginn von Sergio Perez regelrecht aus dem Rennen geschossen. Der mexikanische Force India Pilot hatte nach einem waghalsigen Manöver gegen Kimi Räikkönen auf der Innenlinie, die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Während es Perez mit seinem defekten Wagen noch in die Box schaffte, war für Sutil sofort Schluss. Das Rennen war ab diesem Punkt aber für beide Fahrer gelaufen. Aufgrund der Trümmerteile auf der Fahrbahn musste dann auch das Safety-Car ausrücken, bevor es in Runde fünf einen Restart gab. Vorzeitig das Rennen beenden musste auch Nico Hülkenberg (Force India), der seinen Rennwagen in Runde 17 aufgrund eines Defekts im Antrieb abstellen musste.

Frustrierter Vettel kämpft von Anfang an nur um die hinteren Plätze

Noch-Weltmeister Sebastian Vettel startete sein drittletztes Rennen für Red Bull nach einem Wechsel der Antriebseinheit aus der Boxengasse und war sichtlich gefrustet. Nach den äußerst erfolgreichen Jahren in seinem Rennstall, scheint die Distanz zwischen dem Heppenheimer und Red Bull von Rennen zu Rennen größer zu werden. Nicht gerade begünstigt wurde die Situation durch erneute Leistungsprobleme seines Fahrzeugs, so dass die Rundenzeiten aus dem Training beim Rennen nicht mehr zu halten waren. Wenigstens funktionierte die Dreistoppstrategie Vettels, so dass er sich nach einem späten Reifenwechsel immerhin noch auf Platz sieben vorkämpfen konnte.

Zufriedener zeigte sich hingegen Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo, der sich in Austin den dritten Platz sicherte und zuversichtlich in die nächste Saison schaut. Vierter wurde Felipe Massa im Williams vor seinem Teamkollegen Valtteri Botas und Fernando Alonso (Ferrari) auf Rang 6.