Tankstelle
Quelle: Juan Fernandez / unsplash

Adblue Additiv für Diesel

AdBlue Betankung: das sollten Sie beachten

[05.01.2021] Ratgeber | em

Viele Autofahrer haben sicherlich schon einmal AdBlue-Zapfsäulen gesehen und sich gefragt, wofür dieses Additiv eigentlich gut ist. Dabei handelt es sich um einen Zusatzstoff zur Reduzierung der Stickoxidemissionen. Eingesetzt wird er bei dafür geeigneten Dieselmotoren, die die 2015 erlassene Abgasnorm „Euro 6“ erfüllen müssen. Wir erklären was Sie sonst noch über AdBlue wissen sollten.

AdBlue: Zusammensetzung und Funktionsweise

AdBlue besteht aus rund 33 Prozent Harnstoff und 67 Prozent demineralisiertem Wasser und wird in einem separaten Tank im Fahrzeug mitgeführt. Das sogenannte Additiv wird während des Betriebs in den Abgasstrom eingespritzt, wo unter Einwirkung von Hitze Ammoniak entsteht. Dieses reagiert mit den üblichen Stickoxiden und wird im SCR-Katalysator in umweltfreundlichen Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt. Somit können die Stickstoffemissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden.

Durch seine Zusammensetzung und Funktionsweise ist AsBlue für Mensch und Umwelt ungefährlich. Dennoch sollte der Hautkontakt vermieden und Tropfmengen aufgewischt und mit Wasser nachgespült werden. AdBlue ist in den meisten Fällen geruchsneutral, es kann jedoch gelegentlich ein leichter Geruch nach Ammoniak festgestellt werden. Bei 20 Grad Celsius ist es im Kanister mindestens zwei Jahre haltbar. Kälter sollte es jedoch nicht gelagert werden, da es sich leicht ausdehnt und Behälter bersten könnten.

Wo befindet sich der AdBlue Tankstutzen?

Der AdBlue-Vorrat eines KFZ muss regelmäßig nachgefüllt werden. Bei neueren Modellen ist der dafür vorgesehene Einfüllstutzen neben dem eigentlichen Tankstutzen für den Dieselkraftstoff. Kniffliger wird es bei älteren Automodellen mit AdBlue-Technologie. Hier wurde der Einfüllstutzen teils in der Reserveradmulde oder unter einer Klappe im Kofferraum verbaut. Es gibt auch Modelle, bei denen AdBlue über den Motorraum aufgetankt werden muss. Fahrzeughalter könnten dadurch verleitet werden, für das Nachfüllen eine Vertragswerkstatt aufzusuchen. Das ist jedoch nicht notwendig. Man kann den Zusatzstoff problemlos selbst nachfüllen, sofern die Hinweise im Betriebshandbuch beachtet werde. In diesem Fall kostet der Liter knapp 60 Cent an der Tankstelle (im Gebinde billiger) und fällt bei den Fixkosten kaum ins Gewicht.

Wann sollte ich AdBlue auffüllen?

Der Füllstand wird bei allen Autos zwar elektronisch überwacht. Geht der Vorrat zur Neige, zeigt dies der Bordcomputer über ein entsprechendes Warnsignal im Cockpit an. Das ist je nach Modell und verbrauch nach etwa 5.000 bis 15.000 Kilometer notwendig. Spätestens jetzt sollte man den AdBlue-Tank auffüllen. Ignoriert man den Warnhinweis, läuft das Fahrzeug nur noch im Notlauf oder springt im schlimmsten Fall nicht mehr an, da das Fahrzeug die in den Papieren eingetragene Abgasnorm nicht mehr erfüllen könnte. Die theoretische Restreichweite des AdBlue-Tanks wird in vielen Fällen zwar im Cockpit angezeigt, dies verrät dem Fahrer allerdings nicht, wieviel nachgefüllt werden muss. Nur wenige Modelle geben hier eine Mindest- bzw. Maximalmenge an.

AdBlue: Wie tanke ich richtig?

Die an einigen Tankstellen befindlichen AdBlue-Zapfsäulen sollten für Pkw nicht genutzt werden, da diese in Deutschland für LKW vorgesehen sind. Sie verfahren mit wesentlich höheren Durchflussmengen, weswegen ein kleinerer Pkw-Tank binnen Sekunden überlaufen könnte. Auch darf AdBlue nie in den normalen Kraftstofftank gefüllt werden. Passiert es versehentlich doch, auf keinen Fall den Motor starten, sondern umgehend eine Werkstatt kontaktieren.

So geht es richtig: AdBlue-Kanister in für Pkw geeignerter Größe sind an Tankstellen, Baumärkten oder Werkstätten erhältlich. In der Betriebsanleitung des Fahrzeugs ist zu erfahren, welches Fassungsvermögen der jeweils verbaute Tank hat. Danach richtet sich die benötigte Menge des Additivs, das nachgefüllt werden muss. Je nach Modell schwankt diese zwischen 8 und 30 Litern. Füllen Sie AdBlue über einen Trichter oder den mit dem Kanister mitgelieferten Ausgießer bei abgeschaltetem Motor vorsichtig in den Tank. Warten Sie im Anschluss einige Minuten und aktivieren Sie die Bordelektronik um zu prüfen, ob der neue Füllstand erkannt wurde und Warnleuchte erloschen ist. Falls etwas daneben geht, wischen Sie den Rest gut auf. AdBlue ist zwar ungiftig, das Harnstoffgemisch greift jedoch den Lack an.

Tags: AdBlue , Additive