Motoröl: So läuft alles wie geschmiert

Was Sie beim Kaufen und Nachfüllen von Motoröl beachten sollten

[13.02.2014] Ratgeber | gl

Der Fortschritt der Wissenschaft und Technik hat das Leben für Autofahrer in vielerlei Hinsicht bequemer gemacht: Fahrassistenzsysteme, Komfort-Technik im Innenraum und moderne Infotainment-Bildschirme machen das Fahren angenehm. Auch unter der Haube hat sich einiges verändert. Früher gab es für Sommer und Winter unterschiedliche Motoröle und die Fahrer mussten saisonal wechseln. Auch innerhalb einer Jahreszeit waren die Intervalle in denen neues Öl benötigt wurde recht kurz. Heutzutage gibt es moderne Mehrbereichsöle welche den Anforderungen eines Ganzjahreseinsatzes locker standhalten. Zudem kann bis zu 30.000 km mit dem gleichen Öl gefahren werden – regelmäßiges Nachfüllen vorausgesetzt. Doch was ist zu tun, wenn der Ölstand zu niedrig ist und neues Motoröl beschafft werden muss? Das Angebot an Motorölen auf dem Markt ist vielseitig, so dass man schnell die Übersicht verlieren kann. Und der Griff zum falschen Öl kann fatale Folgen haben. Damit Sie immer richtig „Ölen“ haben wir für Sie die wichtigsten Unterschiede aufgelistet.

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Auch wenn moderne Pkw bis zu 30.000 km mit einer Motoröl-Füllung auskommen, sollten Sie regelmäßig das passende Öl nachfüllen, Foto: © Jürgen Fälchle

Das Kreuz mit der Viskosität und den Additiven

Ein wichtiger Faktor beim Motoröl ist die sogenannte Viskosität, die die Fließfähigkeit beschreibt. Diese reicht von dünn wie Wasser bis zäh wie klebriger Honig. Je nach Außentemperatur muss sich die Viskosität verändern. An Mehrbereichsöle, die für den Winter- und Sommereinsatz produziert werde, werden also hohe Ansprüche gestellt. Doch selbst wenn die Viskositätsklasse für ein Fahrzeug stimmt, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Motor dieses Öl auch verträgt. Es kommt vielmehr auf die Zusatzstoffe, die sogenannten Additive an. Diese sorgen dafür, dass der Motor bei allen Witterungen rund läuft. Diese Additive nutzen sich allerdings mit der Zeit durch Abrieb, Verschleiß und Verbrennungsrückstände ab. Aus diesem Grund muss das Öl regelmäßig erneuert werden. Nur so ist eine optimale Schmierfähigkeit gewährleistet.

Regelmäßige Kontrolle sorgt für Sicherheit unter der Haube

Zwar kommen moderne Autos mit einer Motoröl-Füllung bis zu 30.000 km aus, dennoch verbraucht ein Motor durchgehend geringen Öl-Mengen. Daher sollten Sie den Ölstand regelmäßig prüfen und bei Bedarf das passende Motoröl nachfüllen. Doch Vorsicht: zwischen zu viel und zu wenig Öl besteht in der Regel nur ein Liter Spielraum. Um einem Motorschaden aufgrund schlechter Schmierung vorzubeugen, wird ein Ölstandcheck bei jeder zweiten Tankfüllung empfohlen, egal ob elektronisch über den Bordcomputer oder klassisch per Hand mit dem Messstab.

Sofern nachgefüllt werden muss, sollten Sie beim Kauf von Motoröl auf hochwertige Produkte. Denn heutzutage brauchen nicht nur Sportboliden Qualitätsmotoröl. Auch Kleinwagen stellen durch besondere Dieselfilter, Direkteinspritzungen und die variablen Motorwartungsintervalle hohe Anforderungen an den Schmierstoff.

Achten Sie auf die Herstellerangaben

Viele Automobilhersteller bieten eigene Hausnormen an, wie z.B. VW 507 00, MB (Mercedes Benz) 229.31 oder BMW LL (Longlife)-04, um den Kunden beim Kauf des richtigen Motoröls zu unterstützen. Doch auch innerhalb der Öl-Marken ist die Auswahl groß: Allein VW hat elf verschiedene Motoröl-Sorten im Sortiment. Zwar gibt es Zuordnungstabellen für passende Motoröle, der sicherste und beste Weg führt aber über die Betriebsanleitung ihres Fahrzeugs. Dort steht die benötigte Spezifikation. Kaufen Sie niemals ein anderes Öl als vom Hersteller freigegeben, da sonst Motorschäden entstehen können, bei denen es Garantieprobleme geben kann. Wer aufgrund hoher Preise meint, zu einem billigen Produkt mit anderer Spezifikation greifen zu müssen, die jedoch nicht vom Hersteller freigegeben sind, spart am falschen Ende. Auch deshalb, weil hochwertige Performance-Öle auch Spritsparend wirken.

Mischen ist erlaubt – führt aber zu Abstrichen

Wenn das „Grundöl“ und das „Nachfüllöl“ nicht vom selben Hersteller sind ist dies kein Problem. Solange die Spezifikationen übereinstimmen. Jedoch ist zu beachten, dass ein „Nachfüllöl“ mit niedrigerer Qualität automatisch zu kürzeren Wechselintervallen und verminderter Leistungsfähigkeit führt. Gerade bei so genannten Long Life Ölen wie sie gerne von VW angeboten werden und eine Laufleistung von 30.000 km versprechen, kann ein Öl mit minderer Qualität beim Nachfüllen unter Umständen auch zu einem Motorschaden führen. Daher gilt: Augen auf beim Ölkauf! Es lohnt sich immer eine Vorratsflasche mit dem „richtigen“ Öl im Kofferraum zu haben.