Autofahrerin am Steuer
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Autokostenberechnung: Wie teuer ist ein Auto im Unterhalt

Mit diesen Kosten müssen Sie beim Unterhalt rechnen

[06.10.2017] Ratgeber | gl

Trotz wachsendem Angebot an modernen Mobilitätsangeboten, bleibt das eigene Auto für viele Menschen nach wie vor ein wichtiges Gut, auf das man nicht verzichten möchte – und für das man bereit ist, tief in die Tasche zu greifen. Laut einer Untersuchung des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen, sind die Kunden hierzulande sogar bereit, so viel Geld für einen Neuwagen auszugeben, wie nie zuvor. Demnach legten sich private und gewerbliche Kunden im Jahr 2016 Autos mit einem durchschnittlichen Listenpreis von 31.400 Euro zu. Das entspricht einer Steigerung von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut DAT Report 2016 nutzten 55 Prozent der Neuwagenkäufer übrigens eine Finanzierung über einen Autokredit oder ein vergleichbares Angebot und 20 Prozenten leasten ihren Pkw. Daraus ergibt sich ein Anteil für Leasing­ und Finanzierungsanteil bei Neuwagen von 75 Prozent. Doch mit dem Kauf eines Autos kommen auf den Autobesitzer weitere Kosten für den Unterhalt zu. Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer oder laufende Spritkosten – wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten und an welchen Stellen Sie sparen können.

Die Kfz-Versicherung

Die Kosten für eine Kfz-Versicherung machen in der Regel den wesentlichen Teil der Unterhaltskosten eines Autos aus. Die Höhe der monatlichen Aufwendungen hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, so zum Beispiel der Typklasse des Autos, der Regionalklasse oder dem gewährten Schadenfreiheitsrabatt, der davon abhängt, wie lange ein Versicherungsnehmer schadenfrei fährt. Auch die jährlich gefahrenen Kilometer und die Art der Unterbringung des Fahrzeugs wirken sich auf die Versicherungsprämie aus. In jedem Fall lohnt sich ein unverbindlicher Versicherungsvergleich, um das beste Angebot für den individuellen Bedarf zu ermitteln.

Die Kfz-Steuer

Die Kfz-Steuer, oder besser Kraftfahrzeugsteuer, wird auf das Halten eines Kraftfahrzeuges erhoben. Im Wesentlichen wird die Höhe dieser Abgabe von der ökologischen Bilanz des Autos beeinflusst. Dabei bildet der Hubraum des jeweiligen Fahrzeugs die Berechnungsgrundlage für die Kfz-Steuer. Wer zu einem Wagen mit größerem Hubraum und somit höherer Leistung, stärkeren Emissionen und höherem Verbrauch greift, muss dementsprechend mehr Geld aufbringen. Übrigens: Sollte das neue Messverfahren für die Schadstoffemissionen eingeführt werden, könnte sich der Anteil der Kfz-Steuer an den laufenden Kosten ab dem Jahr 2019 empfindlich erhöhen. Allerdings soll diese Regelung vorerst nur für neue Fahrzeuge gelten.

Die Spritkosten

Auch wenn Elektroautos immer stärker in den Fokus der Automobilindustrie rücken und längst verschiedene Kraftstoff-Alternativen zur Verfügung stehen, wird der Verbrennungsmotor in den kommenden Jahren weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Somit bilden die Spritkosten eine nicht zu unterschätzende Größe in der Kostenkalkulation eines Fahrzeugs. Wer hier sparen möchte, sollte generell auf spritsparende Autos setzen, die in der Regel kleiner und leichter sind und über einen schwächeren Motor verfügen. Bei einem klassischen Modell mit Benzin- oder Diesel-Motor ist es zudem empfehlenswert, eine verbraucheroptimierte Fahrweise an den Tag zu legen, um so aktiv Kraftstoff zu sparen. Wer einen Schritt weite gehen und die Vorteile eines Elektroautos nutzen möchte, jedoch der bislang eher suboptimalen Infrastruktur nicht ganz vertrauen mag, dem empfiehlt sich die Wahl eines effizienten Hybrid-Modells. Bei diesen übernimmt beispielsweise der Elektromotor im zähen Stadtverkehr den Antrieb und arbeitet dort wesentlich effizienter, als dies ein klassischer Verbrennungsmotor könnte. Auch wenn der Anschaffungspreis eines solchen Hybridfahrzeugs in der Regel höher ist, lassen sich die Mehrkosten durch die Einsparungen im Kraftstoffbereich amortisieren.

Reparatur und Wartung

Notwendige Reparaturen sollten bei der Autokostenberechnung einkalkuliert werden, Foto: Fotoila

Im Laufe eines Autolebens lassen sich auch Reparaturkosten nicht vermeiden. Wer sein Fahrzeug jedoch pfleglich behandelt und regelmäßig wartet, der kann diese Kosten minimieren. Daher empfehlen Experten regelmäßige Inspektionen, um Schäden und Mängel frühzeitig zu entdecken und zu beheben. Der unvermeidliche Verschleiß an verschiedenen Bauteilen, lässt sich jedoch auch bei ordnungsgemäßen Inspektionen nicht vermeiden. Daher sollten neue Reifen und Bremsen ebenso miteinkalkuliert werden, wie ungeplante Reparaturkosten an Motor oder Elektronik. Generell gilt: je älter ein Fahrzeug ist, desto mehr Geld sollte für die regelmäßigen Wartungen eingeplant werden.

Der Wertverlust

Mit dem stetigen Verschleiß eines Autos, sinkt natürlich auch sein Wert. Offizielle Erhebungen machen diese Abstriche ebenfalls zu einem Teil der laufenden Kosten. Dass ein normales Auto nicht als Investition zu sehen ist, macht dieser Punkt besonders deutlich. Bereits auf den ersten 10.000 Kilometern reduziert sich der Wert des Wagens um fast ein Drittel. Mit jedem zusätzlichen gefahrenen Kilometer auf dem Tacho, gewinnt diese Entwicklung an Fahrt. Erst durch die Einbeziehung des Wertverlusts ergibt sich ein klares Bild von den finanziellen Aufwendungen, die eingeplant werden müssen.

Der günstigste Wagen

Aus der Summe dieser Faktoren lassen sich schlüssige monatliche Kosten je Automodell errechnen. Nach einer Erhebung des ADAC von Juli 2017 ist der Citroen C1 VTi 68 Start aktuell das Fahrzeug, welches den Geldbeutel monatlich am geringsten belastet. Die Gesamtkosten pro Monat liegen bei diesem Kleinstwagen bei 317 Euro. Die Gesamtkosten pro gefahrenem Kilometer werden mit 25,4 Cent angegeben. Ebenfalls gut bewertet wurden der Seat Mii 1.0 (320 Euro / Monat), der Skoda Citigo 1.0 G-TEC Cool Edition (328 Euro / Monat) und der Peugeot 108 VTi 68 Access (336 Euro / Monat).