Ganzjahresreifen
Quelle: Goodyear

Ganzjahresreifen inzwischen eine echte Alternative

Wachsendes Interesse an Ganzjahresreifen

[05.11.2018] Ratgeber , Reifen | gl

Sogenannte Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen oder All-Season-Reifen genannt, konnten sich in den vergangenen Jahren immer größere Marktanteile sichern. Zudem haben die Reifenhersteller diese Reifenart durch zahlreiche Innovationen und Weiterentwicklungen immer weiter verbessert, so dann man heute von einer echten Alternative zum sogenannten Saisonreifen, also den klassischen Winter- und Sommerreifen sprechend kann. Dies spiegelt sich auch im wachsenden Kundeninteresse wider. Laut einer Studie eines führenden Reifen-Anbieters, planen fast 20 Prozent von 2.500 Befragten einen dauerhaften Umstieg auf Ganzjahresreifen. 30 Prozent sind bereits umgestiegen und weitere 26 Prozent sehen in einen Wechsel als interessante Option. Somit könnte der klassische Saisonreifen mittelfristig vom Ganzjahresreifen verdrängt werden.

Vorteile von Ganzjahresreifen

Die Vorteile von Ganzjahresreifen liegen auf der Hand. Durch sie würde der mitunter zeit- und kostenintensive Reifenwechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt komplett entfallen. Auch der zweite Satz Felgen, zum Beispiel für Winterkompletträder, könnte eingespart werden und die Lagerung der gerade nicht genutzten Reifen vor Ort oder bei einer Werkstatt wäre nicht mehr nötig. Unterm Strich ließen sich so also erhebliche Kosten sparen.

Halten Ganzjahresreifen was sie versprechen?

In den vergangenen Jahren haben führende Reifenhersteller wie Michelin, Pirelli, Goodyear oder Dunlop viel Geld in die Weiterentwicklung von Ganzjahresreifen investiert und neue Gummimischungen und Profile getestet. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass die neusten Modelle den hohen Anforderungen im mitteleuropäischen Straßenverkehr inzwischen vollauf genügen. Auch der TÜV Süd bescheinigt: "Die Technologie hat sich rasant entwickelt." Seit 2014 gab es zahlreiche Verbesserungen bei Profilen, Gummimischung oder Lauffläche. Zudem kommen inzwischen etwa Nasstraktionsharze zum Einsatz, die eine gewisse Klebwirkung auf Nässe und Glätte entwickeln. Zusätzliche eingesetzte Öle, meist sogar auf pflanzlicher Basis, sorgen zudem dafür, dass der Reifen bei Minuisgraden nicht hart wird und dadurch an Haftung verliert.

Jedoch empfehlen Experten diese Reifenart vor allem für kleinere Fahrzeuge, die vorwiegend im Flachland und in Ballungsräumen mit verlässlichem Streudienst verwendet werden sollte. In bergigen Regionen mit erhöhtem Schneerisiko sollte man weiterhin auf bewährte Winterreifen setzen, da diese mit ihren speziellen Eigenschaften weiterhin besser Testergebnisse erzielen, als die besten Allwetterreifen.

Worauf ist beim Umstieg auf Allwetterreifen zu achten?

Wie andere Reifen auch unterscheiden sich Ganzjahresreifen durch Leistungseigenschaften, Preis und Lebensdauer. Aktuelle Testberichte, vor allem der Automobilclubs, geben Auskunft über diese Eigenschaften. Weitere Informationen wie Kraftstoffeffizienz, Rollgeräusch und Nasshaftung sind dem Reifenlabel zu entnehmen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass der Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol gekennzeichnet ist. Das dreigezackte Berg-Piktogramm in dessen Mitte sich eine Schneeflocke befindet, ist ein zuverlässiger Nachweis für Mindestleistungen bei Schnee und Glätte. Nahezu alle Allwetterreifen der namhaften Hersteller verfügen inzwischen über diese Kennzeichnung.

Wer solche Reifen günstig kaufen möchte, sollte zudem auf das Herkunftsland achten. Viele Hersteller aus Fernost bieten Modelle zu besonders attraktiven Preisen an. Allerdings halten diese nicht nicht immer was sie versprechen. So zeigten neutrale Tests in den letzten Jahren immer wieder, dass sich mit ihnen der Bremsweg bei Nässe beträchtlich verlängern kann. Daher sollte der Preis bei der Kaufentscheidung keine zentrale Bedeutung einnehmen.